Heidelberger tot aufgefunden

Bergsteiger-Team entdeckte Johanns Leiche auf Kreta

Fast einen Monat lang war der 20 Jahre alte Heidelberger auf Kreta vermisst und gesucht worden. Nun besteht traurige Gewissheit.

03.03.2025 UPDATE: 14.03.2025 10:58 Uhr 16 Minuten, 41 Sekunden

Von Sarah Hinney

Heidelberg. Der 20-jährige Johann Williams aus Heidelberg ist am Freitag im Gebirge der Insel Kreta tot aufgefunden worden. Mehrere griechische Nachrichtenseiten berichten, dass ein Team des Bergsteigervereins Chania zu einer weiteren Suche nach dem Vermissten aufgebrochen war. Das Team hatte die Nacht in der Gebirgsregion des rund 2000 Meter hohen Berges Gigilos verbracht, der nahe der Samaria-Schlucht liegt. Am Freitagmorgen, kurz nach Tagesanbruch, entdeckten sie in einer schwer zugänglichen Region den leblosen Körper des jungen Mannes.

Johann soll anhand von Fotos und seiner Kleidung identifiziert worden sein. Die sterblichen Überreste sollen danach per Hubschrauber zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Chania gebracht worden sein. Die offizielle Suchaktion nach dem Heidelberger war bereits vor einigen Tagen eingestellt worden, heißt es weiter. Freiwillige Helfer hatten aber nach wie vor nach dem 20-Jährigen gesucht, immer wenn das Wetter es zuließ.

Johann war vor einem Monat, am 13. Februar, zu einem Trailrunning aufgebrochen, hatte unterwegs noch Kontakt zu seiner Schwester Teresa und schickte ihr seinen Standort per Handy. Danach gab es ein letztes Lebenszeichen, dann brach der Kontakt ab. Am Samstag, 15. Februar, meldete sich Johanns Autovermieter bei der Jugendherberge, in der er übernachtet hatte, um herauszufinden, warum Johann das gemietete Auto nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückgebracht hat.

Ein weiterer Gast der Jugendherberge, der Kontakt zu Johann hatte, berichtete der Managerin, dass Johann seit Donnerstag, 13. Februar, nicht mehr dort gewesen sei. Das Mietauto wurde kurz darauf über eine Live-Kamera an der Samaria-Schlucht ausfindig gemacht. Dass ihr Bruder vermisst wird, erfuhren die Geschwister erst am Sonntag, drei Tage nach seinem Verschwinden, er saß nicht im Flugzeug, das ihn nach Hause bringen sollte – und auch erst dann begann die Suche nach dem 20-Jährigen.

Johanns drei Geschwister und sein Vater waren daraufhin am 17. Februar nach Kreta gereist, um ihn zu suchen. Mehr als zwei Wochen lang hat die Familie alles getan, um den 20-Jährigen zu finden. Im Einsatz waren Bergteams, Suchhunde, Drohnen und sogar ein privat organisierter Hubschrauber.

Anfangs war unklar, wo genau Johann sich zuletzt aufhielt. Aber immer wieder schöpften die Helfer Hoffnung. Johanns Geschwistern war es nach mehreren Tagen gelungen, über den Account einer Lauf-App die Route, die ihr Bruder nehmen wollte, nachzuvollziehen. Dann nahm ein Spürhund Johanns Fährte in der Nähe der Samaria-Schlucht auf.

Das Gebiet, in dem Johann verschwand, gilt als gefährlich, selbst für erfahrene Wanderer und vor allem im Winter. Allerdings war Johann körperlich sehr fit, lange Läufe von bis zu 30 Kilometern gewohnt. Für die Bergsteigerteams, die sich durch unwegsames Gelände und Geröll kämpfen musste, war die Suche jedoch eine große Herausforderung. Immer wieder machte das Wetter die Situation noch schwieriger, im Gebirge lag Eis und Schnee, es wurde früh dunkel. An einigen Tagen konnten weder Drohnen noch der Helikopter starten.

