Hockenheimring

So war der Auftakt beim Glücksgefühle-Festival 

Rund 200.000 Besucher werden zum Festival erwartet. Die Camper sind am Donnerstag schon angekommen. Wie klappte die Anfahrt mit Zug und Auto?

12.09.2024 UPDATE: 12.09.2024 19:34 Uhr 2 Minuten, 54 Sekunden
Die Tickets der Besucher des „Glücksgefühle“-Festivals haben dieses Jahr keine Gültigkeit für Bus und Bahn. Foto: dpa

Von Edda Nieber

Hockenheim. Voll bepackt stehen am Donnerstagnachmittag einige junge Leute am Hockenheimer Bahnhof, bereit für ein Wochenende voller Glücksgefühle. Nicht nur sie sind ein Hinweis darauf, dass das gleichnamige Festival am Hockenheimring kurz bevorsteht.

Auch die Anzeigetafeln und Durchsagen am Bahnhof sind es: "Wegen einer Großveranstaltung rechnen wir mit einer hohen Auslastung. Es kann zu Verzögerungen kommen. Bitte informieren Sie sich."

Von dieser hohen Auslastung ist gegen 14 Uhr jedoch noch keine Spur. Nur vereinzelt kommen die Besucher mit dem Zug und warten vor dem Bahnhof auf ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit. Hartgesottene machen sich zu Fuß auf den Weg zum Zeltplatz.

Froh ist, wer ein funktionierendes Handy hat, denn der Fußweg ist nur spärlich ausgeschildert. Anders ist es, wenn man mit dem Auto anreist, so wie Laura aus Plochingen erzählt: "Von der Autobahn aus war alles super ausgeschildert. Letztes Jahr war das echt schlecht."

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Sie und ihre Freunde Adrian, Dennis, Selina, Laura und Michael haben es sich bereits, wie viele andere, mit Zelten, Pavillon und "Bierpongtisch" gemütlich gemacht. Sie seien super durchgekommen und hoffen nun nur noch darauf, dass das Wetter hält. Und wenns doch regnet? "Dann machen wir einen Sonnentanz", scherzt Dennis.

"Ich habe nur Angst, dass es nachts kalt wird", erzählt Celina, die mit ihrer Freundin Nele aus Berlin gekommen ist. Sechs Stunden Zugfahrt liegen hinter den beiden, doch auch die verliefen bis auf einen verspäteten Regionalexpress am Ende reibungslos.

Was die beiden sehr positiv finden: Vergangenes Jahr mussten sie die Campingplätze auf gut Glück ablaufen, jetzt konnten sie den Platz schon im Voraus buchen. Auch auf C 6 herrscht bereits reger Betrieb, einige Wohnmobile und -wagen stehen dicht an dicht.

Anna hat mit ihrer Freundin den Weg aus der Eifel nach Hockenheim gefunden, ihr Campingnachbar Michael, mit dem sie sich schon angefreundet hat, kommt aus Schleswig.

Mehr als 720 Kilometer hat er für die "Glücksgefühle" zurückgelegt und zeigt sich "so was von positiv überrascht". Der junge Mann lobt auch die Organisation auf dem Platz, er sei "hellauf begeistert".

Zum Festivalgelände am Ring kommen er und seine Nachbarin mit einem Shuttle, der alle 15 bis 20 Minuten fahren soll.

Näher am Ring ist es am Donnerstagnachmittag schon deutlich voller. Doch auch dort herrscht beste Stimmung und Vorfreude auf zwei Tage voller Glücksgefühle. Das Festival ist inzwischen ausverkauft.

Update: Donnerstag, 12. September 2024, 20.10 Uhr


Hockenheimring. (dpa/lsw) Den Auftakt des Glücksgefühle-Festivals am Hockenheimring hat unter anderem die Band Culcha Candela ("Hamma!") gemacht.

Tausende Besucher feierten ausgelassen auf dem Gelände. Höhepunkt des mehrtägigen Musikfests soll der Auftritt der Backstreet Boys am Freitagabend sein – nach Angaben der Veranstalter das einzige Konzert der Gruppe in Europa in diesem Jahr.

Verantwortlich für das Festival sind Ex-Fußballnationalspieler Lukas Podolski und der Musikmanager Markus Krampe. Sie erwarten bis zum Sonntag insgesamt rund 200.000 Besucher.

Die Backstreet Boys ("Everybody", "I Want It That Way") gehören zu den erfolgreichsten Bands weltweit. "Sie machen gute Musik und machen eine geile Show", sagte "Poldi" vor dem Festival. "Man ist damit groß geworden."

Shirin David, Die Fantastischen Vier und Tokio Hotel treten ebenfalls auf

Außer den Backstreet Boys werden unter anderem Shirin David, Die Fantastischen Vier, Tokio Hotel und Jan Delay auftreten. Das Festival läuft offiziell bis Sonntag. Die Konzerte enden Samstagnacht.

"Poldi" selbst und Krampe werden während des Festivals auf dem Gelände übernachten, wie Krampe erzählte: "Wir haben da Wohnmobile mit Familien und Freunden. Da wird schön gegrillt und einer muss morgens Brötchen holen.

Das ist schon auch ein Abenteuer." Podolski sagte dazu: "Ja, das ist schon geil. Wenn man morgens aufsteht und über das Gelände laufen kann, wenn noch kaum Leute unterwegs sind."

Das Festival fand im vergangenen Jahr das erste Mal statt. Podolski sagte im Vorfeld auf die Neuauflage: "Ich freue mich auf alles. Auf die Leute, auf das Lachen, auf das Abschalten, auf das Karussell, auf dreckiges Essen – mal schön eine Currywurst."

Besorgt äußerten sich Festival-Besucher auf sozialen Netzwerken bereits im Vorfeld wegen der An- und Abreise von Zehntausenden Besuchern. Wie Veranstalter und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) jeweils mitteilten, hätten sich beide Seiten nicht auf Kombi-Tickets aus Festival- und Fahrkarten einigen können.

Daher werde es nur eingeschränkte Zusatzangebote im öffentlichen Nahverkehr geben, schrieb der VRN. Allein am Freitag und Samstag erwarten die Veranstalter jeweils rund 90.000 Zuhörer. 

Der VRN hatte mitgeteilt, die Veranstalter seien nicht bereit gewesen, das Kombi-Ticket zu finanzieren, "wie es sonst bei Veranstaltungen dieser Größe üblich ist".

Die Veranstalter schrieben dagegen, man habe sich gegen das Kombiticket entschieden, weil es im vergangenen Jahr "trotz einer umfassenden Kooperation mit dem VRN" lediglich eine "mangelhafte Versorgung mit Transportkapazitäten für die Festivalbesucher" gegeben habe.

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