Mannheim

Ein Theaterstück zur Geschichte des KZ-Außenlagers Sandhofen

Das "Junge Theater" und das Marchivum suchen Fotos und Berichte für die Hintergründe der neuen Produktion.

16.06.2022 UPDATE: 17.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden
Die KZ-Gedenkstätte Sandhofen in der Gustav-Wiederkehr-Schule. Foto: Gerold

Mannheim. (RNZ) Im Gebäude der heutigen Gustav-Wiederkehr-Schule in Sandhofen befand sich von September 1944 bis März 1945 ein Außenlager des KZ Natzweiler. Dort wurden mehr als 1000 Häftlinge, überwiegend Polen, unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten und zur Arbeit bei Daimler-Benz gezwungen. In den kommenden Jahren wird die Gedenkstätte im Untergeschoss der Schule neu gestaltet.

Das Junge Nationaltheater Mannheim, die Theater- und Performancegruppe Imaginary Company und das Marchivum arbeiten gerade gemeinsam an einer Theaterproduktion, die sich mit der Geschichte des KZ-Außenlagers Sandhofen und der lokalen Erinnerungskultur beschäftigt. Die Premiere der Produktion "Für alle Ewigkeit” ist im Winter 2022/23 geplant. Das Projekt wird von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft und dem Bundesministerium der Finanzen gefördert.

Obwohl die Kolonne der Zwangsarbeiter auf dem Weg zum Benz-Werk auf dem Waldhof sowie der tägliche Appell auf dem Schulhof gut zu sehen waren, sind leider keine Fotografien aus dieser Zeit bekannt.

Möglicherweise befinden sich jedoch in privaten Fotoalben oder auf Dachböden noch Bilder, Dokumente oder sogar Gegenstände, die von großem historischen Wert für die Aufarbeitung der Mannheimer Geschichte im Nationalsozialismus wären.

Deshalb bitten die Akteure der Gedenkstätte, des Marchivums und des Jungen Theaters die Bürgerschaft um Mithilfe: "Vielleicht besitzen Sie selbst noch etwas aus dieser Zeit, das in Bezug zum KZ Sandhofen stand, oder wissen, dass jemand aus Ihrem Umfeld derartiges besitzen könnte? Beachten Sie bei einer Durchsicht Ihrer Bilder, dass auch auf privaten Fotos am Rand der Hauptmotive Gebäudeteile, Personen oder Szenen abgebildet sein können, die Aufschluss über die Geschichte geben", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

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Info: Wer über entsprechendes Material verfügt, kann sich, auch anonym, an Marco Brenneisen wenden. Er ist unter der Rufnummer 0621/293 74 85, per Fax unter 0621/293 74 76 und per E-Mail an marco.brenneisen@mannheim.de zu erreichen.

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