Heidelberg

Das soll bei Bus und Bahn ins Neuenheimer Feld besser werden

Sitzung aller Bezirksbeiräte: RNV stellt Linienänderung zum 11. September vor - "Monsterlinien" geht es an den Kragen

07.05.2019 UPDATE: 08.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 33 Sekunden

Die Linie 37 wird ab September eine zusätzliche Direktverbindung vom Neuenheimer Feld zum Hauptbahnhof. Foto: Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Der 11. September ist der große Tag, an dem alles besser werden soll. An diesem Tag nach den Sommerferien wird die neue Haltestelle Hauptbahnhof-Nord in Betrieb genommen. Es ist das Herzstück des Heidelberger Mobilitätsnetzes: Bis zu vier Straßenbahnen und Busse werden künftig an den vier Bahnsteigen nebeneinander halten können: Fahrgäste der Linien 5, 20, 21, 24, 32 und 34 können dort alle umsteigen.

Mit dem Ende der Bauarbeiten hat die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) dann auch mehr Spielraum für weitere Verbesserungen. Baubürgermeister Jürgen Odszuck und Jürgen Hoffmann von der RNV berichteten jetzt in einer gemeinsamen Sitzung aller Bezirksbeiräte im Carl-Rottmann-Saal, welche davon bereits im September umgesetzt werden sollen.

Auch wenn am Montagabend nur der Bezirksbeirat Wieblingen zu Beginn der Veranstaltung beschlussfähig war, versprach Odszuck, alle Änderungswünsche der Stadtteilvertreter bei den weiteren Planungen mit zu berücksichtigen. Die wichtigsten geplanten Änderungen und Anmerkungen der Bezirksbeiräte im Überblick:

Verbindung Neuenheimer Feld - Hauptbahnhof: Die wichtigste Änderung, die bereits am 11. September in Kraft tritt, ist die Neuausrichtung der Linie 37. Bislang fährt sie nur auf der relativ kurzen Strecke vom Bunsen-Gymnasium zum Sportzentrum-Nord. Künftig verstärkt sie jedoch die Verbindung vom Hauptbahnhof in den Wissenschaftscampus. Die neue 37 fährt ab Herbst vom Sportzentrum-Nord über den Zoo und die Chirurgie zum Bahnhof - im Zehn-Minuten-Takt. Zusammen mit der 32 kommen die Nutzer und Besucher des Neuenheimer Feldes somit tagsüber alle fünf Minuten zu ihren S-Bahnen. Aber auch die Verbindung vom Universitätsplatz zum Neuenheimer Feld wird zwischen 7 und 8 Uhr mit Ergänzungsfahrten auf den Linien 31 und 32 gestärkt. Für die bisherige Verbindung vom Bunsen-Gymnasium zum Sportzentrum-Nord sind Einzelfahrten vorgesehen - zu den Zeiten, in denen es bereits aktuell eine Auslastung mit mehr als zehn Fahrgästen im Schnitt gibt. Insgesamt entstehen durch das Maßnahmenpaket zusätzliche Kosten von 350.000 Euro pro Jahr.

Auch interessant
Heidelberg: Darum ist die Bahnhof-Baustelle für Sehbehinderte so gefährlich
Eppelheim: Für die alte Strecke der Linie 22 gab es keine Mehrheit
Heidelberg: Busse und Bahnen werden immer langsamer
Heidelberg: Seilbahn ins Neuenheimer Feld wird weiter diskutiert
Heidelberg: Das müssen Sie zu den Baustellen 2019 wissen

Hauptbahnhof - Bismarckplatz: Die Linie 21A soll eine Lücke schließen und nun auch samstags zwischen dem Hauptbahnhof und dem Bismarckplatz pendeln - und zwar alle zehn Minuten. Aktuell fährt samstags nur die 5 als Straßenbahn vom Bahnhof in die Innenstadt. Kosten: 70.000 Euro pro Jahr.

Kleinere Maßnahmen: Da die Hebelstraßenbrücke derzeit gesperrt ist, fährt für die Schüler bereits seit April morgens ein Bus von der Königsberger Straße über das Kirchheimer Rathaus bis zur Julius-Springer-Schule und zum Englische Institut sowie weiter bis zum Helmholtz-Gymnasium. Die Linie 34 wird nach Beendigung der Bauarbeiten am Hauptbahnhof wieder durch die Bergheimer Straße fahren und ersetzt die Linie 32A.

Das Versprechen: Um die Pünktlichkeit der Linien 22 und 26 zu erhöhen, hat die RNV nach massiven Protesten den Fahrplan angepasst und die Fahrtzeiten für beide Straßenbahnen um zwei Minuten verlängert. "Aktuell sind wir dadurch sehr pünktlich", so Hoffmann. Ab September soll dies jedoch wieder zurückgenommen werden. Dann brauchen die Kirchheimer vom Bismarckplatz bis zur Endstelle am Friedhof die ursprünglich versprochenen 20 Minuten. "Das wird so kommen", versichert Hoffmann.

Ausblick: Mit Fertigstellung des Heidelberg Innovation Park und der Großsporthalle soll der 33er-Bus künftig diese Publikumsmagnete an der Speyerer Straße bedienen. Die Linie zählt laut Hoffmann zusammen mit der 34 aktuell zu den Problemlinien: Sie tangiert immerhin zehn der 15 Heidelberger Stadtteile und wurde bereits bei der Einführung als verspätungsanfällige "Monsterlinie" kritisiert. "Das würde man heute nicht mehr so planen", gibt der RNV-Experte zu. Beide Linien sollten grundlegend "angepackt" werden. Dazu werde es im Herbst weitere Sitzungen geben.

Ort des Geschehens

Die Reaktion der Bezirksbeiräte: Die Stadtteilvertreter reagierten wohlwollend auf die geplanten Änderungen. Konkrete Wünsche gab es wenige. Aus Ziegelhausen fordert man eine direkte Verbindung ins Neuenheimer Feld. Dies könne die RNV allerdings nicht leisten, bedauert Hoffmann: "Wir können nicht die ganze Stadt mit einem Spinnennetz überziehen. Das könnte keiner mehr bezahlen." Einige Räte forderten, dass endlich die längst beschlossene Bus- und Straßenbahnbeschleunigung in Angriff genommen wird. Bei allen Ampeln, die neu aufgestellt wurden, sollte die Vorrangschaltung funktionieren, meint Hoffmann: "Wir hoffen, dass es funktioniert. Wir haben uns schon einmal die Finger verbrannt." Nach der Einweihung der Bahnstadtlinien 22 und 26 war es wegen Problemen mit der Lichtsignalanlagen zu erheblichen Verspätungen gekommen.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.