Die Familie hatte die Suche mit Spenden finanziert. Vor zehn Tagen hatten die Geschwister bekannt gegeben, dass sie die Suche unterbrechen und vorerst nach Hause fliegen würden. Sie hatten aber auch mitgeteilt: "Unsere Suche endet erst, wenn wir Johann gefunden haben."

Update: Freitag, 14. März 2025, 10.55 Uhr


Familie stellt Suche nach Johann vorerst ein

Der 20-jährige Kreta-Urlauber wird seit dem 13. Februar vermisst. Drohnen- und Helikopteraufnahmen haben keine Hinweise auf seinen Aufenthaltsort ergeben.

Heidelberg. (shy) Mehr als zwei Wochen lang hat die Familie von Johann Williams alles getan, um den 20-Jährigen zu finden. Seit dem 13. Februar wird der Heidelberger in den Bergen der griechischen Insel Kreta vermisst.

Trotz umfangreicher Suchmaßnahmen, bei denen ein Helikopter, Drohnen, Hunde und zahlreiche Helfer immer wieder in schwierigem Gelände unterwegs waren, blieb die Suche vergeblich. Am Sonntagabend gab die Familie bekannt, dass sie zurück nach Deutschland reisen wird.

"Wir haben wirklich alles versucht in den letzten zwei Wochen und bis zuletzt nicht aufgegeben, aber das Wetter hat auf unserer Suche nicht mitgespielt und soll sich auch in den nächsten Tagen nicht bessern", schreiben die Geschwister von Johann auf ihrer Instagram-Seite. Das Wetter hatte in den vergangenen Tagen immer wieder für sehr schwierige Bedingungen bei der Suche gesorgt.

Helfer kämpfen sich durch schwieriges Gelände.

Dichter Nebel machte etwa das Fliegen von Drohnen oder auch des Helikopters mehrfach unmöglich. Die Geschwister schreiben weiter: "Wir sind völlig erschöpft und fühlen uns ausgebrannt." Sie würden nun erstmal nach Hause fliegen, "um Kraft zu tanken und unsere vielen Erlebnisse und tiefe Trauer zu verarbeiten".

Das bedeute aber nicht, dass sie die Suche nach Johann beendet hätten. Sobald auf Kreta stabilere Wetterverhältnisse herrschen, will die Familie zurück nach Samaria kommen und nochmal mit Drohnen und vermutlich dem Helikopter weitersuchen. "Unsere Suche endet erst, wenn wir Johann gefunden haben". Die Spendenaktion, bei der über 100.000 Euro zusammengekommen sind, die für die Finanzierung der Suche eingesetzt wurden und werden, hat Johanns Familie inzwischen gestoppt.

Der 20-Jährige, der in Mannheim studiert, war am 13. Februar zu einem Trailrunning aufgebrochen, hatte unterwegs noch Kontakt zu seiner Schwester Teresa und schickte ihr um 18.34 Uhr griechischer Zeit seinen Standort per Handy. Danach gab es ein letztes Lebenszeichen, dann brach der Kontakt ab.

Am Samstag, 15. Februar, meldete sich Johanns Autovermieter bei der Jugendherberge, in der er übernachtet hat, um herauszufinden, warum Johann das gemietete Auto nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückgebracht hat. Ein weiterer Besucher der Jugendherberge, der Kontakt zu Johann hatte, berichtete der Managerin, dass Johann seit dem 13. Februar nicht mehr dort gewesen war.

Update: Montag, 3. März 2025, 19.46 Uhr


Von Sarah Hinney

Heidelberg/Kreta. Die Suche nach Johann Williams war bislang vergeblich, aber zahlreiche Menschen sind nach wie vor im Einsatz, teils zu Fuß, teils mit Drohnen, teils mit dem Helikopter, um den 20-jährigen Heidelberger zu finden. Seit dem 13. Februar wird Johann auf Kreta vermisst. Er war zu einem Trailrun aufgebrochen, meldete sich noch bei seiner Schwester, dann brach der Kontakt ab.

Die Familie von Johann ist seit dem 17. Februar vor Ort und hat auch privat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Unterstützung für die Suche zu finden, etwa einen Helikopter aus Italien und ein sechsköpfiges Team aus Luxemburg mit Drohnen und hochauflösenden Kameras organisiert.

