Heidelberg lässt sich den Wegzug aus der Altstadt einiges kosten
15 Millionen Euro soll die Verlagerung in die Südstadt kosten - Umzug wahrscheinlich im Jahr 2020

Der Karlstorbahnhof in der Heidelberger Altstadt. Foto: RNZ-Archiv
Von Anica Edinger
Heidelberg. In seiner letzten Sitzung vor der Weihnachtspause entschied der Gemeinderat am heutigen Donnerstag, dass die teurere Variante der Verlagerung des Kulturhauses von der Altstadt auf die Campbell Barracks umgesetzt wird. Damit stimmten die Stadträte für die ursprünglichen Pläne, die Karlstorbahnhof-Geschäftsführerin Ingrid Wolschin im Januar dieses Jahres mit dem Architektenbüro Bernhardt + Partner vorgestellt hatte. 15 Millionen Euro wird demnach der Umbau und der Umzug in die Südstadt kosten.
"Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt die Planung umsetzen können", sagte Wolschin nach der Sitzung. Für die Macher des Kulturhauses war dieses Jahr kein leichtes. Denn nachdem sie die Pläne der Verwaltung vorgelegt hatten, zog diese die Notbremse. 15 Millionen Euro seien viel zu viel, so die Argumentation, im Doppelhaushalt seien schließlich nur 13 Millionen vorgesehen.
Alle Pläne wurden auf Eis gelegt, die Verwaltung schlug vor, das Haus solle doch ohne das Karlstorkino umziehen, um Kosten zu sparen. Schließlich beschlossen die Stadträte im Juli, noch einmal alles auf den Prüfstand zu stellen und Einsparpotenziale zu suchen. Im Herbst stellte das dafür eingesetzte Expertengremium fest: Ohne Qualitätsverlust sei das nicht möglich.
Das sahen jetzt auch die Stadträte so – und stimmten mit 30 Ja-, fünf Nein-Stimmen und vier Enthaltungen für die ursprünglichen Pläne. Im nächsten Schritt müsse jetzt ein Zeitplan erstellt werden, wie Wolschin gegenüber der RNZ sagte.
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In der Verwaltungsvorlage heißt es, ein Umzug könne frühestens im Herbst 2020 erfolgen. Doch Wolschin hat andere Pläne: "Ich wünsche mir, dass das neue Haus Ende 2019 fertig wird." Schließlich werde 2020 die Stadthalle umgebaut - und dann geht dem Karlstorbahnhof eine wichtige Spielstätte für große Konzerte verloren. Wolschin: "Dann haben wir ein echtes Problem."



