Das Land steht hinter Grünzug und Bundesgartenschau
Kabinett sagte knapp 21 Millionen Euro für Stadtentwicklung zu - Weitere 31,3 Millionen erwartet

Von Gaby Booth
Mannheim. Große Freude gestern im Mannheimer Rathaus und bei der Bundesgartenschaugesellschaft: Das Kabinett der schwarz-grünen Landesregierung beschloss, die Entwicklung des Mannheimer Grünzugs und die Bundesgartenschau 2023 mit 20,9 Millionen Euro zu unterstützen. Auch wenn sich die Ministerien im Detail noch abstimmen müssen, aus welchen Töpfen die Zuschüsse im einzelnen kommen, steht damit der Rahmen fest. Das würde bedeuten, dass sich das Land an einem der größten Stadtentwicklungsprojekte der Quadratestadt massiv beteiligen wird.
Für den Grünzug Nordost sowie die Durchführung der Bundesgartenschau hat die Stadt eine Investitionssumme von insgesamt 105,5 Millionen festgelegt. Wenn sich das Land nun mit etwa 52 Millionen beteiligt, macht das fast die Hälfte aus: Denn neben der gestern zugesagten Summe sollen aus drei weiteren Fördertöpfen des Landes insgesamt 31,3 Millionen Euro nach Mannheim fließen. Etwas mehr als ursprünglich erwartet. "Wir freuen uns sehr, dass das Land im Rahmen der Bundesgartenschau und der Entwicklung des Grünzugs Sondermittel in Höhe von fast 21 Millionen Euro bereitstellt," reagierte Oberbürgermeister Peter Kurz. Damit bekomme die Stadt Planungssicherheit. Er dankte insbesondere Landwirtschaftsminister Hauk, der sich in dieser Frage sehr für Mannheim eingesetzt habe.
Der Landwirtschaftsminister wiederum freute sich, dass das Kabinett gestern den Weg frei gemacht hat für die finanzielle Unterstützung der Bundesgartenschau in Mannheim. "Vorbehaltlich der Zustimmung des Landtags haben wir damit einen Grundstein gelegt, um die Bundesgartenschau 2023 zu einem Erfolg werden zu lassen", so der Minister. Denn: Das Instrument Bundesgartenschau bildet die Grundlage für das zukunftsweisende Stadtentwicklungsprojekt, im Zuge der Konversion in Mannheim den über 230 Hektar großen Grünzug Nordost und damit auch die Gartenschau im Jahr 2023 zu realisieren, ist er überzeugt. Hauk: "Die geplante Buga in Mannheim hat - ähnlich wie die Buga in Heilbronn - erhebliche städtebauliche Auswirkungen."
Aus einem Sondertopf des Landwirtschaftsministeriums sollen 20,2 Millionen Euro für die Bundesgartenschau fließen. Wie viel Geld für den Mannheimer Grünzug beziehungsweise die Buga 2023 genau zu erwarten ist, steht im einzelnen noch nicht fest, da je nach Maßnahme verschiedene Fördermöglichkeiten in Frage kommen. Beispielsweise für das Radwegnetz, für verschiedene Grünprojekte oder die städtebaulichen Maßnahmen am Rande von Spinelli.
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Der Grünzug wird sich vom Luisenpark über den Neckar, das Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au, das Spinelli-Gelände und weiter Richtung Vogelstangseen erstrecken. Als Frischluftschneise mit Gewässern und dem Neckarvorland kommt dem grünen Band hohe ökologische Bedeutung zu, da vor allem in den Sommermonaten die Winde ungehindert Richtung Oststadt und Innenstadt fließen können. Einziger Schönheitsfehler: Der Grünzug wird durch die viel befahrene Straße Am Aubuckel durchschnitten, da sich der Gemeinderat nicht auf die ursprünglich vorgesehene Verlegung einigen konnte.
"Der Grünzug soll die Lebensqualität in der Stadt erheblich verbessern", begründet Landwirtschaftsminister Hauk die in Aussicht gestellten Mittelzuweisungen. Denn: Es entstehen neue Freiräume, eine hohe Aufenthaltsqualität für Sport, Freizeit und Naherholung. Der Minister: "Die Folgen des Klimawandels werden für die Mannheimer abgemildert."
Der 230 Hektar umfassende Grünzug wird auf Dauer die klimatischen Verhältnisse der Großstadt verbessern, die Bundesgartenschau auf dem Spinelli-Gelände wird ein halbes Jahr lang "gefeiert". Die Landesmittel für das "Grünprojekt" Buga sind als Sondermittel etatisiert und orientieren sich an der Bundesgartenschau Heilbronn.
"Wir sind der Landesregierung sehr dankbar, dass nach Heilbronn auch für Mannheim ein Sondertopf für Grünprojekte im Rahmen einer Bundesgartenschau eingerichtet wird. Bei den bereits bestehenden Förderprogrammen gilt es jetzt - in enger Abstimmung mit den Ministerien und dem Regierungspräsidium - diese zielgerichtet zu bedienen, um so ein optimales Ergebnis für Mannheim zu erzielen," ergänzt der Geschäftsführer der Buga-Gesellschaft, Michael Schnellbach.
Die Mannheimer Landtagsabgeordnete Elke Zimmer (Grüne) freut sich über die Landesförderung: "Die Zusage des Landes, die Stadt Mannheim beim Zukunftsprojekt Buga 2023 mit insgesamt über 51 Millionen Euro zu unterstützen, ist großartig." Die Buga habe das Potenzial, die Konversionsflächen im Sinne eines hochwertigen und ökologischen Naturverbundes zu entwickeln.



