Ex-OB-Kandidatin Sofia Leser will es nochmal wissen
Die 29-Jährige hat eine eigene Liste aufgestellt. Auf der gibt es allerdings nur sieben weitere Kandidaten.

Heidelberg. (han) Die Sofia-Leser-Liste tritt bei der Kommunalwahl mit den wenigsten Kandidaten an. Nur acht Namen finden sich dort auf dem Wahlzettel, von denen der prominenteste jener der Namensgeberin ist. Die 29-Jährige ist DJane, Betreiberin des Keramikofens in der Unteren Straße und trat 2022 bei der OB-Wahl an.
Damals holte Leser als parteilose Kandidatin 3,83 Prozent der abgegebenen Stimmen, mehr als unter anderem Stadtrat Bernd Zieger von der Partei "Die Linke". Damit landete sie hinter Eckart Würzner (parteilos), Theresia Bauer (Grüne) und Sören Michelsburg (SPD) auf Platz vier.
Nach der OB-Wahl wurde es kommunalpolitisch wieder ruhiger um Leser. Dass sie mit einer eigenen Liste zur Kommunalwahl antritt, verkündete sie erst am 6. März auf ihrem Instagram-Account. Im selben Zug rief sie ihre Follower auf, ebenfalls für ihre Liste zu kandidieren.
Inhaltlich ist zur Sofia-Leser-Liste wenig bekannt, die Namensgeberin war im Zuge der Listenaufstellung nicht zu erreichen. Als politische Selbsteinschätzung gab Leser 2022 gegenüber der RNZ "ehrlich, menschlich, loyal" an. Auf Instagram schreibt Leser zu ihren Followern, sie möchte die "Vertreterin eurer Stimmen, eurer Wünsche, Ideen und Anregungen für diese, unsere Stadt" sein.
Neben der Namensgeberin kandidiert unter anderem der Gastronom André Baharian auf der Sofia-Leser-Liste. Baharian ist Mitbetreiber des Restaurants Charles Mireti in Bergheim. Auch Alexander Wimmer kommt aus der Gastronomie, er betreibt das Restaurant Emma 24 in der Altstadt.
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Mit Helena Sander auf Listenplatz drei und Zehra Tuzkaya (Platz acht) hat Leser auch zwei Expertinnen für Antidiskriminierungsarbeit im Team: Sander arbeitet am Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, die Studentin Tuzkaya ist Referentin beim Antirassismusverein Mosaik.
Dass auf Sofia Lesers Liste nur acht Menschen kandidieren, bringt einen großen Nachteil mit: Selbst Wähler, die sehr von ihr überzeugt sind, können ihr maximal 24 Stimmen geben – und auch das nur, wenn sie jedem der acht Kandidaten händisch jeweils drei Stimmen geben. Wirft man den Stimmzettel der Liste unverändert ein, erhält sie acht Stimmen – eine pro Bewerber. Allen anderen Listen bringen unveränderte Wahlzettel 48 Stimmen.
Die Kandidaten
1. Sofia Leser, Selbstständige, geboren 1995
2. Benjamin Hauck, Selbstständiger, geboren 1979
3. Helena Sander, Sozialarbeiterin, geboren 1980
4. Alexander Wimmer, Selbstständiger, geboren 1970
5. Robert Carcache Rapp, Student, geboren 1993
6. Carla Bertling, Studentin, geboren 2001
7. André Baharian, Gastronom, geboren 1992
8. Zehra Tuzkaya, Studentin, geboren 1998



