Sauberes Heidelberg?

Bergheim plagen Platten, Dreck im Park und Zigarettenstummel

Das Pflaster ist schmutzanfällig und teuer zu reinigen. Es gibt illegale Müllablagerung im Park.

19.09.2023 UPDATE: 19.09.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Bei der Begehung in Bergheim machten Antonia Bugla (l.), ihre Kolleginnen vom Quartiersmanagement und Stadträte den städtischen Mitarbeitern Vorschläge und zeigten Problemzonen im Stadtteil. Foto: Philipp Rothe

Von Julia Blank

Heidelberg. Die "Bergheimer Plage": Das sind für Michael Kraft, den Leiter des Regiebetriebs Reinigung, die hellen Bodenplatten auf Gehwegen und öffentlichen Plätzen im ganzen Stadtteil. Sie sind nicht nur sehr anfällig für Schmutz, sondern auch extrem aufwendig zu reinigen.

Das ist entsprechend teuer: Im vergangenen Jahr wurden die Platten am Bismarckplatz gereinigt – für 50.000 Euro. Sylvia Hafner, die Leiterin der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung, forderte bei der Begehung im Rahmen der "Aktion saubere Stadt": "In Zukunft sollte bei verwendeten Materialien mehr auf Nachhaltigkeit und weniger auf Ästhetik geachtet werden."

Außerdem sagte Hafner Zigarettenstummeln den Kampf an: "Da muss sich unbedingt was ändern. Jeder weiß, wie negativ sich solche Verschmutzungen beispielsweise auf das Grundwasser auswirken." Da stimmten auch Grünen-Stadträtin Anita Schwitzer und ihr Kollege Nicolá Lutzmann zu.

Ein weiteres Thema des Rundgangs waren die Parks im Stadtteil. Der an der Stadtbücherei etwa soll in Zukunft mehr bespielt werden und damit attraktiver für die Bürger werden. Mit kleinen Flohmärkten und Kulturveranstaltungen sei dieses Jahr schon ein Schritt in die richtige Richtung gewagt worden, so Kraft.

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Auch der Park an der Kurfürsten-Anlage auf Höhe der Stadtwerke bereitet Kummer: Die Anwohner klagen sowohl über Dreck als auch Lärmbelästigungen. Einige Initiativen wie die Kriminalprävention, "Obdach" oder der "Verein gegen Müdigkeit" arbeiten bereits daran, das Areal aufzuwerten, erklärte Kraft.

Entlang der Kurfürsten-Anlage soll insgesamt einiges passieren. Der Bebauungsplan für den Bereich beispielsweise strebt die Entwicklung hin zu einem urbanen, lebendigen und durchmischten Quartier an. Antonia Bugla, die zusammen mit ihren Kolleginnen vom Quartiersmanagement gekommen war, gab zu bedenken: "Bergheim ist einer der ersten Stadtteile, die man sieht, wenn man vom Hauptbahnhof aus in Richtung Altstadt fährt. Da denkt man sich: ,Was? Das soll eine der schönsten Städte Deutschlands sein?‘"

Auch illegale Müllentsorgungen – beispielsweise an der Ochsenkopfwiese – sorgen für ein schlechtes Image. Dort wurde vor einigen Tagen sogar eine benutzte Spritze gefunden. Michael Kraft versprach, dies weiterzugeben und den Ort im Auge zu behalten.

Außerdem lautete sein Appell: "Die Heidelberger müssen verstehen, dass jeder seinen Müll selbst zu entsorgen hat. Wir als Stadt sind dafür nicht zuständig. Teilweise machen wir abends sauber und morgens sieht es wieder unmöglich aus." Insgesamt herrschte jedoch allgemeiner Konsens, dass der Stadtteil Bergheim sich seit der letzten Begehung schon sehr zum Guten verändert habe.

Obwohl Anwohner bei diesen Begehungen immer willkommen sind, waren diesmal keine dabei. Dabei gibt es dabei die Möglichkeit, direkt die richtigen Ansprechpartner zu treffen, so Hafner: "Wir sind da, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und kleinere Probleme so schnell wie möglich zu lösen."

Die nächste Begehung wird erst im neuen Jahr stattfinden, Wünsche und Anregungen können aber auch schon vorher eingebracht werden – seit einiger Zeit sogar über die Mein-Heidelberg-App: Den "Mach mit!"-Button in der Kategorie "Services" drücken, und schon steht man in direkter Verbindung mit der Stadt.

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