Heidelberg/Mannheim: Streit um Rettungsleitstelle noch nicht vom Tisch

Die Standortfrage rund um die Rettungsleitstelle war auch Thema beim Spatenstich für die neue Hauptfeuerwache im Mannheimer Stradtteil Neckarau am Dienstag, 21. April.

21.04.2015 UPDATE: 22.04.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

18.700 Quadratmeter groß soll die Hauptfeuerwache werden. Gestern war Spatenstich. Foto:vaf

Von Gerhard Bühler

Startschuss für das Großprojekt der Feuerwehr: Mit dem Ersten Spatenstich am gestrigen Dienstag, 21. April, hat der Bau der neuen Hauptfeuerwache auf dem ehemaligen Gelände der Firma Vögele im Stadtteil Neckarau begonnen. Ende 2016 sollen die Wehrleute hier in einen hochmodernen Stützpunkt einziehen.

"Das ist eine der ganz großen Investitionen in Mannheim", betonte Oberbürgermeister Peter Kurz mit Blick auf die geschätzten Baukosten von rund 48 Millionen Euro. Es gehe dabei nicht um einen bloßen Ersatz der alten Feuerwache Mitte.

Auf 18.700 Quadratmetern finden hier künftig nicht nur die Berufsfeuerwehr mit Einsatz- und Verwaltungskräften ihre neue Zentrale. Integriert werden hier erstmals auch zwei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr aus der Innenstadt und Neckarau. Herzstück ist eine hochmoderne, ausbaufähige Feuerwehrleitzentrale. Dazu findet die bisher im Technischen Rathaus Collini-Center untergebrachte Verkehrsleitzentrale hier ihren neuen Platz. Die neue Hauptfeuerwache wird auf einem über 24.000 Quadratmeter großen Grundstück mit Ausfahrt zur Neckarauer Straße (Bundesstraße B36) gebaut. "Das Areal wurde dafür ausgewählt, weil ein Gutachten es als besten Standort für die Gefahrenabwehr in der Stadt erkannte", erklärte Kurz. Praktisch: Das Grundstück war bereits im Besitz der Stadt.

Grundlage sei weiterhin das Drei-Wachen-Konzept mit Neckarau, Rheinau und Käfertal, so Kurz. Es stelle sicher, dass die Feuerwehr alle Einsatzorte in der Stadt innerhalb von zehn Minuten erreichen kann. "Dieser Neubau ist Teil großer Investitionen in Feuerwehr und Katastrophenschutz", machte der Oberbürgermeister auch auf die Sanierung und Erweiterung der Feuerwache Nord für zwölf Millionen Euro aufmerksam. "Zwei Jahre vom Beginn der Planungen bis zum Ersten Spatenstich, das ist Rekord", lobte Kurz alle beteiligten Mitarbeiter. Sein Dank galt auch dem Land für einen Zuschuss von 2,2 Millionen Euro.

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Laut Kurz wird in die neue Hauptfeuerwache für 6,1 Millionen Euro eine Feuerwehreinsatzzentrale mit dem Potenzial für eine "Bereichsübergreifende Integrierte Leitstelle" (BILS) eingebaut. Über den Standort der Leitstelle für die rechtsrheinische Region deutet sich ein Streit zwischen Mannheim und Heidelberg an. Der Entscheidungsprozess dazu sei noch nicht beendet, bestätigte die aus Karlsruhe gekommene stellvertretende Regierungspräsidentin Gabriela Mühlstädt-Grimm. Allerdings sei die Region hier schon ein Stück weit zusammengerückt, spielte sie auf ein Gutachten an, das Heidelberg den Vorzug gibt. "Was nicht sein kann, ist eine Verschlechterung der Sicherheit für die Stadt Mannheim", machte sie jedoch deutlich.

Mit dem Bau beauftragt ist das Unternehmen Hochtief, das zusammen mit dem Architekturbüro agn Niederberghaus&Partner als Sieger aus einer europaweiten Ausschreibung hervorging.

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