Umstieg auf ÖPNV

Bekommt Heidelberg zwei weitere S-Bahn-Haltepunkte?

Neue Halte in Rohrbach und der Südstadt werden geprüft - Stadtverwaltung und Gemeinderat befürworten die Pläne

09.10.2019 UPDATE: 10.10.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Zu den bestehenden S-Bahnhöfen in Heidelberg könnten bald zwei hinzukommen: Einer in der Südstadt sowie einer in Rohrbach Süd (jeweils rot umrandet).

Von Denis Schnur

Heidelberg. Um mehr Menschen zum Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu bewegen, könnte auch das S-Bahn-Netz in Heidelberg ausgebaut werden. Die Stadtverwaltung will prüfen, ob ein zusätzlicher Bahnhof am Rande des Gewerbegebietes Rohrbach Süd sinnvoll ist. Und auch ein neuer Haltepunkt bei den Konversionsflächen in der Südstadt ist im Gespräch. Doch bis zur Umsetzung dürfte es noch einige Jahre dauern.

Beide Haltepunkte lägen auf der Strecke zwischen Heidelberg und Karlsruhe. Die Gleise liegen bereits, es müssten lediglich Haltestellen eingerichtet und angebunden werden. Und sowohl Stadtverwaltung als auch Gemeinderat befürworten die Pläne: "Insbesondere in Kombination mit einer möglichen Verlängerung einer Straßenbahnlinie durch das Gewerbegebiet, erscheint ein S-Bahn-Halt hier hohes Potenzial zu haben", so eine Stadtsprecherin über einen S-Bahnhof Rohrbach Süd.

Doch so einfach, wie das klingt, ist es nicht, wie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW), die für das Land den Schienennahverkehr plant, der RNZ erklärt: "Neue Haltepunkte können nur umgesetzt werden, wenn sie den bestehenden Fahrplan nicht sprengen, wenn also weiterhin Anschlüsse an den Knotenbahnhöfen erhalten bleiben", so deren Sprecherin.

Dies müsse durch die Deutsche Bahn belegt werden. Zudem müssten das Fahrgastpotenzial sowie die Kosten für den Bau abgeschätzt werden. Damit prüfe die NVBW, ob der Haltepunkt volkswirtschaftlich rentabel sei. Denn nur dann sei eine Förderung durch das Land möglich, so die NVBW-Sprecherin.

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Bei den möglichen zusätzlichen Haltepunkten in Heidelberg ist man da noch ganz am Anfang. Für Rohrbach Süd ist im Doppelhaushalt 2019/20 Geld für eine Machbarkeitsstudie eingeplant. Diese sei nötig, "weil laut Aussage der NVBW generell keine Fahrzeitreserven für einen weiteren Haltepunkt auf der Achse Heidelberg-Karlsruhe vorhanden sind", so die Stadtsprecherin. Die Studie müsste zeigen, dass es möglich wäre, den Fahrplan entsprechend anzupassen. Erst danach könnten die weiteren Schritte angegangen werden - für beide Haltepunkte.

Doch auch der erste Schritt ist noch nicht gemacht worden: Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage der SPD erklärte, gebe es dafür im Amt für Verkehrsmanagement derzeit schlicht keine Kapazitäten: "Angesichts der Vielzahl an Großprojekten in der Stadt mit verkehrlicher Relevanz müssen Prioritäten gesetzt werden", erläutert die Sprecherin gegenüber der RNZ.

Ort des Geschehens

Mit dem vorhandenen Personal könne man nicht alle Themen gleichzeitig bearbeiten. Und auch durch Kündigungen, Elternzeiten, Krankheiten und ähnliches entstünden sporadisch Bearbeitungslücken. Erst ab Anfang 2020 sei man voraussichtlich in der Lage, die Studie anzugehen. Wann Ergebnisse vorliegen, könne man jedoch nicht sagen: "Das hängt auch von den anderen beteiligten Institutionen - wie NVBW, VRN und Bahn - ab und ist noch mit diesen abzustimmen."

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