Lieblingsplatz in der Weststadt

"Sieben Linden" ist eine Oase ganz nah an der Stadt

Ursula Winzer-Smolka liebt die Ruhe im Stadtwald über den Dächern der Weststadt.

05.08.2022 UPDATE: 05.08.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden
Schon seit ihrer Kindheit geht die Weststädterin Ursula Winzer-Smolka gerne zu den „Sieben Linden“ im Stadtwald, um die Aussicht zu genießen und das Rascheln der Blätter zu hören – und natürlich um zu lesen. Foto: Alex

Von Julia Lauer

Heidelberg. Eine Wiese, ein Hof, eine Parkbank oder ein Spielplatz: In unserer neuen Serie stellen Bewohner ihren Lieblingsplatz in ihrem jeweiligen Stadtteil vor. Das kann von den bekanntesten Orten bis hin zum Geheimtipp reichen. Einzige Bedingung ist: Der Platz ist öffentlich zugänglich und es gibt dort keinen Konsumzwang.

Den Auftakt macht Ursula Winzer-Smolka aus der Weststadt. Die 53-Jährige ist in dem Stadtteil aufgewachsen und verließ ihn nur während ihrer Studienzeit, die sie in Neuenheim verbrachte. Ihr Lieblingsplatz in der Weststadt ist "Sieben Linden" im Stadtwald an der Grenze zur Altstadt: Dort findet man in fußläufiger Distanz zur Stadt an einer Weggabelung mitten im Grünen mehrere Linden und einige Bänke vor. Dazu gibt es – zu manchen Jahreszeiten – einen herrlichen Ausblick über Heidelberg.

Was diesen Ort zum Lieblingsplatz macht: "Der Wilhelmsplatz ist schön, wenn man Menschen treffen will. Aber es gibt in der Weststadt wenige Erholungsorte", findet Ursula Winzer-Smolka. Das mag sie an den "Sieben Linden", wo sie die Ruhe ebenso schätzt wie das Rascheln der Blätter. "Dieser Platz ist eine Oase. Und im Sommer ist es hier auch immer etwas kühler als in der Stadt."

Wie man hinkommt: Der Platz "Sieben Linden" liegt etwa zehn Gehminuten oberhalb der Gaisbergstraße. Die Treppe neben dem Vermessungsamt führt dorthin. Auch über den Hutzelwaldweg ist der Platz zu erreichen. Parkmöglichkeiten gibt es nicht. "Der Platz ist mitten in der Natur und zugleich nah an der Stadt", fasst Winzer-Smolka die Vorzüge der Lage zusammen.

Auch interessant
Rund um Heidelberg: Stadtbäume leiden zunehmend
Weisse Flotte Heidelberg: Urlaubsfeeling auf Neckar und Rhein
Heidelberg hilft: Endlich wieder raus in die Natur

Wann die beste Zeit für einen Besuch ist: "Ich komme zu jeder Tageszeit gerne hierher", sagt Winzer-Smolka, die hier überwiegend an den Wochenenden anzutreffen ist. Die Bäume versperren einem derzeit aber mit all ihren Blättern die Aussicht – was auch für einen Besuch zu anderen Jahreszeiten spricht. "Im Herbst und im Frühling hat man einen noch besseren Blick", so die Weststädterin.

Was man dort machen kann: Ursula Winzer-Smolka kommt gerne zu den "Sieben Linden", um dort in Ruhe zu lesen. In der Umgebung kann man im Herbst auch Kastanien suchen, so wie schon in Kindheitstagen. Aus dieser Zeit stammen ihre ältesten Erinnerungen an diesen Platz im Stadtwald. "Mit meiner Mutter habe ich früher Kastanien hier gesammelt und dann hier gerastet."

Was man mitbringen sollte: Für Unterhaltung muss man an den "Sieben Linden" selbst sorgen. "Ich lese gerne Krimis und komme nie ohne ein Buch hierher", erzählt Ursula Winzer-Smolka. Beim Genre hat sie an diesem Tag eine Ausnahme gemacht und "Iglhaut" von Katharina Adler ausgewählt – aus praktischen Erwägungen. "Bei der Hitze wollte ich nicht noch ein dickes Buch mit hier hochschleppen, da ist man mit einem dünneren besser dran."

Wem man dort begegnet: "Hier begegnet man Spaziergängern, oft sind das Menschen mit Kindern", erzählt Winzer-Smolka. Hin und wieder wechsele man ein Wort. Manchmal trifft man auch größeren Gruppen, die dort picknicken. "Aber die Bank ist groß genug. Ein Plätzchen findet man immer."

Ort des Geschehens

Das schönste Erlebnis: Spektakuläre Dinge hat die Weststädterin an den "Sieben Linden" bisher noch nicht erlebt – es ist ja auch ihr Ruheort. "Mein zweites großes Hobby neben dem Lesen ist das Geocaching", erzählt sie. Dabei sucht man mit Geodaten nach Schätzen, die andere irgendwo im öffentlichen Raum versteckt haben. Treffen mit Schatzsuchern aus der Gegend hätten auch schon im Stadtwald stattgefunden. "Auch das haben wir hier oben schon gemacht, im Winter mit Glühwein." Und wer als Geocacher aktiv ist und die entsprechende App auf seinem Mobiltelefon installiert hat, kann in der Umgebung nach Schätzen suchen – um die "Sieben Linden" herum sind gleich drei versteckt.

Dieser Artikel wurde geschrieben von:
(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.