Chako Habekost mit "Goschpel-Show" on Tour in der Region
Ab Dezember gastiert der Comedian mit seinem Weihnachtsprogramm in verschiedenen Städten.



Kurpfälzer Mundart-Comedian
Region. Ab Dezember gastiert der Comedian mit seinem Weihnachtsprogramm in verschiedenen Städten. Peter Wiest sprach vorab mit dem Künstler.
Chako, loss misch dich erscht ämool was uff guud kurpälzisch frooge. Uff deinere Houmpäitsch schteiht, die Woihnachstzeit wär "die schlimmscht-scheenscht Zeit vum ganze Johr". Wie määnsch’n des?
Chako Habekost: Ha weil’s halt eigentlisch schää is. Awwa wann ma’s donn ganz arg schää hawwe will, dann hodd ma meischtens en grouße Druck wege denne G’schenke wuu ma kaafe muss unsoweider. Der Kapitalismus macht halt de Sinn vun Woihnachte kaputt, un des schun seit ganz langer Zeit. Unn des Spannungsverhältnis, des is halt des Schlimme unn des Scheene gleichzeitisch, was awwa dann halt aach ä super Thema is fa ä Comedy-Programm.
Unn warum heeßt die Show Goschpel-Show? Weil du doo die Gosch noch weiter uff mesch wie sunscht?
Des isch nadierlisch ä Wortspiel. Mei Gosch is schun genau sou weit uff wie sunscht. Awwa zusätzlisch macht die Gosch dann aach noch Goschpel.
Vaschteihsch du eigentlisch iwwahaupt noch houchdeitsch? Und wenn ja, können wir unser Gespräch dann auf Hochdeutsch weiter führen, damit uns auch die die Neigeplaggte verstehen?
Ich bin multilingual unterwegs; kein Problem (schmunzelt). Ich mach das so, wie du es mir sagst.
Worum geht es denn thematisch in der Goschpel-Show?
Natürlich hänge ich das Ganze an Weihnachten auf. Es geht dabei auch darum, wer uns das alles eingebrockt hat, etwa wie gesagt, dass man Geschenke kaufen muss, auch wenn’s natürlich schön ist, wenn man welche bekommt. Ich geh dabei ganz tief zurück in die Geschichte, bis zu den heiligen drei Königen. Die haben das nämlich angefangen mit der ganzen Schenkerei. Ich habe mir die Weihnachtsgeschichten aus meinen früheren Programmen mal angeguckt und dabei auch gemerkt, dass man vieles heute gar nicht mehr spielen kann, weil sich so viel verändert hat, Energiekrise, kulturelle Aneignung oder Feinstaub an Silvester – was dann aber gleichzeitig wieder gute Vorlagen sind für Comedy.
"Ein satirisch-besinnliches, bös-liebevolles Comedy Special für Weihnachtslover und Muffel", heißt es in der Ankündigung. Kann man das auch einfacher sagen?
Ja, das kann man auch ganz einfach sagen, am besten wieder auf Kurpälzisch: Kummt halt ääfach unn guckt’s eisch ooh. Und ich bin sicher, wir werden alle viel Spaß dabei haben.
Neben deinen gewohnten verbalen Eskapaden wird es in der neuen Show auch musikalische Überraschungen geben. Wer wird dabei sein, und was werden wir zu hören bekommen?
Ich habe meine alte Bühnenfigur des amerikanischen Baptistenpredigers The Reverend reaktiviert. Der wird’s richtig gospelmäßig krachen lassen. Dabei sein wird auch mein Gitarrist und Produzent Stefan Kahne aus Bad Dürkheim, mit dem ich unter anderem Weihnachtslieder spiele und zusammen mit dem Publikum singe. Wobei wir in der Show nicht Halleluja sagen, sondern Halle-lu-joh, weeschwie’schmään?!
Werden wir die Weihnachtslieder auch als Pälzer Reggae zu hören bekommen, wie du deine letzte Musik-CD betitelt hast?
Wahrscheinich eher nicht. Ich möchte die Weihnachtslieder schon so lassen, dass die Form gewahrt bleibt, aber der Inhalt anders wird. Das werdet ihr dann schon sehen beziehungsweise hören.
Du trittst mit deinem neuen Programm ausschließlich in der Kurpfalz auf. Warum nur hier?
Das hat sich halt so eingebürgert. Ich bin ja in der glücklichen Lage, dass ich auch in Orten, die nur zehn oder zwölf Kilometer auseinander liegen, die Hallen voll mache. Warum sollt ich da denn nach Stuttgart oder Hamburg oder sonst wohin fahren? Es ist doch sowieso am schönsten hier.
Ein anderer Kurpälzer trägt diesen Dialekt erfolgreich nach Berlin, Köln oder Hamburg, nämlich Bülent Ceylan. Habt ihr Kontakt?
Wir laufen uns schon ab und zu mal über den Weg. Aber ehrlich gesagt habe ich nicht den Anspruch, mich bei irgendwelchen RTL- oder anderen Shows verbiegen zu lassen. Das ist nicht mein Ding. Und außerdem gebrauche ich den hiesigen Dialekt in meinen Shows ja permanent und durchgängig und wechsel so gut wie nie ins Hochdeutsche.
Was bedeutet Weihnachten und die Weihnachtszeit eigentlich für dich persönlich? Gehsch du an Woinachte aa mool in die Käisch?
Nein. Ich bin ja auch kein Christ im engen Sinne, sondern eher Universalist. Ich glaube, dass jede Religion für die Menschen eine Art von Hilfsmittel ist, um mit den Geheimnissen des Lebens zu recht zu kommen. Weihnachten ist für mich einfach ein Fest der Liebe, an dem man zusammen mit seinen Lieben hoffentlich entspannt zusammen kommt und das Beste draus macht, ohne sich von dem Stress außenherum einfangen zu lassen.
Termine
Freitag,1., und Samstag, 2. Dezember: Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus. Mittwoch, 6. Dezember: Kaiserslautern, Kammgarn. Donnerstag, 7. Dezember: Neckargemünd, Aula SRH. Freitag, 8. Dezember: Speyer, Stadthalle. Samstag, 9. Dezember: Wiesloch, Palatin. Sonntag, 10. Dezember: Mutterstadt, Pallatinum. Dienstag, 12. Dezember: St. Leon-Rot, Harres. Donnerstag, 14. Dezember: Brühl, Festhalle. Freitag, 15. Dezember: Frankenthal, Congressforum. Mittwoch, 20. Dezember: Weinheim, Stadthalle. Donnerstag, 21. Dezember: Germersheim, Stadthalle. Freitag, 22. Dezember: Bad Dürkheim, Salierhalle. Dienstag, 26., und Mittwoch, 27. Dezember: Mannheim, Capitol. Freitag, 29. Dezember: Landau, Festhalle. Mittwoch, 3. Januar: Neustadt, Saalbau. Donnerstag, 4. Januar: Hockenheim, Stadthalle. Freitag, 5. Januar: Eppelheim, Rudolf-Wild-Halle. Sonntag, 7. Januar: Schwetzingen, Lutherhaus.
Info
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