Vor Baubeginn der Riedbahn muss die Belastung klar sein
Beim Baurecht für die östliche Riedbahn will die Metropolregion eine Studie zu Folgen für die Anwohner abwarten

Der Ausbau der östlichen Riedbahn beschäftigte den Planungsausschuss der Metropolregion. Die Fraktionen forderten den bestmöglichen Lärmschutz für die Anwohner. Foto: vaf
Von Harald Berlinghof
Viernheim/Mannheim. Windenergie gilt als sauber und klimafreundlich. Aber die Nachteile für Menschen, die in der Nachbarschaft solcher Türme wohnen sollen, wie Infraschall oder Beeinträchtigung der Erholungslandschaft sind nicht zu übersehen und ernst zu nehmen. Die Bahn gilt als relativ umweltfreundliches Verkehrs- und Transportmittel. Doch auch hier gibt es erhebliche Nachteile für die Anwohner. Vor allem durch den Lärm viel befahrener Gleisstrecken.
Gegen "krankmachenden Bahnlärm", wie es die Vertreter von Bürgerinitiativen bezeichnen, wenden sich inzwischen zahlreiche Interessengruppen in der gesamten Region. Schwerpunktmäßig entlang der Bergstraße, in Hockenheim und in Mannheim. Und in der Quadratestadt ist es vor allem die Planung der Bahn, die östliche Riedbahn zwischen Hauptbahnhof Mannheim und der Neckarquerung in Mannheim-Neuostheim wieder zweigleisig befahrbar zu machen, die abgelehnt wird. Vom zusätzlichen Güterverkehrslärm und noch mehr S-Bahn-Nutzung wären vor allem die Stadtteile Neuostheim und Neuhermsheim betroffen.
Das eingeleitete Planfeststellungsverfahren der Bahn hat jetzt auch den Verband Region Rhein-Neckar auf den Plan gerufen, der sich in seiner jüngsten Sitzung in Viernheim noch einmal mit dem Thema befasste und eine Stellungnahme des Verbandes (VRRN) an das Regierungspräsidium Karlsruhe beschloss.
Darin weist man darauf hin, dass der Ausbau durch die S-Bahn-Nutzung zwar zur Verbesserung des Schienenpersonennahverkehrs in der Region beitrage. Und auch, dass eine Leistungssteigerung in diesem Korridor prinzipiell zu begrüßen sei. Vertreter des Verbandes hatten in den vergangenen Wochen Gespräche mit der Stadt Mannheim und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) geführt und hatten dort eine breite Übereinstimmung in diesem Punkt gefunden. "Bevor wir aber wissen, wie die so genannte Knotenstudie aussehen wird, die über die Zugkapazitäten informiert, die aufgrund des Ausbaus der Neubaustrecke Rhein/Main und Rhein/Neckar durch die Region und Mannheim rollen werden, sollte keine Festlegung zur östlichen Riedbahn erfolgen. Wir sollten jetzt kein Baurecht schaffen, ohne zu wissen wie hoch die Belastung sein wird", so der Vorsitzende des VRRN-Planungsausschusses, Christian Specht.
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Fritz Brechtel (CDU) forderte in Übereinstimmung mit allen Fraktionen einen bestmöglichen Lärmschutz für die Anwohner - auch über die gesetzlichen Vorschriften hinaus. Gleichzeitig lehnte er eine wie auch immer geartete "Pfalz-Lösung", bei der die Züge aus Rhein-Main kommend linksrheinisch geführt werden, ab. "Dass trotzdem eine Machbarkeitsstudie weiter betrieben wird, ist eine Verschwendung von Steuergeld. Die Region will das nicht", betonte Brechtel.



