Thalia schließt Filiale am Paradeplatz
Der Buchhändler will sich auf seine Filiale in den Planken konzentrieren. Derweil brodelt die Gerüchteküche über die Fontanella-Nachfolge.

Von Volker Endres und Olivia Kaiser
Mannheim. Es scheint, als ob die Nackenschläge für die Attraktivität der Innenstadt nicht aufhören wollen: Jetzt hat der Buchhändler Thalia angekündigt, eine seiner zwei Filialen in der Innenstadt im März 2024 dichtzumachen, und zwar das Geschäft am Paradeplatz in C 1. Man will seine Ressourcen künftig am Standort P7 auf den Planken bündeln.
Immerhin bleibt das Unternehmen weiter an prominenter Stelle erhalten. "Den Kunden geht durch die Schließung der Buchhandlung am Paradeplatz kein Angebot verloren", beteuert eine Sprecherin der Thalia GmbH mit Sitz in Hagen. "Denn das Sortiment der Buchhandlung auf den Planken wird im Zuge eines Umbaus speziell im Bereich Fachbuch stark ausgebaut."
Tatsächlich seien die beiden Standorte ursprünglich aus einer Spezialisierung des Angebots entstanden. So lag der Fokus am Standort Paradeplatz in Sichtweite der Universität stark auf Fachbüchern. Diese sollen sich künftig aber auch auf den Planken wiederfinden. Die Filiale wird dafür ab Anfang Januar im laufenden Betrieb umgebaut. Die Renovierung soll bis Anfang April, also pünktlich zur Schließung der Paradeplatz-Filiale, abgeschlossen sein, heißt es aus Hagen. Die 15 Mitarbeitenden werden auf andere Standorte des Unternehmens verteilt.
Thalia beschäftigt laut eigenen Angaben rund 6000 Mitarbeitende, die in rund 380 Filialen in Deutschland und Österreich tätig sind. Auch in Heidelberg und Ludwigshafen ist das Unternehmen präsent, diese Standorte sind nicht tangiert. Außerdem betreibt Thalia eine App und einen Onlineshop. Über eine Nachnutzung des bisherigen Standorts in C 1 ist noch nichts bekannt.
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"Die Innenstadt ist ständig in Bewegung", sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft Mannheim City, Lutz Pauels, noch am Dienstag beim Pressegespräch bezüglich des an diesem Samstag beginnenden dritten Erlebniswochenende im Buga-Jahr in der Innenstadt. Allerdings wollte er diese Botschaft positiv verstanden wissen.
Die jüngste Entwicklung bei Thalia hatte er da aber offensichtlich noch nicht vor Augen. Zuletzt hatten vermehrt Nachrichten von Geschäftsschließungen in den Planken für Schlagzeilen gesorgt. Während das Aus bei Hallhuber, der Schuhkette Leiser und Schlemmermeyer in der Einkaufsmeile mit der Insolvenz der bundesweit tätigen Unternehmen zusammenhängt, sorgte vor allem die Nachricht, dass Dario Fontanella sein Eiscafé in den Planken schließt, für Aufregung – obwohl sein Café im Einkaufszentrum Q 6/Q 7 erhalten bleibt.
Aber Lutz Pauls hatte auch gute Nachrichten: In die Räume der des Schuhgeschäfts Leiser zeihe ein Gastronomiebetrieb ein, ebenso in die ehemalige Schuh-Handlung Shoepassion in N 3. Zudem räumte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft City mit einem Gerücht auf, dass derzeit durch die Stadt geistert: Nachfolger des Eiscafés Fontanella in den Planken soll eine Dönerbude werden. "Das ist absoluter Quatsch", betont er auf RNZ-Nachfrage. Zumal die Räumlichkeiten noch gar nicht vermietet seien. "Es sieht zwar gut aus, einen Nachmieter gibt es aber noch nicht." Er weiß auch, wie das Gerücht entstanden ist, und zwar durch einen Witz, der sich offensichtlich verselbstständigt habe.