Sowohl die Analyse der Drohnen- als auch die Helikopteraufnahmen haben bislang keine Hinweise auf Johanns Aufenthaltsort ergeben. Immer wieder macht das Wetter die Situation noch schwieriger, an einigen Tagen konnte der Helikopter nicht starten.

Griechische Medien berichten umfangreich über die Suche, aber auch über die Risiken. Bilder aus den Bergen zeigen, wie sich die Helfer mühsam über Geröll kämpfen müssen.

In den nächsten Tagen soll noch ein Team mit Suchhunden auf Kreta landen. Wann, ist aber nicht gewiss, denn für Freitag ist in Griechenland ein Generalstreik angekündigt, an dem sich Fluglotsen, Seeleute sowie auch die Mitarbeiter der Griechischen Bahn beteiligen werden.

Die Suche finanzieren die Geschwister mit Spenden. Die Anteilnahme ist sehr groß. Knapp 90.000 Euro sind schon zusammengekommen. Allein ein paar Stunden Helikopterflug kosten aber 20.000 Euro.

Die Geschwister haben inzwischen auch einen Instagram-Account angelegt, auf dem sie fast täglich über die Suche nach Johann berichten. Der Account heißt "findjohannwilliams".

Update: Donnerstag, 27. Februar 2025, 17.24 Uhr


Auch die Suche am Montag war vergeblich
Vereinte Kräfte bei der Suche. Foto: privat

Von Sarah Hinney

Heidelberg/Kreta. Auch die Suche am Montag war vergeblich: Seit dem 13. Februar wird der 20-jährige Johann Williams aus Heidelberg auf Kreta vermisst. Johanns Familie ist vor Ort, organisiert die Suche teils privat. Am Montag wurde unter anderem ein von der Familie engagierter Helikopter eingesetzt, um Johann zu suchen.

Am Montagabend berichteten die Geschwister: "Nun ist es Abend und wir sind alle sehr erschöpft. Das Wetter war nicht so gut wie erhofft, die Berge oft in Wolken. In der Folge konnte der Helikopter nur einen kleinen Teil des Gebietes abdecken." Bis auf zwei Feuerwehrleute, die an diesem Dienstag weitersuchen werden, seien alle Einsatzkräfte zurückgekehrt. Sowohl die Analyse der Drohnen- als auch die Helikopteraufnahmen hätten bislang keine Hinweise auf Johanns Aufenthaltsort ergeben. "Um ehrlich zu sein, hatten wir mehr Hoffnungen für den Tag und sind enttäuscht, dass Johann nicht gefunden wurde", sagt seine Schwester Teresa.

Linkes Foto: Unterhalb der Steilwand auf der rechten Seite des Bildes hat der Spürhund eine Fährte aufgenommen. Screenshot: ​Die Route, die Johann gehen wollte. Foto/Screenshot: zg

An diesem Dienstag soll das Wetter schlecht sein, die Familie will dennoch versuchen, den Helikopter einzusetzen, wenn es möglich ist. Ziel sei, einen Drohnenpiloten auf der Südseite des Volakias abzusetzen, der von dort aus mit der Drohne Bereiche überfliegen kann, die bisher noch nicht erreicht werden konnten. Die Geschwister sagen: "Danke für alle, die mitgeholfen haben, trotz Nebel, Kälte und schwierigen Terrains! Ihr seid unsere Hoffnungsträger!" Die Familie bezahlt die Suche mit Spenden.

Info: Eine Angehörige hat einen Hilfeaufruf unter dem Titel "Find Johann alive" bei Gofundme gestartet. Bislang (Stand Dienstag, 9.30 Uhr) wurden bereits 75.000 Euro gespendet. https://gofund.me/1ccc9ea4 

Update: Dienstag, 25. Februar 2025, 09.51 Uhr


Survival-Experte sieht noch kleine Chance, dass Johann lebt

Von Sarah Hinney

Heidelberg/Kreta. Es gibt noch immer kein Lebenszeichen von Johann Williams – seit 13. Februar wird der 20-jährige Heidelberger auf der griechischen Insel Kreta vermisst. Er war zu einem Trailrunning in den Bergen aufgebrochen.

