Alter Beton wird wieder aufbereitet
Ein Ausschussmitglied kritisierte die "massiven Erdbewegungen" im Rahmen der A5-Sanierung.

Hirschberg. (ans) Der Hirschberger Gemeinderat der Freien Wähler, Werner Volk, regte sich in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) über die "massiven Erdbewegungen" im Rahmen der A5-Sanierung zwischen Ladenburg/Schriesheim und Weinheim auf. So etwas habe er noch nie gesehen. Auch dass die Baufirma versehentlich das falsche Feld an der A 5 für die mobilen Beton-Mischanlagen abgeräumt habe, sei "unverständlich". Das hätte nicht passieren dürfen. Nun würde es auf einem weiteren Acker Erdbewegungen geben.
Während die vorbereitenden Maßnahmen für die Mischanlagen nahe der Autobahnausfahrt Ladenburg/Schriesheim stattfinden, ging es Volk nun um ein Feld zwischen dem Sportzentrum in Hirschberg-Leutershausen und der Autobahn. Bürgermeister Ralf Gänshirt wusste davon nichts, versprach aber, sich bei der Autobahn GmbH kundig zu machen.
Die RNZ hakte bei der Niederlassung Südwest nach, was auf dem Areal passiert. "Die zweite Fläche wird für die Wiederaufbereitung des alten Betons genutzt", erläuterte Pressesprecherin Petra Hentschel. Die zu erneuernde Betonfahrbahn werde abgebrochen, in einer vor Ort installierten Brechanlage zerkleinert und im Rahmen der Fahrbahnsanierung vor Ort wiederverwertet.
"Auch diese temporär genutzte Fläche wird nach Abschluss der Baumaßnahme wieder landwirtschaftlich nutzbar sein", sicherte die Autobahn GmbH zu. Dazu werde hier wie bei dem anderen Feld zunächst der nährstoffreiche und damit sehr wertvolle Oberboden abgetragen und auf der insgesamt circa 20.000 Quadratmeter großen Fläche zwischengelagert. Auch dieses Areal werde nach Abschluss der temporären Nutzung wieder aufwändig hergerichtet, bevor der Oberboden wieder aufgetragen wird.
"Wenn eine alte Betonfahrbahn ausgebaut wird, wird das Material im Sinne der Ressourcenschonung wieder aufbereitet und verarbeitet", erläuterte Hentschel den Hintergrund. In Hinblick auf die Transportwege sei es wirtschaftlich und weniger belastend für die Umwelt, wenn die dafür benötigte Brechanlage in unmittelbarer Nähe zur Baustelle stehe.
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Dass die im Auftrag der Autobahn GmbH handelnde Firma eine Fläche für die Brechanlage nutzt, ist nicht neu: Bei der Sanierungsmaßnahme auf der A5 im vergangenen Jahr stand diese Anlage gegenüber ihrem für die aktuelle Baumaßnahme gewählten Standort, das heißt auf einer Fläche vor der Anschlussstelle Ladenburg in Fahrtrichtung Heidelberg. "Auch damals wurde der wertvolle Oberboden entfernt, zwischengelagert und nach entsprechender Bodenaufbereitung wieder ausgebracht", betonte die Pressesprecherin. Und zur aktuellen Maßnahme teilte sie noch mit: "Weitere Flächen werden nach Auskunft der ausführenden Baufirma nicht benötigt."
Einen Punkt zur A5-Sanierung sprach noch Christian Würz (CDU) an: So erfahre der Autofahrer erst kurz vorher, dass die Anschlussstelle Hirschberg-Ost derzeit gesperrt sei. Er regte an, dass doch schon in Dossenheim auf die Sperrung hingewiesen werden sollte, damit man in Schriesheim bereits abfahren kann.