Neujahrsempfang in Heidelberg-Handschuhsheim

Hickhack ums Wappen

Stadtteilvereinsvorsitzender fordert Ausweitung der Parkzone auf den gesamten Stadtteil - Das Positive hat überwogen, aber es gab auch Reibungspunkte

05.01.2018 UPDATE: 09.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Die Einführung der Parkzone zum 1. Februar 2017 hatte zwei Folgen: Innerhalb des Gebiets gibt es plötzlich freie Stellplätze, dafür sind die Zustände außerhalb, wie hier in der Hans-Thoma-Straße, schlimmer geworden. Foto: Kaz

Von Steffen Blatt

Heidelberg-Handschuhsheim. "Im vergangenen Jahr hat das Positive mal wieder überwogen." Das war das Fazit des Stadtteilvereinsvorsitzenden Gerhard Genthner beim Neujahrsempfang im Carl-Rottmann-Saal. Er lobte etwa die neue Plakatierungsordnung, in der die Bedürfnisse der Vereine nun besser berücksichtigt seien, oder dass die Stadtverwaltung bei den die Planungen für die Umgestaltung der Dossenheimer Landstraße die Bürger mit einbeziehe.

Allerdings gab es auch "Reibungspunkte mit der Stadtverwaltung": "Wir wurden zwar über Straßensperrungen in der Südstadt oder die Hochwassergefahr am Neckar informiert - nicht aber über die Sanierungsarbeiten im Grahampark, und wir mussten uns überlegen, wie der Martinsumzug stattfinden soll." Auch dass die schon lange im Stadtteil geforderte Boule-Bahn nun nicht im Park, sondern auf dem Hans-Thoma-Platz entstehe, sieht Genthner eher skeptisch.

Und schließlich berichtete er vom Hickhack über ein Handschuhsheim-Wappen, das ein Bürger des Stadtteils auf eigene Kosten an der Außenfassade des Carl-Rottmann-Saals anbringen lassen will. Nach vier Jahren habe es endlich grünes Licht gegeben - für ein Wappen in der Größe von 40 mal 60 Zentimetern, weil das Denkmalamt nun doch Bedenken angemeldet hat. Und das bei einer Wandgröße von vier auf sieben Metern. Nun wird weiter verhandelt.

Positiv sieht Genthner die Entwicklung der Flüchtlingsunterkunft Im Weiher, die einige Handschuhsheimer stark kritisierten. Dort gehe "alles sehr geordnet zu", auch dank des Arbeitskreises "Handschuhsheim hilft". Diese Einschätzung bestätigte auch Bürgermeister Wolfgang Erichson. Von den 14 Wohnungen seien derzeit sieben belegt, in der Unterkunft leben 25 Personen, davon sind zehn Kinder. Auch bei der Parkraumbewirtschaftung, die zum 1. Februar 2017 eingeführt wurde, waren sich die beiden einig. Innerhalb der Parkzone hat die Regelung zu Entspannung geführt, abgesehen von Problemen rund um die Krankenhäuser. Dafür klagen nun die Anwohner außerhalb der Zone über zunehmend zugeparkte Straßen. Genthner forderte die Stadt auf, die Parkraumbewirtschaftung auf den gesamten Stadtteil auszuweiten. Dafür wird laut Erichson eine "Parkraumanalyse" erstellt, die Grundlage für Überlegungen in diese Richtung sein soll.

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Was auch die Handschuhsheimer 2018 beschäftigen wird, ist die Diskussion um einen Masterplan für das Neuenheimer Feld. Genthner sieht den Stadtteil im Bündnis für die Bürgerbeteiligung gut aufgestellt, Erichson betonte die Grundidee des Verfahrens: Zuwiderlaufende Interessen sollen unter einen Hut gebracht werden. Die Voraussetzung sei aber, dass alle Seiten anerkennen, dass jedes Interesse zunächst seine Berechtigung hat. "Es wird ein verdammt schwerer Prozess, aber es wird Zeit, dass wir ihn angehen", sagte der Bürgermeister.

Was sonst noch im kommenden Jahr auf den Stadtteil zukommt, ist zunächst die Vollsperrung der Bergstraße, die samt Kanal und Wasserleitungen saniert wird. In der Haydn- und Teilen der Mozartstraße darf nur noch auf einer Fahrbahnseite geparkt werden, der Andreas-Hofer-Weg bekommt einen verkehrsberuhigten Bereich, und in Abschnitten der Zeppelin- und der Steubenstraße sowie An der Tiefburg werden Fahrradstraßen eingerichtet.

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