Johanns Familie ist vor Ort und gibt nicht auf: Seine Schwester Teresa hat sich am Sonntag bei der RNZ gemeldet. Sie berichtet: "Wir haben mit einem Survival-Experten gesprochen. Er meinte, solange Johann keine Verletzung am Kopf oder Rücken hat, besteht noch eine kleine Chance, dass er lebt." Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit gering. "Daher müssen wir auch vom Schlimmsten ausgehen."

Teresa berichtet außerdem, dass die Kosten für die Suche sämtliche ihrer Vorstellungen übersteigen würden. "Unsere Anfrage, dass Griechenland ein Internationales Hilfegesuch stellt, wurde bislang noch nicht genehmigt. Solange das nicht geschieht, müssen wir alle zusätzlichen Hilfen aus dem Ausland privat finanzieren", so Teresa.

Am Montag werde ein von der Familie organisierter Helikopter eingesetzt, den sie selbst finanziert, die Kosten für vier Stunden Einsatz belaufen sich – laut Teresa – auf mindestens 20.000 Euro. Zusätzlich finanziere die Familie Privatpersonen mit Drohnen und Hunden, die ihre Hilfe anbieten.

Für diese müssten Flüge, Unterkünfte und zusätzliches Equipment gestemmt werden. "Im Hinterkopf haben wir auch die Kosten die auf uns zukommen werden, wenn wir Johann finden, wie beispielsweise eine Rückführung nach Deutschland. Wir bitten nochmals dringlich um Hilfe und freuen uns über jede Spende, die uns erreicht! Wir sind unglaublich dankbar für die finanzielle Unterstützung und die vielen Menschen, die sich bei uns gemeldet haben und uns auf verschiedenen Weisen unterstützen!"

Eine Angehörige hat einen Hilfeaufruf unter dem Titel "Find Johann alive" bei Gofundme gestartet. Bislang (Stand Sonntag, 16.30 Uhr) wurden bereits 59.700 Euro gespendet. https://gofund.me/1ccc9ea4

Update: Sonntag, 23. Februar 2025, 17 Uhr


Verschollen auf Kreta – Drohne im Einsatz

Ein 20 Jahre alter Heidelberger wird auf Kreta seit einer Woche vermisst. Am Donnerstag schlug ein Suchhund an, die Geschwister stellen nun Fehlinformationen klar: "Johann ist ein begeisterter Trailrunner."

Von Sarah Hinney

Heidelberg/Kreta. Seit über einer Woche wird der 20-jährige Johann Williams aus Heidelberg auf der griechischen Insel Kreta vermisst. Er war zu einem Trail-Running aufgebrochen, hatte unterwegs noch Kontakt zu seiner Schwester Teresa und schickte ihr um 18.34 Uhr griechische Zeit seinen Standort per Handy. Danach gab es noch ein letztes Lebenszeichen.

Danach brach der Kontakt ab. Die griechischen Behörden suchen seit Samstag nach dem Heidelberger. Am gestrigen Donnerstag schlug nun erstmals ein Suchhund an, berichtet Johanns Schwester. Es handelt sich wohl um eine sehr gefährliche Stelle, es geht steil bergab. Am heutigen Freitag soll eine Drohne in dem Bereich eingesetzt werden.

Der Parkplatz, auf dem Johanns Mietwagen gefunden wurde. Foto: zg
Blick vom Parkplatz in die Samaria-Schlucht. Foto: zg

Die Stelle befindet sich auf der Route, von der Helfer und Geschwister inzwischen ausgehen, dass Johann sie nahm - und befindet sich ganz in der Nähe des Parkplatzes von dem aus man in die Samaria-Schlucht gelangt. Der 20-Jährige trägt eine spezielle Lauf-Uhr, die mit einer App verbunden ist, den Geschwistern ist es jetzt gelungen, sich in den Account einzuloggen und die Route nachzuvollziehen.

