Mannheimer Plankenumbau

Optimierte Abläufe sorgen für Entspannung

Planer nehmen bei der Planken-Sanierung mehr Rücksicht auf Gewerbetreibende und Gastronomen - Arbeiten im Zeitplan

21.02.2018 UPDATE: 22.02.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden

Momentan wird bei den ersten Bauzonen auf den Planken das neue Pflaster verlegt. Foto: Gerold

Von Wolf Goldschmitt

Mannheim. Nervende Baustellen, wochenlange Verzögerungen und leere Kassen bei den Händlern: Der Auftakt der Planken-Neugestaltung vor einem Jahr glich einem Chaos und erinnerte an Großprojekte wie den Berliner Flughafen oder Stuttgart 21. Inzwischen haben sich die Wogen der Empörung geglättet, die Straßenbahnen rollen wieder durch die Einkaufsmeile und die Bauherren Stadt, MVV Energie und der Verkehrsbetriebe Rhein-Neckar (VRN) haben aus Fehlern gelernt. "Der Zeitplan steht, und im Frühjahr 2019 wollen wir einweihen", zeigt sich Baustellenmanagerin Anja Ehrenpreis ambitioniert.

Ein Blick Richtung Wasserturm bestätigt: Es geht voran, und die Fortschritte sind nicht zu übersehen. Die ersten Zonen vor den Quadraten D 1, E 1, O 7 sind bereits für Publikumsverkehr freigegeben. Doch der Weg bis zur Einweihungsfeier ist steinig. Die geräuschvollen Pflasterarbeiten können nur schrittweise ausgeführt werden, obwohl täglich rund 25 Mann daran arbeiten. Hinzu kommt der aufwendige Austausch von Stromleitungen.

Damit der zweite Teil der 30-Millionen-Euro-Sanierung für Geschäftsleute und Baufirmen weniger stressig über die Runden geht, haben sich die Planer in der jüngsten Baupause optimierte Abläufe einfallen lassen. Eingeflossen in den neuen Zeitplan sind nicht nur die wenig erfreulichen Erfahrungswerte aus den vergangenen Monaten seit Baustart, sondern gerade die Anregungen und Wünsche von Handel und Freiluftgastronomie, die stark unter dem Dauerkrach gelitten haben. In der kalten Jahreszeit mit weniger Besuchern in der City wird gleichzeitig an bis zu fünf Baufeldern gewerkelt. So kann die Gastronomie im Frühling zum großen Teil ohne störenden Baggerlärm den Kunden ihren Kaffee servieren. Dann soll sich die Anzahl der Baustellen auf maximal drei verringern, erklärt Anja Ehrenpreis weiter.

Zudem werden alle Bauzeiten so angepasst, dass auch traditionelle Veranstaltungen stattfinden können. Der Fasnachtsmarkt habe eindrucksvoll gezeigt, dass die Sanierungsarbeiten im Herzen der Stadt und Veranstaltungen mit Massen an Besuchern unter einen Hut gebracht werden können, bilanziert die Managerin. So werde man es auch mit allen weiteren Festen handhaben, zum Beispiel mit dem alljährlichen Stadtfest. Die Planungen mit den Veranstaltern würden bis ins Detail abgestimmt und baufreie Zeiten vereinbart.

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Die Stadtverwaltung versichert, dass Geschäfte und Gastronomie auf den Planken auch nach der jetzigen Wiederaufnahme der Arbeiten uneingeschränkt erreichbar. Der Zugang zu den Häusern und Geschäften wird durchgehend über eine provisorische Oberfläche oder Fußgängerbrücken gewährleistet. Die Arbeiten finden zudem nie gleichzeitig auf beiden Planken-Seiten der O- und P-Quadrate statt. Auch die Stadtbahnen fahren alle Haltestellen in den Planken ohne Einschränkungen an.

Um zeitlich über die Runden zu kommen und parallel Zeiten für Veranstaltungen und Feste zu sichern, sind auch Arbeiten an Samstagen und Sonntagen sowie Nachtarbeiten auf der Agenda. Aus Erfahrung klug werden die Bauherren die Inhaber und Betreiber von Geschäften rechtzeitig davon in Kenntnis setzen, dass es vor ihren Schaufenstern eine Zeit lang lauter wird.

Ungeklärt bleibt trotz verbessertem, gewerbefreundlicherem Zeitplan aber, ob auch die neuen Richtlinien zur Gestaltung von Außengastronomie, Warenständern und Blumenkübeln in den Mannheimer Planken akzeptiert werden. Während die Stadt Mannheim auf eine einheitliche Lösung in der sanierten Einkaufsstraße setzt, plädieren Händler und Gastwirte auf Individualität im Erscheinungsbild.

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