Heidelberg-Mannheim

So soll der Radschnellweg durch die Quadratestadt führen

Der Mannheimer Technik-Ausschuss stimmte nur mit knapper Mehrheit für den Teil-Abschnitt der umstrittenen Strecke.

04.11.2020 UPDATE: 05.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Foto: Reinhard Lask

Von Alexander Albrecht

Mannheim. Mannem vorne: Als erste beteiligte Kommune für den geplanten 23 Kilometer langen Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg hat die Quadratestadt jetzt eine Vorzugstrasse festgelegt. Der vom Regierungspräsidium Karlsruhe vorgelegte Streckenverlauf ist im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats jedoch nicht nur auf Zustimmung getroffen.

Los geht’s am Paradeplatz. Von dort aus soll die Etappe als Radweg beziehungsweise geschützter Radstreifen zunächst jenseits des Friedrichsrings auf dem Neckardamm bis zur Friedrich-Ebert-Brücke zum Uniklinikum führen. Durch das Pfeifferswörth strampeln die Radler über eine reine Fahrradstraße bis zur Eisenbahnunterführung an der Feudenheimer Schleuse.

An dieser Stelle erfolgt die Verknüpfung zum Radweg durch das Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au, der wiederum Teil des geplanten Radschnellwegs Mannheim-Viernheim-Weinheim ist. Diese von der Stadt entworfene Trasse durch die Feudenheimer Au hat kürzlich der Gemeinderat beschlossen.

Im Mannheimer Stadtgebiet führt der geplante Radschnellweg Mannheim-Heidelberg vom Paradeplatz aus bis zur Friedrich-Ebert-Brücke, wechselt hier auf die nördliche Seite des Neckarufers und verläuft weiter stadtauswärts in Richtung Ladenburg.

Die Strecke ist umstritten, weil zwischen Au und dem ehemaligen Konversionsgelände Spinelli, dem Hauptaustragungsort der Bundesgartenschau 2023, ein "Tunnel" unter eine viel befahrene Straße gebaut werden soll. Kritiker fürchten, dass dabei eine "einzigartige Kulturlandschaft" – ein Hochgestade – zerstört wird. Zudem fallen den Planungen 13 Kleingartenanlagen zum Opfer.

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Zwei Straßen in Feudenheim werden Fahrradwege

Der nächste Abschnitt geht weiter über die Bundestraße B38 a und durch zwei Straßen im Stadtteil Feudenheim, die zu Fahrradwegen umgewandelt werden sollen. Schließlich erreichen die Pedalritter die Grenze zu Ilvesheim. Im Ausschuss votierte lediglich eine knappe Mehrheit für das Konzept, entscheiden muss der Gemeinderat. Gibt dieser ebenso grünes Licht wie die anderen Kommunen an der Strecke, soll bis 2022 das sogenannte Planfeststellungsverfahren über die Bühne gebracht werden und die Pendlerverbindung bis 2026 in Betrieb gehen.

Vorgesehen ist ein durchgehend beleuchteter, mindestens 3,50 Meter breiter und weitgehend kreuzungsfreier Streckenverlauf. Die Radler sollen zügig und vom Autoverkehr ungestört vorankommen.

Stadträte der CDU, FDP und Mannheimer Liste (ML) sprachen sich für eine südlich statt nördlich des Neckars verlaufende Route aus. CDU-Vertreter Thomas Hornung sah etwa "erhebliche Konflikte" zwischen Autos und Rädern in der City. Der scheidende Baubürgermeister Lothar Quast versprach, dass die Stadt in der Pflicht stehe, sich auch um die nördliche Variante und Anbindungen an bestehende Radwege zu kümmern. Feudenheimer Bürger kritisieren, dass zwei Straßen umgewidmet werden sollen, in denen es bereits Radwege auf den Bürgersteigen gibt. Außerdem fürchten sie, dass an neuralgischen Punkten wie etwa Schulen Radler auf dem Schnellweg zu rücksichtslos unterwegs sind.

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