Offensichtlich kursieren inzwischen auch Fehlinformationen in sozialen Netzwerken. Die Geschwister haben deshalb ein langes Schreiben verfasst, in dem sie diese klarstellen. Sie erklären etwa, dass sich Johann als trainierter Trailrunner nicht leichtfertig auf den Weg gemacht hat.

Sie appellieren in dem Brief aber auch nochmal an alle Helfer, jetzt nicht aufzugeben.

Das Schreiben im Wortlaut:

"Hallo, ich bin die Schwester von Johann Williams, der seit Donnerstag, den 13.02.2025 in den kretischen Bergen vermisst wird. Es ist uns, seiner Familie, wichtig, dass keine Fehlinformationen im Internet kursieren und alle auf dem neusten Stand sind, damit die Suche möglichst effektiv gestaltet werden kann.

Zuerst möchten wir klarstellen, dass Johann ein begeisterter Trailrunner ist. Er liebt es, auf kleinen Wegen in den Bergen zu rennen. Er hat vor diesem geplanten Lauf schon viele andere, sehr lange Läufe in den Bergen gemacht, meistens von ca. 30 km Länge

Am Donnerstag hat er mir um 18.34 Uhr seinen Standort geschickt. Zwei Stunden später schrieb er: "Alles bestens". Am selben Abend schrieb ich ihm wieder, die Nachricht erreichte sein Handy, aber wurde von ihm nicht mehr gelesen.

Am Samstag, den 15.02. meldete sich Johanns Autovermieter bei der Jugendherberge, in der Johann übernachtet hat, um herauszufinden, warum Johann das gemietete Auto nicht zum vereinbarten Zeitpunkt zurückgebracht hat. Ein weiterer Besucher der Jugendherberge, der Kontakt zu Johann hatte, berichtete der Managerin, dass Johann seit Donnerstag nicht mehr in der Jugendherberge übernachtet hat.

Dank dieser Information hat die Polizei in Chania einer offiziellen Vermisstenmeldung zugestimmt, da die 48 h überschritten waren. Es war bekannt, dass Johann in die Berge wollte. Der Autovermieter konnte gemeinsam mit der Managerin der Jugendherberge über eine Live-Kamera an der Samaria-Schlucht das Leihauto ausfindig machen.

Die Polizei begann erst am Sonntag mit der Suche nach Johann. Sie suchten in der Samaria-Schlucht. Es wurde keine Anfrage nach einem Helikopter gestellt. Wir Geschwister haben uns ernste Sorgen gemacht, da Johann sich seit Donnerstag nicht mehr bei uns gemeldet hat, was untypisch war. Über das Geschehen haben wir erst am Sonntagmittag durch den Besucher der Jugendherberge, der Johann kannte, erfahren. Ich, meine Schwester Lara, mein Bruder Carl und mein Vater Mike haben den nächsten Flieger nach Kreta genommen, wir konnten erst am Montag, den 17.02. in Chania sein. Vor Ort waren wir schockiert über die Situation. Auch am Montag ist kein Helikopter geflogen. Es wurde ein Antrag gestellt, dieser wurde vom Hauptsitz der Polizei in Athen abgelehnt, es ist unklar, warum. Es waren nur sechs Rettungskräfte zu Fuß unterwegs.

Johann ist im Besitz einer Coros Pace 3 Läuferuhr. Es gibt eine entsprechende App zu der Uhr, auf welcher man Routen zum Laufen planen kann. Ich hatte mithilfe der App eine Route konstruiert, die Johann möglicherweise verfolgen wollte. Heute konnten wir uns in seinen Coros-Account einloggen und verifizieren, dass er die Route so geplant hat.

Sein Ziel war kein Gipfel, er wollte lediglich zum Parkplatz zurückkehren. Er ist vom Samaria-Parkplatz aus die Samaria-Schlucht abgestiegen, bis fast nach Agia Roumelli, daraufhin folgte er einem Trail südwestlich um die Gipfel Gigilos und Volakios herum. Es gibt einen Zeugen, der bestätigen kann, dass Johann um 14.15 Uhr am südlichen Eingang der Samaria-Schlucht vorbeirannte.

