Zugfahrt zum jungen Cousin
Ein Kameruner musste aus der Ukraine fliehen. Noch ist unklar, wie es für ihn weitergehen kann.

Heidelberg. (dns) Ukrainer, die vor dem schrecklichen Krieg in ihrer Heimat fliehen, erhalten in Deutschland in der Regel relativ unkompliziert staatliche Unterstützung. Doch unter den Geflüchteten sind auch Menschen, die keine ukrainische Staatsbürgerschaft haben – und da wird es dann meist deutlich schwieriger.
Das gilt leider auch im Fall von Herrn F., einem jungen Mann, der im Kamerun geboren wurde, jedoch mit einer Ukrainerin verheiratet ist und seit Jahren in der Ukraine lebte, wo er in einem Hotel arbeitete. Nach Kriegsbeginn floh das Ehepaar zunächst gemeinsam nach Polen. Dort hielt es seine Frau jedoch nicht länger aus – sie kehrte in die Ukraine zurück, um sich um ihre betagten Eltern zu kümmern. F. konnte dagegen nicht zurück, er floh weiter und landete in Heidelberg – alleine: "Es geht ihm dementsprechend schlecht. Er hat sein Zuhause verloren, musste alles zurücklassen – und er vermisst seine Frau", berichtet Flüchtlingsseelsorger Jochen Winter, der den Mann betreut.
Nun will sich F. in Deutschland zumindest um seinen jungen Cousin kümmern. Der 20-Jährige lebte in der Ukraine in derselben Stadt, ist am Ende seiner Flucht jedoch im Raum Hannover angekommen – etwa 350 Kilometer nördlich von hier. "Deshalb möchte Herr F. gerne ebenfalls in den Norden", so Winter. Da er jedoch kein Ukrainer ist, ist noch unklar, ob und welche Hilfsleistungen er in Deutschland erhält, wo er auf Dauer unterkommen kann. "Niemand weiß, wie man mit solchen Menschen umgeht", klagt der Seelsorger.
Deshalb springt nun der ökumenische Spendenfonds "Nothilfe Flucht und Migration" ein, den die RNZ mit der Spendenaktion "RNZ hilft" unterstützt. Daraus soll F. Geld für ein Zugticket nach Hannover sowie für die Übernachtung in einer ersten Anlaufstelle dort erhalten. "Dann sind sein Cousin und er in dieser schwierigen Zeit wenigstens zu zweit."
Info: Damit die RNZ sowie die großen Kirchen in Heidelberg in solchen Fällen weiter unbürokratisch und schnell helfen können, bitten sie um Spenden – auf das Spendenkonto. Wer im Betreff zudem seine Adresse angibt, bekommt eine Spendenquittung zugeschickt.

Evangelische Kirche in Heidelberg
IBAN: DE77 6725 0020 0009 3129 51
BIC: SOLADES1HDB
Betreff: "RNZ hilft"