"alla hopp" in Sinsheim: Im Postgarten soll bald die Post abgehen
Startschuss der Planungen für die Aktion "alla hopp!" - Bis Sommer 2016 wird der Postgarten zum Bewegungs- und Begegnungsort

Probesitzen auf einem der künftig im Postgarten zu findenden Geräte, einer Federbank, kann man jetzt vor dem Alten Rathaus. Foto: Kegel
Sinsheim. (tk) Den Vorgeschmack auf einen völlig grundüberholten Postgarten können sich die Sinsheimer künftig vor dem Alten Rathaus holen: Dort steht eine so genannte Federbank - eines von zahlreichen Sport- und Bewegungsspielen, die bis Frühsommer 2016 im Rahmen der Aktion "alla hopp!" der Dietmar-Hopp-Stiftung dort aufgebaut werden (wir berichteten). Am Samstag im Vorfeld des Bundesligaspiels der Hoffemer gegen Mainz 05 erfolgte der Startschuss für die Planungsarbeiten eines Generationen übergreifenden Begegnungs- und Bewegungsparcours; Katrin Tönshoff, Leiterin der Stiftungs-Geschäftsstelle, und OB Jörg Albrecht hissten eine Fahne mit dem Aktionslogo.
Geplant sind ein Spielplatz für Kleinkinder, der auch Motorik und Sinne schulen soll. Er ist überdacht mit einem Pavillon und bietet Sitzgelegenheiten, Sanitäranlagen und sogar einen Wickeltisch. Des weiteren entsteht ein Spiel- und Bewegungsplatz für Kinder im Schulalter, dessen genaue Bestückung, so Planerin Elke Ukas, "gemeinsam mit Schulen oder Kindergärten erarbeitet" werden soll. Ein Jedermann-Parcours für Erwachsene, auch mit Rollstuhl oder Behinderung nutzbar, rundet die Sache ab und ermöglicht an verschiedenen Stationen eine Art Zirkeltraining verschiedener Schwierigkeitsstufen, vom Anfänger bis hin zum Fortgeschrittenen.
Besonderheit fürs Sinsheimer Konzept: Wegen der Nähe zu Betreuungseinrichtungen wie dem ASB-Heim oder dem Katharinenstift, ist ein Teil des Geländes für Bewegungsgeräte für Senioren vorgesehen. Die Aktion "alla hopp!" will damit eine Brücke zwischen ihren Förderbereichen Sport, Medizin, Soziales und Bildung schlagen. Beginn der Bauarbeiten soll im Herbst sein.
Naturnähe soll bei der Umgestaltung des Parks und bei der Art der verbauten Geräte eine große Rolle spielen, sagt auch Tobias Schutz, Baudezernent im Rathaus: Die Nähe zur Elsenz und die Umgestaltung des Flussufers entlang des Postgartens aus Gründen des Hochwasserschutzes erlaubten, so Schutz, "dass auch das Thema Wasser im künftigen Postgarten eine größere Rolle spielen wird."
Wert legt Schutz darauf, "dass im Rahmen der Aktion kein weiterer Baum gefällt" werde, nachdem gerade in jüngster Zeit Rodungen im Stadtgebiet und besonders entlang der Kreis- und Bundesstraßen für Kritik aus der Bevölkerung gesorgt hatten.
Unangetastet blieben auch die Skulpturen, die im Rahmen eines 1986 stattgefundenen Bildhauersymposiums im Postgarten installiert wurden, so Schutz. Verabschieden müssen sich die Sinsheimer allerdings von einem Relikt der 60er- und 70er-Jahre: Der betonierte Springbrunnen am Eingang des Postgartens muss dem Pavillon weichen, der dem Kleinkindbereich überdacht.
Den Festakt am Samstagmorgen zur besten Einkaufszeit begleiteten zahlreiche Gemeinderäte, Schul-, Verbands- und Vereinsvertreter sowie CDU-Landtagsabgeordnete Elke Brunnemer. Schüler der Theodor-Heuss-Schule sangen Liedbeiträge, darunter einen "alla hopp!"-Song.
Sinsheim ist eine von 18 Kommunen der Metropolregion Rhein-Neckar, die im Rahmen der Aktion den Zuschlag erhielten. 270 Gemeinden hatten sich beworben. Eine Pilotanlage, die der im Postgarten ähneln wird, entsteht derzeit in Schwetzingen.



