Arbeiten für Schaugärten beginnen
Gute Beispiele für den "Garten von heute". Arbeiten für zehn Schaufelder auf 6500 Quadratmetern für die Buga 23 haben jetzt begonnen.

Von Heike Warlich
Mannheim. Zwölf Garten- und Landschaftsbaubetriebe beginnen jetzt mit den Arbeiten für die zehn Schaugärten, die bei der Mannheimer Bundesgartenschau im nächsten Jahr exemplarisch dafür stehen, wie der "Garten von heute" idealerweise funktioniert. Es geht um Themen wie nachhaltige Bewässerung, Biodiversität, die Verwendung von nachhaltigen, regionalen oder recycelten Materialien. Und es geht um Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Teiche als Regenrückhaltebecken.
Aber es geht natürlich auch um Gesundheit und Erholung – um den gemütlichen Liegestuhl unter Schatten spendenden Bäumen, das kleine Gartenhaus mit der Grillstation oder den Nutzgarten mit verschiedenen Beeren und einem Vogelbad in einem alten Sandsteintrog, das an heißen Sommertagen vielen Tierarten Abkühlung verschafft. Die Firma Böttinger aus Zuzenhausen baut einen Erdkeller, der durch eine Bodentemperatur von rund acht bis zehn Grad gut zum Kühlen von Lebensmitteln geeignet ist. "Aber auch von Wein", freute sich Bürgermeisterin Diana Pretzell über die Wiederentdeckung dieser uralten Energiesparmaßnahme.
Noch ist davon nichts zu sehen, stattdessen ein großes Feld mit Erde, das in zwölf Segmente geteilt ist. Mit einem symbolischen Spatenstich besiegelten Buga-Geschäftsführer Michael Schnellbach und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) am Mittwoch den Vertrag für das Schaugartenprojekt direkt hinter der U-Halle. Es umfasst eine Fläche von 6500 Quadratmetern und ist Teil des 20 Hektar großen sogenannten Experimentierfeldes.
"Gartenschauen werden immer am letzten Tag fertig", kommentierte VGL-Vorstandsmitglied Bernd Hopp das Ganze dann auch mit einem Schmunzeln. Dass jetzt im Spätherbst mit dem Anlegen begonnen werde, sei für einen Schaugarten vollkommen normal, bestätigte Jörn Schmitt im Gespräch mit der RNZ. Mannheims Stadtprinz 2013 betreibt im richtigen Leben einen Garten- und Landschaftsbaubetrieb in Hirschberg. "Wir fangen jetzt an mit der Gestaltung und wollen an Weihnachten fertig sein", so Schmitt. Eingebracht würden größere Pflanzen. "Im April muss es ja aussehen wie schon länger gewachsen und nicht wie ein neuer Garten", erklärte er.
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"Mit Hummeln, Bummeln und Meehr" hat er sein Konzept überschrieben. Es soll eine "Bio-Ladestation" für Körper und Geist werden mit Bio-Design-Pool samt integrierter Liegeflächen und Geysiren. Mit sanften, sandigen Tönen, zartem Blau und wogenden Gräsern soll ein Hauch von Meer in den Garten einziehen. Pflanzen, die Trockenheit und Sonne gut vertragen können, begegnen entspannt dem Klimawandel. Pollen und Nektar spendende Stauden, Steinmauern und Bereiche mit offenem Erdboden laden auch Hummeln ein, es sich in diesem Garten gemütlich zu machen.
"Eigentlich sind die Auftragsbücher von uns Gartenbauern gerade voll", sagte Schmitt. Aber dennoch will die Branche sich auf der Buga präsentieren. "Um Gartenvielfalt zu zeigen und für unseren Berufsstand zu werben", erklärte VGL-Geschäftsführer Reiner Bierig und kündigt darüber hinaus eine große Lehrbaustelle und einen spannenden Wettbewerb an: Sechs Nachwuchsteams des Garten- und Landschaftsbaus treffen sich zur Buga-Eröffnung zum Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg.
In sieben Stunden gilt es, auf der Fläche einen Garten nach Plan zu bauen. Alle zwölf Gestalter der Schaugärten kommen aus der Region: vier direkt aus Mannheim, die übrigen aus der Region. Mit der Becker GmbH aus Zuzenhausen ist auch ein Vertreter aus dem Sportplatzbau dabei. Auf dieser Schaufläche wird gezeigt, wie Sportflächen im Stadtgebiet – ob kleiner Bolzplatz oder ganze Sportanlage – gestaltet sein müssen, damit sie strapazierfähig sind. Zu sehen sein wird als Alternative zum herkömmlichen Kunstrasen ein Produkt, dessen Grundstoff aus nachhaltiger Zuckerrohrproduktion und CO2-neutral gewonnen wird.



