Mannheim

Alle gemeinsam an einem Tisch - Ditib-Gemeinde aber nicht dabei

"Meile der Religionen" unter freiem Himmel wieder am 24. Juni in der Mannheimer City.

02.06.2025 UPDATE: 02.06.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Begegnungen beim gemeinsamen Essen an der langen Tafel: Das ist die „Meile der Religionen“. Für die Veranstaltung in der Innenstadt gibt es laut der Veranstalter ein Sicherheitskonzept. Foto: Kästel/ev. Kirche

Mannheim. (cab) Die lange Tafel reicht entlang der sogenannten Kirchenstraße, von der evangelischen "Citykirche" Konkordien im Quadrat R 2 über die katholische Marktplatzkirche St. Sebastian bis hin zur Synagoge in den F-Quadraten. Die Tische werden von jüdischen, christlichen, muslimischen und alevitischen Gemeinden, von Schulen, Initiativen und Freundeskreisen gemeinsam gedeckt. Das ist die "Meile der Religionen", die alle an diese eine Tafel einlädt – dieses Jahr am Dienstag, 24. Juni. Für das Forum der Religionen ist es wieder das große Friedens- und Begegnungsfest für alle unter freiem Himmel.

Los geht’s um 18 Uhr vor der Marktplatzkirche. An gleicher Stelle wird ein interreligiöses Gebet die inzwischen sechste Meile beschließen. Dazwischen erhoffen sich die Organisatoren vom Forum der Religionen viele gute Gespräche und Begegnungen an der mit Leckereien reich gedeckten Tafel.

Das friedliche und freundliche Miteinander in Mannheim zu stärken, sei das Ziel der "Meile der Religionen", heißt es vonseiten der Organisatoren. "Wir wollen Räume schaffen, in denen Begegnung möglich wird." Und sie wollen ein Zeichen setzen gegen Spaltung, Vorurteile und das Schweigen. In der offiziellen Einladung heißt es daher auch: "Kommt vorbei, bringt Eure Fragen mit, Euren Appetit auf gutes Essen, auf neue Perspektiven und auf Dialog." Jeder und jede darf sich davon angesprochen fühlen. Aber Vorsicht: "Die ,Meile’ ist keine Bühne für große Reden. Sie schafft vielmehr die Rahmenbedingungen für ein friedliches und respektvolles Miteinander", heißt es vom Forum der Religionen. Für die darin organisierten Gemeinden ist es von besonderer Bedeutung, mitten in der Stadt für Frieden und das Verbindende zu beten.

Ein Wermutstropfen ist für das Forum allerdings, dass die Ditib-Gemeinde nach eigener Aussage nicht dabei sein wird. Der Vorstand der Gemeinde habe die Teilnahme abgesagt und lasse die Mitgliedschaft im Forum der Religionen bereits seit dem Frühjahr ruhen. Daher müsse die lange Tafel dieses Jahr erstmals auf die Tische der Yavuz-Sultan-Selim-Moschee verzichten. In einer Mitteilung des Forums heißt es, man hoffe darauf, an die bewährte Zusammenarbeit wieder anknüpfen zu können. Zudem seien zahlreiche andere muslimische Gemeinden unverändert Mit-Gastgeber. Auf RNZ-Anfrage hat für die Ditib-Gemeinde der Gemeindesekretär Cem Yalçınkaya die ruhende Mitgliedschaft am Sonntag bestätigt und auch ihren Verzicht auf die Teilnahme an der "Meile der Religionen".

Unweigerlich stellt sich schließlich die Frage nach der Sicherheit einer solchen Veranstaltung – mitten in der Stadt und mit vielen Menschen. Das Konzept sei eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt, heißt es. So würden beispielsweise Lastwagen den Zugang zur "Meile der Religionen" blockieren.

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