Heidelberg gibt die neue Leitstelle nicht mehr her
Sie kommt in die Rudolf-Diesel-Straße, dafür laufen schon die Detailplanungen. Durch sie wird auch eine Zeitersparnis bei der Notrufbearbeitung erwartet.

Mit der Schaffung einer Integrierten Rettungsleitstelle für Mannheim, Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis soll im Notfall vor allem eines gespart werden: Zeit. Denn bislang müssen medizinische Notrufe aus den Städten Mannheim und Heidelberg, die in den beiden Feuerwehrleitstellen auflaufen, erst an die Leitstelle in Ladenburg weitergeleitet werden. Im Notfall geht so wertvolle Zeit verloren. Denn von den 30.000 Anrufe pro Jahr sind zwischen 6000 und 7000 Notrufe, die nach Ladenburg durchgestellt werden. "Nur" 2500 Einsätze bleiben als technische Hilfeleistungen bei der Feuerwehr.
Die künftige Integrierte Leitstelle soll in der Rudolf-Diesel-Straße - gegenüber dem BB-Hotel - angesiedelt werden, um effizienter als bisher zu arbeiten. Die Einrichtung dieser bereichsübergreifenden Leitstelle, die auch in anderen Bundesländern wie etwa Sachsen vorangetrieben wird, ist eine Vorgabe des Landes. Notrufe für Feuerwehr und Rettungsdienst müssen künftig von einer Stelle bearbeitet werden: "Beim Rettungsdienst haben wir eine Interimslösung in Ladenburg geschaffen, wo alle medizinischen Notfälle aus Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis auflaufen", so Oberbürgermeister Eckart Würzner. Im Bereich der Feuerwehr sei man dieser Anforderung aber noch nicht nachgekommen. Sowohl Mannheim als auch Heidelberg betreiben in ihren Feuerwachen noch eigene Leitstellen.
Gemeinsam mit Mannheim und dem Kreis habe man 2010 mit den Planungen begonnen, 2011 wurden die Bewertungskriterien festgelegt, beispielsweise, wie gut erreichbar die neue Leitstelle ist und wie weit sie von möglichen Schadensorten entfernt liegt. Ein unabhängiges Gutachten, das von allen Beteiligten beauftragt und finanziert wurde, sollte schließlich nach dem idealen Standort suchen. "Es gab ein klares Ergebnis für Heidelberg", so Würzner, das hätten alle Beteiligten anerkannt. "Grundlage für unsere Detailplanung ist die klare Beschlusslage, die Ende März im Regierungspräsidium in Anwesenheit der Vizeregierungspräsidentin und einem Vertreter des Innenministeriums gefällt wurde", unterstreicht Würzner. Schon jetzt habe die Stadt 250.000 Euro für die Planungen ausgegeben, eine Standortdiskussion, wie sie gerade in Mannheim geführt werde, sei daher nicht zielführend.
Den Sorgen aus Mannheim, die Ortskenntnis gehe verloren, tritt Heidelbergs Feuerwehrchef Georg Belge im RNZ-Gespräch entgegen: "Die Leitstelle wird mit Personal aus Mannheim, Heidelberg und dem Rhein-Neckar-Kreis besetzt. Damit geht die Ortskenntnis nicht verloren. Außerdem wird es einen sogenannten Lagedienstführer geben, der als Ansprechpartner fungiert." Jede Feuerwehr sei weiterhin für ihre eigenen Einsatzstrukturen verantwortlich. Bei Einsätzen in Mannheim wird weiterhin die Mannheimer Wehr ausrücken, in Heidelberg die hiesige Berufsfeuerwehr.



