1000 neue Wohnungen entstehen
Städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG investierte zudem 65 Millionen Euro für die Optimierung des Bestands

Im Mannheimer Stadtteil Schönau hat im vergangenen Jahr die Sanierung der 1700 GBG-Wohnungen begonnen. Foto: GBG
Von Gerhard Bühler
Mannheim. Die städtische Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG ist ein zentraler Baustein der Mannheimer Stadtentwicklung. Zwar bildet noch immer die Vermietung und Instandhaltung von rund 19.000 Wohnungen das Hauptbetätigungsfeld der GBG. Aus dem städtischen Wohnungsunternehmen, das 2016 sein 90-jähriges Jubiläum feierte, ist aber inzwischen eine Unternehmensgruppe geworden. Vermehrt übernehmen inzwischen Tochtergesellschaften Aufgaben - etwa die Sanierung der Schulen oder die Entwicklung der Konversionsgelände. In ihrer Jahresbilanz für 2017 weist die Gruppe einen Gewinn von 9,1 Millionen Euro aus.
Bei ihrer klassischen Aufgabe, der Versorgung der Mannheimer Bevölkerung mit preiswertem Wohnraum, hat die GBG eine neue Rekordmarke erreicht. 65 Millionen Euro seien in Modernisierung, Sanierung und Instandhaltung des eigenen Bestands investiert worden, betonte GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings bei der Vorstellung der Bilanz für 2017. Zeitgemäße Wohnqualität, Energieeffizienz und Barrierefreiheit seien weiterhin die Ziele.
In den kommenden Jahren werde das Sanierungsprogramm fortgesetzt, versicherte Frings und nannte als Beispiel das Engagement im Stadtteil Schönau. Dort hat die auf zwölf Jahre angelegte Sanierung von 1700 GBG-Wohnungen begonnen. Fördergelder machen es dabei möglich, die Kosten nicht voll auf die Mieter umzulegen. "Unsere Durchschnittsmiete bei der GBG beträgt aktuell 6,19 Euro. 93 Prozent unserer Wohnungen liegen unterhalb der Durchschnittsmiete des Mietspiegels von 7,05 Euro pro Quadratmeter", nannte Karl-Heinz Frings konkrete Zahlen.
Angesichts des Bedarfs nimmt die GBG jetzt wieder verstärkt den Wohnungs-Neubau in den Fokus: "Unser Neubauprogramm umfasst derzeit 1000 Wohnungen", betont der Geschäftsführer. Im Main-Kinzig-Quartier im Stadtteil Neckarstadt entstehen 90 Mietwohnungen, 34 weitere in Friedrichsfeld. Auf dem Konversionsgelände "Franklin" hat der Bau von 130 Wohnungen begonnen. Insgesamt plant die GBG dort 600 neue Wohnungen. "Wir wollen unterschiedliche Wohnungsangebote in Größe und Preis machen und die Nachfrage in verschiedenen Marktsegmenten abdecken", erklärte Frings. Mithilfe der Wohnbauförderung sollen 200 Wohnungen preisgünstig vermietet werden.
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Im Auftrag der Stadt hat die GBG daneben weitere Bau-Aufgaben übernommen. Nach dem Umbau des Ochsenpferchbunkers nahe der Jungbuschbrücke beherbergt dieser nun das Mannheimer Stadtarchiv Marchivum. Verantwortlich ist die GBG auch für die Planung des Technischen Rathauses, dessen Bau gerade begonnen hat.
Das GBG-Tochterunternehmen BBS (Bau- und Betriebsservice) kümmert sich seit 2014 um die Instandhaltung und den Betrieb sämtlicher Schulliegenschaften mit insgesamt 214 Gebäuden. "2017 wurden drei Schulen saniert und 25 Millionen Euro investiert", kündigte Frings eine Steigerungen in diesem Bereich an. In der Vermarktung der Konversionsflächen habe die verantwortliche Projektentwicklungsgesellschaft MWSP im Jahr 2017 Grundstücke für 66 Millionen Euro verkauft, berichtete der GBG-Chef. Der Ankauf des Spinelli-Geländes werde noch in diesem Jahr erfolgen, versicherte er. Eine neue Aufgabe der MWSP ist die Quartiersentwicklung für die Stadtteile Neckarstadt-West und Jungbusch. Mit gezielten Maßnahmen, darunter auch Ankäufen bestimmter Immobilien, soll die Stadtteilentwicklung positiv beeinflusst werden. Bereits angekauft worden seien in der Neckarstadt ein Gebäude in der Alphornstraße und das Sparkassengebäude in der Mittelstraße.