Die Versuche, über seinen Samsung- oder Google-Account Informationen zu Johanns Standort zu erhalten, gingen bislang ins Leere. Auch eine Ortung über den Autoschlüssel ist nicht möglich.

Ein Einheimischer und die Bergretter informierten uns, dass es eine Stelle gebe, die unmöglich zu passieren sei. Johanns letzter bekannter Standort entspricht fast dieser Stelle. Wir denken, dass er mir deshalb seinen Standort geschickt hat. Er war sich der Schwierigkeit bewusst. Da er mir zwei Stunden später schrieb, alles sei bestens, gehen wir davon aus, dass es ihm gelungen ist diese extrem schwierige Passage dennoch zu überqueren. Wir gehen davon aus, dass ihm zwischen dem letzten Standort und dem Samaria-Parkplatz etwas zugestoßen ist.  

Heute hat ein Spürhund Johanns Fährte in der Nähe des Samaria-Parkplatzes aufgenommen. Wir vermuten stark, dass er sich irgendwo dort befindet. Durch das schlechte Wetter ist es schwierig, hier zu operieren. Wir setzen alles daran, an dieser Stelle gründlich nach Johann zu suchen.

Und dafür brauchen wir jede Unterstützung, die wir bekommen können!!!! Wir bitten hiermit nochmal alle möglichen Bergrettungsorganisationen nach Kreta zu kommen und bei der Suche zu helfen!! Außerdem könnten noch viel mehr Drohnen eingesetzt werden, wir haben bislang nicht genug zur Verfügung. Jede zusätzliche Drohne ist hilfreich! Da eine Menge Kosten auf uns zukommen, beispielsweise für privat eingesetzte Helikopter, weitere Bergretter, rechts- und Verwaltungsgebühren und Rückführungskosten, ist uns auch jegliche finanzielle Unterstützung eine riesige Hilfe. Hierfür haben wir einen Gofundme-Account erstellt:

https://gofund.me/1ccc9ea4 

Wir sind unglaublich dankbar für die bisher eingegangenen, wirklich großzügigen Spenden! Und ein riesiges Dankeschön auch an alle Einsatzkräfte vor Ort!!! Wir bitten um weitere finanzielle Unterstützung und die Mobilisierung weiterer Bergretter, Drohnen und Helikopter. Vielen Dank!!

In großer Dankbarkeit,

Johanns Schwestern Teresa und Lara, sein Bruder Carl und sein Vater Mike"

(In einer früheren Version des Textes und des Schreibens der Familie hieß es, dass die Suche am Sonntag abgebrochen werden soll. Die Familie wurden zwischenzeitlich informiert, dass das eine Fehlinformation ist. Die Suche wird fortgesetzt.)

Update: Freitag, 21. Februar 2025, 08.05 Uhr


Wetterverhältnisse behindern Suche nach verschollenem Heidelberger

Aus der Suche nach dem 20-Jährigen sind Rettungsteams in der schwer zugänglichen Bergregion der Insel unterwegs. Bislang ohne Erfolg, da auch das Wetter derzeit nicht mitspielt.

Von Sarah Hinney

Heidelberg. Seit einer Woche wird der 20-jährige Johann W. aus Heidelberg auf der griechischen Insel Kreta vermisst. Am frühen Mittwochmorgen ist erstmals ein Helikopter gestartet, um nach dem jungen Mann zu suchen – aber alle Suchmaßnahmen waren bislang vergeblich.

Die Suche nach dem Verschollenen gestaltet sich äußerst schwierig, Nebelbänke behinderten die Sicht, zwischendurch hagelt und schneit es. Ein Hubschrauber der Rettungskräfte sei wetterbedingt kaum einsatzfähig, berichtete der griechische Nachrichtensender ERTnews. Einsatzkräfte seien auch zu Fuß und mit Suchhunden unterwegs, zudem beteiligten sich Freiwillige, und Drohnen würden eingesetzt.

