Heidelberg

Die Literatur wird wieder gefeiert

Bei den 28. Literaturtagen steht die Rückkehr ins Spiegelzelt an. Die Lesungen werden online übertragen.

31.05.2022 UPDATE: 01.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Es ist angerichtet: Seit Dienstagmittag steht das historische Spiegelzelt auf dem Universitätsplatz. Es ist das traditionelle Festivalzentrum der Heidelberger Literaturtage. Foto: Rothe

Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Das historische Spiegelzelt ist zurück – und mit ihm die Heidelberger Literaturtage. Erstmals seit 2019 kann das vom Kulturamt der Stadt veranstaltete Festival wieder auf dem Universitätsplatz in der Altstadt stattfinden. Die 28. Auflage hat viel zu bieten: Zwischen Mittwoch und Sonntag, 1. und 5. Juni, gibt es mehr als 60 Veranstaltungen – im Spiegelzelt, dem Festivalzentrum, aber auch an anderen Orten in der Stadt.

"Alle Beteiligten freuen sich, dass man sich wieder vor Ort austauschen und gemeinsam die Literatur feiern kann", sagt Georg Bachmann, Produktionsleiter des Festivals.

Die Corona-Pandemie hatte auch die Heidelberger Literaturtage vor ungekannte Herausforderungen gestellt: 2020 musste das schon fertig geplante Festival kurzerhand in ein reines Onlineformat umgewandelt werden. Schon 2021 hatten die Veranstalter dann aus der Not eine Tugend gemacht und ein kleineres Hybrid-Programm auf die Beine gestellt. "Wir mussten uns gewissermaßen neu erfinden", sagt Bachmann mit Blick auf die letzten zwei Jahre. Gleichzeitig habe in dieser Zeit aber auch eine Rückbesinnung auf die Tradition des Festivals stattgefunden.

In diesem Jahr verkörpern die Literaturtage nun "das Beste aus beiden Welten", wie Bachmann es nennt – das Beste aus analoger und digitaler Welt. Alle Lesungen werden per Livestream auch im Internet übertragen.

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Zudem gibt es erstmals die Möglichkeit zum "Rudelgucken": Mit einem entsprechenden Ticket können Besucher sich an der Kasse Funk-Kopfhörer ausleihen und die Veranstaltungen aus dem Spiegelzelt vor einer großen Leinwand auf dem Uniplatz verfolgen.

Möglich gemacht wurde dies über eine spezielle Förderung der Kulturstiftung des Bundes, wodurch den Veranstaltern der Heidelberger Literaturtage knapp 169.000 Euro zusätzlich zur Verfügung standen.

Von diesem Geld profitiert auch das Programm für Kinder, Jugendliche und Familien, das in diesem Jahr besonders abwechslungsreich ist. Sie können – alleine oder gemeinsam – etwa mit der australischen Kinderbuchautorin Judith Rossell bemalbare Papierhäuschen gestalten, erfahren, wie im Mittelalter Bücher hergestellt wurden, mit einem Messenger-Spiel die Welt durch die Augen von literarischen Figuren entdecken, oder sich Tipps holen, wie man selbst am besten Geschichten schreibt. Für Schulklassen werden außerdem kostenfreie Lesungen angeboten.

Aber auch das literarisch erfahrenere Publikum geht bei den 28. Heidelberger Literaturtagen natürlich nicht leer aus. Neben klassischen Lesungen von renommierten Autoren wie Katharina Hacker oder Lutz Seiler gibt es literarische Führungen durch die Altstadt, Ausstellungen rund um das Thema digitale Vielfalt der Literatur und innovative Formate wie das "Insta-Book". Dabei postet Autor Patrick Wirbeleit auf einem Instagram-Kanal (julius_loeps) täglich eine neue Episode einer seiner Figuren. Und wer einfach nur – mit oder ohne Literatur – ein bisschen entspannen will, für den ist da auch wieder die kostenlose Aktion "Stadtlesen": Rund um das Spiegelzelt stehen zahlreiche Sitzmöbel bereit, auf denen man sich niederlassen, lesen, lauschen und verweilen kann.

Info: Das komplette Programm und Tickets gibt es unter: www.heidelberger-literaturtage.de.

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