Ein Streifzug durch den verschneiten Stadtwald
Das Wochenende bot zwei ideale Tage für Spaziergänger und Schlittenfahrer.

Von Karin Katzenberger-Ruf
Heidelberg. "Auf dem Königstuhl sind alle Parkplätze belegt" – diese Meldung im Radio am Samstagvormittag mag manche Ausflügler dazu bewegt haben, den Schnee woanders zu suchen.
Es ist 11.30 Uhr, als Torsten mit seinem Schlitten schon wieder vom Hohen Nistler zurückkehrt und einer Familie, die oberhalb vom Friedhof in Handschuhsheim gerade Richtung Steinberg und Zapfenberg unterwegs ist, ein paar Ratschläge gibt: Wenn es der bezaubernde Winterwald sein soll, müssten Eltern und Kinder schon so weit hochsteigen "bis es nicht mehr von den Bäumen tropft". Wobei ganz oben so viel Schnee liegt, dass Schlittenfahren nicht möglich ist. Es gibt allerdings einen schmalen Weg, der quasi zur Rodelbahn geworden ist. Den hat Torsten mit seinem Schlitten genommen und freut sich auf noch bessere Bedingungen nach einigen frostigen Nächten. Die Tour zu Fuß mit dem Schlitten ist für ihn schon fast ein Ritual. Das macht er jedes Jahr, auch wenn es nur ein einziges Mal schneit.
Der Blick auf den Heiligenberg und die Rheinebene: Daran erfreuen sich Spaziergänger, die auf dem Bahofweg unterwegs sind. Ein junges Pärchen zückt immer wieder den Fotoapparat, weil es so viele winterliche Motive zu entdecken gibt. Das ist auch im Siebenmühlental so. Hoch geht es über die "Sommerseite". Diese kann zwar noch nicht komplett, aber zumindest streckenweise als Rodelbahn genutzt werden. Auf einer Bank oberhalb des Buchbrunnens machen es sich zwei Spaziergänger bequem und genießen die Sonne. "Das ist wohl der richtige Weg", meint ein Wanderer, der den "Talverbindungsweg" zwischen "Sommer-" und "Winterseite" gewählt hat.
Gegen 13 Uhr bekommt auch die "Winterseite" etwas Sonne ab. Eine Familie nutzt die Wiese im unteren Teil des Tales für eine kleine Schneeballschlacht. Mal kurz ausruhen? Auch das ist im Siebenmühlental möglich. Nur muss man die Bänke vom Schnee befreien.
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Am frühen Nachmittag sind auch die Parkmöglichkeiten am Turnerbrunnen als Einstieg ins Siebenmühlental nahezu erschöpft. Aber es gibt eben auch genügend Wanderer, die den Schlitten (für sich und die Kinder) tapfer den Berg hochtragen. "Wir haben Tee und Glühwein im Rucksack", verrät ein junges Paar und hofft: "Das wird wohl nicht gegen das Alkoholverbot im Freien verstoßen."