Mannheim

Radweg am Luisenring kommt früher

Zwischen Holz- und Dalbergstraße soll eine geschützte Spur entstehen. Die Arbeiten beginnen Mitte 2022.

26.04.2021 UPDATE: 27.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Wo jetzt am Luisenring noch die Autos parken, soll im kommenden Jahr ein geschützter Radweg entstehen. Foto: Gerold

Von Olivia Kaiser

Mannheim. Eigentlich sollte der Lückenschluss für den Radverkehr auf dem Luisenring nicht vor 2024 erfolgen. Ein Grund dafür sind die schwierigen verkehrsplanerischen Voraussetzungen: Der Luisenring gilt mit einer Verkehrsbelastung von bis zu 66.000 Fahrzeugen täglich als eine der meistbefahrenen Straßen in Mannheim. Hinzu kommen eingeschränkte räumliche Gegebenheiten und der Teilabriss der Hochstraße Süd, der dazu führt, dass sich der Kfz-Verkehr auf die verbliebene, an den Luisenring angeschlossene, Hochstraße Nord konzentriert.

Doch jetzt schwenkt die Stadtverwaltung um. Weil in Mannheim immer mehr Menschen aufs Fahrrad steigen, hat sich die Verwaltung dazu entschieden, den Ausbau einer Teilstrecke für den Radverkehr vorzuziehen. Der Ausschuss für Umwelt und Technik gab für das Vorhaben grünes Licht. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten zwischen Holz- und Dalbergstraße beginnen. Mittels eines gesicherten Radwegs, auch "Protected Bike Lane" genannt, kann die bereits bestehende Radverbindung ab dem Kurpfalzkreisel bis zur Jungbuschstraße verlängert und damit ein wichtiger Teil-Lückenschluss am Luisenring vollbracht werden.

"Mit der Protected Bike Lane können wir eine sichere Radverkehrsführung ermöglichen – und zwar nicht nur als temporäre Pop-up-Alternative, sondern als dauerhafte Verbesserung für Radfahrer. Ich bin froh, dass wir an dieser verkehrsplanerisch herausfordernden Stelle eine Lösung gefunden haben, die relativ schnell umgesetzt werden kann", erläutert der für die Verkehrsplanung zuständige Baubürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD).

Der neue Radweg soll auf einer Strecke von rund 75 Metern zwischen Seilerstraße und Dalbergstraße auf der rechten von vier Fahrspuren errichtet werden, die aktuell zum Parken und als verlängerte Abbiegerspur in den Jungbusch genutzt wird. Dabei wird die Spur mittels einer mindestens 85 Zentimeter breiten baulichen Barriere vom fließenden Verkehr getrennt, der Radstreifen selbst anschließend farblich hervorgehoben. Da Markierungsanpassungen notwendig sind, die hinterher nicht mehr zu sehen sein sollen, wird auf allen Fahrspuren in dem Bereich die Fahrbahndecke erneuert. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 700.000 Euro. Die Arbeiten sollen Mitte 2022 beginnen, können aber aufgrund der hohen Verkehrsbelastung nur zu verkehrsarmen Zeiten oder sonntags durchgeführt werden. Der Lückenschluss bis zur Hochstraße Nord ist jedoch weiterhin nicht vor dem Jahr 2024 vorgesehen.

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Die Grünen hatten beantragt, dass auf der Strecke ein temporärer Pop-up-Radweg eingerichtet wird, umso erfreuter sei man, dass nun eine feste Einrichtung und ein gegen den Autoverkehr gesicherter Radweg geplant wird. "Wir freuen uns, dass nun der Radverkehr mehr und mehr auch bei anderen Fraktionen an Bedeutung gewinnt", erklärte der verkehrspolitische Sprecher Gerhard Fontagnier. "Wir fordern aber auch ein gesamtstädtisches Konzept von Radverbindungen in die Stadtteile und von Quartier zu Quartier. Das 21 Punkte Programm muss dringend neu aufgestellt werden und kann nicht warten bis der Masterplan Mobilität Mannheim 2035 vorliegt."

Ort des Geschehens

Man wolle mehr Platz für zeitgemäße und klimagerechte Mobilität schaffen, erklärte Stadträtin Isabel Cademartori, die verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. "Das können wir mit dieser Maßnahme deutlich früher als geplant. Bei der Protected Bike Lane wird der Radverkehr durch eine bauliche Barriere vom Autoverkehr getrennt – für Radfahrerinnen und Radfahrer eine besonders sichere Lösung."

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