Am Abend sorgten viele Bands auf verschiedenen Bühnen für Stimmung – so wie das Mumuvitch Disko Orkestar. Foto: Gerold
Von Volker Endres
Mannheim. Traumhaftes Wetter, tolle Musik und super Stimmung - rund 320.000 Besucher feierten drei Tage lang ein ausgelassenes Mannheimer Stadtfest. Organisator Thomas Sprengel war zufrieden: "Wir hatten Rekordbesuch."
In den Abendstunden gab es am Freitag und am Samstag kaum ein Durchkommen. Ganz so wie es Musiker Stephan Ullmann in seiner Hymne auf das Stadtfest gedichtet hatte: "Alles steht parat - mir mache Party im Quadrat."
Für den gelungenen Auftakt hatte Bürgermeister Michael Grötsch gesorgt, der am Freitag vier gezielte Schläge brauchte, um das Fassbier in Strömen fließen zu lassen. Ganz nach der eigenen Vorgabe: "Vier Schläge, drei Tage, zwei Nächte - ein Fest."
Die meisten Besucher zog es auf die Planken, so wie zum Beispiel Andreas Knerr, Ur-Mannheimer aber mittlerweile in Brühl zuhause. "Ich treffe jede Menge Freunde und Bekannte", erzählte der 49-Jährige. "Ich bin jetzt seit einer Stunde hier und ungefähr 100 Meter weit vom Wasserturm bis hierher gekommen. Mal sehen, wie lange ich heute zum Paradeplatz brauche."
Der heimliche Stadtfest-Höhepunkt lag aber außerhalb der Fußgängerzone. Das Kinderfest auf den Kapuzinerplanken hat sich mittlerweile zu einem Hauptanziehungspunkt gemausert. "Wir hatten an den beiden ersten Tagen circa 7000 Kinder zu Gast", berichtete Karmen Strahonja, Geschäftsführerin des Mannheimer Stadtmarketing. Jede Menge Nachwuchs-Artisten tummelten sich hier, aber auch Hobbymusiker, Abenteurer oder Goldschürfer. "Wir haben unsere Goldwaschanlage mitgebracht", berichtete Heiko Mouhlen vom Märchenparadies Heidelberg.
Rund 3,5 Kilogramm Katzengold wuschen die Kinder aus dem Sand - und das mit einem angenehmen Nebeneffekt: "Es kühlt so schön", erklärte Dennis Klug, und seine Mutter Jennifer lobte: "Es ist toll, wie viel die Kinder geboten bekommen."
Auf den zahlreichen Bühnen spielten bis in die Nacht hinein die Bands. Auf dem Münzplatz im Quartier Q6/Q7 befand sich die Unesco-Bühne. Keine Gegenveranstaltung, aber auch kein offizieller Stadtfest-Bestandteil, erklärte Strahonja. "Ein Versuch", sei es gewesen, Münzplatz und Quartier in das Stadtfest einzubinden. Ein geglückter Versuch. "Wir hoffen, dass wir den Münzplatz zu einem festen Stadtfest-Bestandteil machen können", erklärte Organisator Thomas Sprengel.
Ein fester Bestandteil, wie es die Partyzone im Schneckenhof längst geworden ist. Dort galt wie überall: "Es war ein sehr angenehmes und auch etwas älteres Publikum", bilanzierte Thilo Lambert vom zuständigen Sicherheitsdienst.
Seine Mitarbeiter und auch die eingesetzten Polizisten erlebten ein vergleichsweise ruhiges Stadtfest: "Wir hatten am Freitag vier kleinere Einsätze, am Samstag keinen einzigen", berichtete Einsatzleiter Oliver Metzger am Sonntagmorgen. Und auch die Rettungsdienste hatten nur wenig zu tun. Organisator Sprengel wertete es als Lob für das Konzept: "Die Programmauswahl dämmt Auswüchse ein."