"Ü-Disco ohne Kids"

Neue Partyreihe im Heidelberger Karlstorbahnhof

Nur Platten werden aufgelegt - Popkulturelle Klassiker der letzten 50 Jahre - "Wer sich da nicht bewegt, hat die Tanzschuhe vergessen"

15.01.2020 UPDATE: 16.01.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden
Martin Müller (l.) und Tobias Breier legen bei „Ü“ ihre alten Platten auf – für alle, denen das Publikum im Club sonst zu jung ist. Foto: pr

Von Anica Edinger

Heidelberg. Eine Woche lang 24 Stunden lang Klassiker auflegen: Tobias Breier hätte die passende Plattensammlung dafür. Seit Jahren sammelt er "gute alte Platten mit Radiomusik", sagt der 36-Jährige. Und jetzt darf er sie endlich auflegen. Denn Breier, DJ und Karlstorbahnhof-Mitarbeiter, hat gemeinsam mit dem Karlstorbahnhof-Programmmacher Martin Müller eine neue Reihe ins Leben gerufen: "Ü". Premiere ist am Samstag, 18. Januar. Im Interview verrät Breier, was dahinter steckt.

"Ü": Was soll das denn heißen?

Es gibt in manchen Clubs Ü-30- oder Ü-40-Partys – also für Über-30- oder Über-40-Jährige. Wir wollten das mit der Altersangabe aber bewusst weglassen, deshalb einfach nur "Ü".

Also können einfach alle kommen?

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Die Party ist gedacht für alle, denen das Publikum auf unseren Club-Veranstaltungen zu jung ist.

Ist das schon die neue Richtung Ihrer neuen Chefin Cora Maria Malik?

Nicht direkt – vielmehr wurde die Idee zum Konzept schon seit längerem aus dem Publikum an uns herangetragen. Wir wurden in den letzten Monaten immer mal wieder darauf angesprochen, ob wir einmal einen Tanzabend oder eine Disco machen könnten für Leute, die nicht zu unseren Club-Veranstaltungen kommen möchten, bei denen in der Regel nur elektronische Musik gespielt wird.

Welche Musik wird denn bei "Ü" gespielt?

Wir legen popkulturelle Klassiker der letzten 50 Jahre auf – tanzbar, aber mit Qualität. Darunter sind viele Songs, die jeder kennt, bei denen aber die wenigsten wissen, von wem sie sind.

Zum Beispiel?

"Gimme Hope Jo’anna" von Eddy Grant, ein leider etwas in Vergessenheit geratener Anti-Apartheid-Hit aus den Achtzigern. Wer sich da nicht bewegt, hat definitiv die Tanzschuhe zuhause vergessen. Auf der anderen Seite lasse ich Dauerbrenner wie "Dancing Queen" gerne weg. Denn ich bin sicher nicht der Einzige, der das nicht mehr hören kann. Stattdessen lege ich von Abba lieber "Voulez Vous" auf – das geht sowieso mehr ab.

Und es werden ausschließlich Platten aufgelegt?

Ich lege definitiv nur Platten auf, Martin zu 90 Prozent.

Als DJ: Was wünscht man sich für eine solche Premiere?

Dass die Leute einfach eine gute Zeit haben – und ihre Musikwünsche in meiner Liste eintragen. Denn dann kann ich für die nächste "Ü"-Party im März mein Plattenarchiv weiter vervollständigen.

Info: "Ü – Disco ohne Kids": Am kommenden Samstag, 18. Januar, ab 20 Uhr im Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1. Tickets kosten acht Euro an der Abendkasse.

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