Der 20-Jährige war am vergangenen Donnerstag zu einer Wanderung aufgebrochen, hatte unterwegs noch Telefonkontakt mit seiner Schwester Teresa und schickte ihr um 17.34 Uhr seinen Standort per Handy. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Die griechischen Behörden suchen seit Samstag nach dem Heidelberger.

Seine Angehörigen dachten zunächst, er habe kein Handy-Netz. Dass sein Mietwagen verlassen auf einem Parkplatz gefunden wurde und ihr Bruder vermisst wird, erfuhren sie erst am Sonntag. Da sollte Johann zurück aus Griechenland kommen, aber er saß nicht im Flugzeug. "Das Schockierende ist, dass die griechischen Behörden nicht auf die deutschen zugekommen sind", sagt Aurelia C., eine Cousine von Johann gegenüber der RNZ. Mehrere Familienmitglieder des 20-Jährigen, darunter seine zwei Schwestern und sein Bruder, sind am vergangenen Montag nach Kreta gereist und unterstützen die Suche vor Ort.

Die RNZ hat mit den Geschwistern seit dem gestrigen Dienstagabend Kontakt. Sie vermuteten zunächst, dass Johann auf den Gipfel des Gingilos, einen fast 2000 Meter hohen Berg im Zentrum Kretas, gestiegen ist – oder dass er unterwegs in die Samaria-Schlucht war. Rettungskräfte durchkämmten am Mittwoch die Schlucht.

Auch die Küstenwache und Drohnen waren im Einsatz. Johanns Schwester Lara W. sagte am Dienstagabend am Telefon, dass ihre ganze Hoffnung in der Hubschrauber-Suche liege. "Mit dem Helikopter haben wir die größte Chance, ihn zu finden." In den Bergen liegt Schnee, das Gelände ist schwierig.

Aurelia C. berichtete am Mittwochvormittag, dass der Helikopter wegen der schlechten Wetterbedingungen wohl nur sehr kurz fliegen konnte, und hoffte da noch, dass er erneut starten könne, die Wettervorhersage sah zunächst gut aus. Parallel werde versucht, den Heidelberger mit Google TrackMe zu orten. Dabei handelt es sich um einen GPS-Tracker, über den sich möglicherweise Daten finden lassen.

Johanns Schwester Lara schickte am Mittwochabend eine Sprachnachricht aus der Stadt Chania an die RNZ. Sie seien derzeit mit der Polizei und Helfern im Gespräch, die auch am morgigen Donnerstag weiter mit Hunden nach ihrem Bruder suchen wollen. "Wir vermuten inzwischen, dass er nicht auf den Berg steigen wollte, sondern zu einem Parkplatz wollte und gemerkt hat, dass er sich auf einem gefährlichen Pfad befindet – und deshalb seinen Standort verschickt hat", so Lara. Denn normalerweise habe ihr Bruder das nicht getan. Die Einsatzkräfte versuchen, herauszufinden, wo sich die besten Einstiegsorte für die Helfer befinden.

Der Hubschrauber habe am Mittwoch letztlich nur zwei Stunden fliegen können, danach sei das Wetter zu schlecht geworden. Er soll an diesem Donnerstag erneut starten, wenn es möglich ist. "Wir sind so dankbar für all die Hilfe", sagt Lara. Eine Angehörige hat außerdem einen Hilfeaufruf unter dem Titel "Find Johann alive" bei Gofundme gestartet. Die Resonanz ist riesig. Am Mittwochabend, 18 Uhr, haben bereits 375 Menschen gespendet – insgesamt 35.000 Euro. Das Geld soll Johanns Geschwister bei der Suche nach ihrem Bruder unterstützen.

Infohttps://www.gofundme.com/f/find-johann-alive

Update: Donnerstag, 20. Februar 2025, 10.49 Uhr


Die schwierige Suche nach Johann W. auf Kreta 

Am frühen Mittwochmorgen suchte erstmals ein Helikopter nach dem 20-Jährigen, konnte aber wegen der Wetterbedingungen nur kurz fliegen.

