Die Zukunft des Nachtwandels ist vorerst gesichert
Initiatoren sollen in diesem Jahr von der städtischen Tochtergesellschaft "Mannheimer Gründungszentren" unterstützt werden

Mannheim. (dut) Schmerzlich vermisst wurde der Nachtwandel im vergangenen Jahr – und beinahe sah es so aus, als müsste das beliebte Kulturfest im Szenestadtteil Jungbusch dieses Jahr erneut pausieren. Doch wie ein Sprecher der Stadt am Freitag auf RNZ-Nachfrage bestätigte, wird das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte und beliebte Kunst- und Kulturfest in diesem Jahr am 27. und 28. Oktober wieder über die Bühne gehen.
Das Gemeinschaftszentrum Jungbusch, bisheriger Veranstalter, konnte sich mit der Stadt über künftige Rahmenbedingungen einigen. Nach Angaben des Sprechers werden die Initiatoren in diesem Jahr von der städtischen Tochtergesellschaft "mg:Mannheimer Gründungszentren" bei Organisation sowie der Sponsorensuche unterstützt. Für 2018 ist geplant, den Nachtwandel dann in gemeinsamer Trägerschaft auszurichten. Grundlage und Rechtsform könnte eine eigene Gesellschaft bilden.
In seiner zwölfjährigen Geschichte hatte sich das anfangs kleine Kulturfest immer mehr zu einem Großereignis entwickelt. 2015 hat der Nachtwandel mehr als 30.000 Besucher in das Hafenviertel gelockt. Zunehmend wuchs die Veranstaltung den freiwilligen Helfern über den Kopf – sowohl organisatorisch wie auch finanziell. 2016 musste das Kulturfest dann wegen Finanzierungsproblemen abgesagt werden.
Zuletzt hatte sich die Stadt mit einem jährlichen Zuschuss von etwa 18.000 Euro beteiligt. Die Kosten liegen allerdings bei mehr als 100.000 Euro. Besonders der Sicherheitsdienst und die Müllentsorgung waren für den Verein finanziell nicht mehr zu stemmen.
Auch, weil das Kulturfest zuletzt drohte, zu kommerziell zu werden, sollte nach einem neuen Konzept gesucht werden. Der Nachtwandel drohte, immer mehr zu einer großen Party zu werden, wie Quartiermanager Michael Scheuermann zuletzt sagte. Ziel des alternativen Kulturfests ist es jedoch, der Öffentlichkeit den Stadtteil, die Bewohner und deren Zusammenhalt sowie das Potenzial, das im Jungbusch steckt, zu zeigen.



