Mehr Polizeipräsenz für ein besseres Sicherheitsgefühl
Diskussion im Gemeinderat - Stadt prüft, ob Poller am Gehweg der Uferstraße aufgestellt werden

Heidelberg. (tt) Wie kann man die Situation auf der Neckarwiese verbessern und den nächtlichen Lärm, den Müll, das teilweise aggressive Verhalten mancher Besucher und das Falschparken in den Griff bekommen? Nach den Diskussionen im Bezirksbeirat Neuenheim und beim Runden Tisch Neckarwiese stand das Thema auch auf der Tagesordnung im Gemeinderat.
Obwohl die Zahl der Straftaten zurückgegangen ist, habe sich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nicht verbessert, so Wolfgang Lachenauer (Die Heidelberger). "Meine Frau joggt deshalb schon lange nicht mehr an der Neckarwiese entlang." Die Präsenz von Polizei und Ordnungsdienst müsse erhöht werden. "Kontrollen sind wichtiger als alles andere", findet auch sein Fraktionskollege Matthias Diefenbacher. Doch das könnte schwierig werden: "Wenn Sie mehr Polizei auf der Neckarwiese wollen, fehlen die Beamten woanders", sagte Michael Pfeiffer (GAL). Er berichtete von einer Statistik, wonach Baden-Württemberg bei der Polizeidichte den vorletzten Platz unter den Flächenländern belege: Hier kämen 225 Beamte auf 100.000 Einwohner, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 366 Beamte. Oberbürgermeister Eckart Würzner verhandelt derzeit mit dem Innenministerium über eine Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft.
Lachenauer hat aber auch die vielen Falschparker im Visier, die vor allem an den Wochenenden im Sommer die Uferstraße verstopfen: "Was sich die Autofahrer erlauben, ist nicht mehr normal." Der Gemeindevollzugsdienst (GVD) müsse aufgestockt werden, appellierte er. Dem kann Verkehrsmanager Alexander Thewalt grundsätzlich zustimmen: "Die parkenden Autos auf der Nordseite der Uferstraße sind uns ein Dorn im Auge", sagte er bereits beim Runden Tisch. Abschleppen oder das Anbringen von Parkkrallen sei seit einer Gesetzesänderung aber nicht mehr so einfach: Der GVD müsse den Halter feststellen, ihn ausfindig machen und ihm die Möglichkeit geben, sein Auto wegzufahren. "Mit Kontrollen kann man auch nur schwer eine abschreckende Wirkung erzielen, da die Besucher immer wechseln." Verwaltungsintern diskutiere man, ob man den Fußweg auf der Nordseite durch Poller schützen soll. "Das bringt aber auch Einschränkungen für die Anwohner, denn da parken ja nicht nur die Neckarwiesen-Besucher, sondern auch ihre Besucher", warnte Thewalt.
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Beim Runden Tisch erhielt die Stadt zudem den Auftrag zu prüfen, ob die zum 1. April 2018 vom Land geplanten rechtlichen Voraussetzungen für räumlich und zeitlich begrenzte Alkoholverbote auch auf der Neckarwiese angewendet werden könnten. Zudem müsse analysiert werden, an welchen Stellen die Beleuchtung an der und rund um die Neckarwiese verbessert werden kann. Die unzureichende Beleuchtung hatte auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in ihrem Bericht beim Runden Tisch beklagt, da sich ihre Einsätze dadurch bei Dunkelheit sehr schwierig gestalten. Allerdings sei es bislang so gewesen, sagte Bürgermeister Wolfgang Erichson, dass Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung sowie Wasserschutzpolizei eine Beleuchtung der Wiese wegen des Schiffverkehrs nicht erlaubten.



