"Alla Hopp": Hier entsteht etwas Einmaliges
Davon konnten sich gestern 19 Stadt- und Gemeindechefs beim Pilotprojekt für die Anlagen in Schwetzingen überzeugen

Auch ein Oberbürgermeister darf mal ins Rutschen kommen: Eckart Würzner zumindest war davon gestern absolut begeistert.
Von Harald Berlinghof
Schwetzingen. Der erste Eindruck ist klasse. Da entsteht etwas am Rande von Schwetzingen, das der hohen Erwartungshaltung vieler Bürger der Spargelstadt gerecht werden kann. Die Schwetzinger "alla Hopp!"-Anlage zeigt mitten im Aufbau bereits ihr späteres Gesicht. Und das soll ein attraktives sein - für Jung und Alt, für Schwetzinger wie Oftersheimer, die nur einen Katzensprung entfernt wohnen. Und auch für Sommerausflügler der gesamten Region. "Da entsteht etwas Einmaliges", so Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl.
In Schwetzingen wird gegenwärtig die Pilotanlage der insgesamt 19 alla Hopp!-Anlagen verwirklicht. So weit ist man dort inzwischen mit den Bauarbeiten vorangekommen, dass man die Anlage gestern guten Gewissens zum Treffpunkt eines "G 19"-Gipfels machen konnte. Die 19 Stadtoberhäupter jener Kommunen, die von der Dietmar Hopp Stiftung als Stand᠆ort für eine generationenübergreifende Begegnungs- und Bewegungsanlage ausgewählt wurden, waren eingeladen, gemeinsam mit einigen Mitarbeitern das Gelände zu besichtigen und sich einen ersten Eindruck davon zu verschaffen, wie sich ein solches alla Hopp!-Areal einmal auch in ihrer Kommune präsentieren könnte. Jeder Kommune stellt die Dietmar Hopp Stiftung zwei Millionen Euro zur Verfügung - unter der Bedingung, dass die Gemeinde für Erhalt und Betrieb der Fläche finanziell aufkommt.
Für die Schwetzinger Pilotanlage, die im Mai in Betrieb gehen soll, sind dies voraussichtlich inklusive innerstädtischer Kosten für städtische Mitarbeiter rund 40 000 Euro jährlich, wie Schwetzingens Oberbürgermeister René Pöltl als Hausherr der knapp 0,7 Hektar großen Anlage gestern erklärte.
"Die 19 ausgewählten Standorte unterscheiden sich in ihrer Struktur erheblich", so die Leiterin der Dietmar Hopp-Stiftung, Katrin Tönshoff. Es gibt verwilderte Grundstücke und parkähnliche Areale, Gelände mit Hangneigung und flache Stücke, Areale am Ortsrand und solche im Innenbereich. Die Größen schwanken zwischen 5000 Quadratmetern und 15 000 Quadratmetern. Das größte Gelände überhaupt stellt Bür-stadt mit 27 000 Quadratmetern zur Verfügung. Schwetzingen und Heidelberg liegen beide bei rund 7000 Quadratmetern.
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Vier Kommunen stehen kurz vor Baubeginn, in sechs haben konkrete Planungen und ein Beteiligungsprozess der Bürger begonnen. Eine davon ist Ketsch, wo das Areal sehr zentral liegt, wie der Ketscher Bürgermeister Jürgen Kappenstein betont. Im Sommer 2016 soll die Anlage dort in Betrieb gehen.
Auch in Heidelberg sind die Planungen angelaufen; die Verträge sind abgeschlossen.
Auf die jeweiligen Besonderheiten der Flächen hatten sich vier Planungsbüros einzustellen, so dass die Anlagen nach ihrer Fertigstellung nicht komplett identisch sein können, allerdings durch ähnliche auf allen Flächen installierte Einheiten unverwechselbar als alla Hopp!-Anlage erkennbar sind. Dazu gehören der Spielpavillon für die Kleinen, die Federbank und der Mikado-Wald, ein Stangenwald zum Klettern. Ein Fitnessstudio im Grünen mit 19 Geräten erwartet die ältere Generation; auch ein Jugendtreff und eine Spiellandschaft für die "Minis" gehören zur Ausstattung einer alla Hopp!-Anlage. Viel Begeisterung wird voraussichtlich das "Abenteuermodul 3" bei den Sieben- bis Zwölfjährigen auslösen: Aus Robinienholz und dicken Seilen ist ein märchenhaft erscheinender "Hochseilgarten-light" entstanden.
Die Rutsche sorgte bereits gestern bei der älteren Generation für Freude: Von Kappenstein (Ketsch) über Moos (Meckesheim) und Pöltl (Schwetzingen) bis zu Würzner (Heidelberg) reichte die Bürgermeister-Begeisterung.



