Neuer Mark-Twain-Spielplatz in der Heidelberger Südstadt
Auf den Spuren von Huckleberry Finn - Was noch fehlt, ist ein Sonnenschutz

Von Maria Stumpf
Heidelberg. Vor zehn Tagen eröffnet und schon erobert: Auf rund 5000 Quadratmetern lockt der neue Mark-Twain-Spielplatz in der Südstadt Kinder zu Abenteuern mit Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Viele Kletterstämme und Hängeseile, Sand- und Grünflächen, Schaukel, Röhrenrutsche, interaktive Klang- und Bewegungsspiele und bald auch noch ein Wasserspiel – ausnahmslos werden die kreativen Spaßteile von den Kleinen ausprobiert. "Eigentlich ist alles cool", erklärt der vierjährige Mattis. "Aber der Leuchtturm ist das Beste."
Der Name ist Programm: In Anlehnung an den Namen des früheren US-Areals Mark-Twain-Village erinnern heute einige der Spielelemente an die spannenden Abenteuer der Jungs am Ufer des Mississippi im US-Staat Missouri. Der Schriftsteller Mark Twain hat die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn im Jahr 1876 veröffentlicht, sie zählen längst zu den Klassikern der Jugendliteratur. Und jeder Papa und jede Mama kennt sie irgendwie zumindest ein bisschen.
Spielen macht Spaß. Sind Spielplatzgeräte darüber hinaus durchdacht konstruiert, fördern sie abwechslungsreiche Bewegungsabläufe. Bei der momentanen Hitze geht man allerdings nur am frühen Morgen raus vor die Tür. Katja Körber wohnt mit den Kindern gleich um die Ecke. Viermal war sie in den vergangenen Tagen mit Mattis schon auf dem Spielplatz. "Gefühlt jeweils zwölf Stunden am Tag", sagt sie und lacht.
Ihr gefallen die schrägen Holzhäuschen, die Kletterteile für kleinere und größere Kinder, die Freiflächen zum Verstecken und Wiederfinden. "Es ist toll. Aber was wirklich noch fehlt, ist ein Sonnenschutz auch für uns Eltern", fügt sie hinzu. "Klar, alles ist neu angelegt. Aber ein Sonnensegel wenigstens wäre schön." Derweil hat Anna mit ihren vier Jahren das Klangspiel vor der Holzhütte entdeckt, die Töne klingen warm und erdig. "Mami, guck!", ruft sie, und Irina Coseano mit Schwesterchen Katalina auf dem Arm staunt mit. "Wir haben von der Eröffnung gehört und sind deshalb von der Römerstraße zum ersten Mal vorbeigekommen heute, trotz der Hitze. Es ist voll gelungen", meint sie. "Wir werden wohl öfter kommen."
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Und Jan Dönges ist mit Jaro (drei Jahre) sogar aus der Weststadt hergeradelt zum Ausprobieren. "Macht optisch einen interessanten Eindruck und verspricht Abwechslung", bestätigt er anerkennend. Der Sohnemann lässt jetzt die Schaukel links liegen und hat Kletterstämme entdeckt. "Vielleicht fehlen ein paar kleinere Schäufelchen oder so etwas Ähnliches für den Sand, die einfach immer hier herumliegen", überlegt der Papa noch. "Bei uns in der Weststadt ist das nämlich so." Für die fünfjährige Helen ist derweil die Welt perfekt. "Die große Röhrenrutsche ist am besten", sagt sie.
Papa Alexander Kunzmann fühlt sich verantwortlich für eine Belastungsprobe und kriecht in die hinterste Ecke der kleinen Holzhütte. "Schatten", verrät er grinsend den Grund. Wie auch Kristina Kunzmann findet er nur lobende Worte für den neuen Mark-Twain-Spielplatz: "Das ist schon was Besonderes!"
Neben den Spiel- und Bewegungsangeboten für Kinder soll auch noch eine Skatebowl für Jugendliche angelegt werden, derzeit laufen die abschließenden Arbeiten. Das gesamte Areal ist Bestandteil der Konversionsfläche Südstadt. Die bunte Gestaltung der Lärmschutzwand hinter dem Spielplatz entstand im Rahmen des Metropolink-Festivals 2019 und ist in das Geländekonzept integriert.