Von Sarah Hinney

Heidelberg/Kreta. Seit Donnerstagabend wird der 20-jährige Johann W. aus Heidelberg auf der griechischen Insel Kreta vermisst. Am frühen Mittwochmorgen ist erstmals ein Helikopter gestartet, um nach dem jungen Mann zu suchen. Der Heidelberger war zu einer Wanderung aufgebrochen, hatte unterwegs noch Telefonkontakt mit seiner Schwester Teresa und schickte ihr um 17.34 Uhr seinen Standort. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr. Sein Mietwagen wurde verlassen auf einem Parkplatz gefunden.

Mehrere Familienmitglieder des 20-Jährigen sind nach Kreta gereist und unterstützen die Suche vor Ort. Sie vermuten, dass Johann auf den Gipfel des Gingilos steigen wollte. Der Gingilos ist ein 2080 Meter hoher Berg im Zentrum Kretas. Möglicherweise war der junge Mann aber auch unterwegs in die Samaria-Schlucht, Rettungskräfte durchkämmen in diesen Stunden die Schlucht, erklärt eine Angehörige am Mittwochvormittag. Auch die Küstenwache ist aktuell im Einsatz. Zahlreiche griechische Medien berichten von der Suche, die sich schwierig gestaltet. In den Bergen liege Schnee, das Gelände sei schwierig.

Die RNZ hat seit Dienstagabend Kontakt mit Johanns Schwester Lara W., die sich vor Ort befindet. Ihre ganze Hoffnung liegt in der Hubschrauber-Suche. "Es ist super schwierig. Es gab noch keine Suche von oben", sagte sie am Dienstagabend am Telefon. "Mit dem Helikopter haben wir die größte Chance, ihn zu finden. Aurelia C., eine Cousine von Johann berichtet am Mittwochvormittag, dass der Helikopter wegen der schlechten Wetterbedingungen nur sehr kurz fliegen konnte.

Im Laufe des Tages soll das Wetter besser werden. "Wir hoffen, dass der Hubschrauber noch mal wiederkommt." Parallel werde derzeit versucht, den Heidelberger mit Google TrackMe zu orten. Dabei handelt es sich um einen GPS-Tracker, über den sich möglicherweise Daten finden lassen. Die Angehörigen hoffen aktuell auch auf Unterstützung von Europol.

Johann W. ist in Heidelberg aufgewachsen und studiert derzeit in Mannheim. Eine Angehörige der Familie hat am Dienstag einen Hilfeaufruf bei Gofundme gestartet. Die Resonanz ist sehr groß. Am Mittwoch, 12 Uhr, haben bereits 300 Menschen gespendet – insgesamt 30.000 Euro. Das Geld soll Johanns drei Geschwister bei der schwierigen Suche nach ihrem Bruder unterstützen.

Update: Mittwoch, 19. Februar 2025, 12 Uhr


20-jähriger Heidelberger auf Kreta vermisst

Heidelberg. (shy) Seit Donnerstagabend wird der 20-jährige Johann W. aus Heidelberg auf Kreta vermisst. Er war zu einer Wanderung aufgebrochen, hatte unterwegs noch Telefonkontakt mit seiner Schwester und schickte ihr um 17.34 Uhr noch seinen Standort. Danach gab es kein Lebenszeichen mehr.

Mehrere Familienmitglieder des 20-Jährigen sind inzwischen nach Kreta gereist und unterstützen die Suche vor Ort. Sie vermuten, dass Johann auf den Gipfel des Gingilos steigen wollte.

Die RNZ hat Kontakt mit Johanns Schwester Lara W.. Sie ist vor Ort und berichtete am Dienstagabend am Telefon, dass bislang noch kein Helikopter nach ihrem Bruder gesucht hat. Am morgigen Mittwoch wird nun endlich ein Hubschrauber die Suche starten. "Er kommt um 7.30 Uhr. Wir haben ihn erstmal für zwei Stunden bekommen. Wir wissen nicht, warum nur so kurz. Der Polizist, mit dem wir eben gesprochen haben, kann es auch nicht sagen", sagt Lara W.

Die Wetteraussichten sind schlecht. Sie vermutet, dass das ein Grund sein könnte. "Es ist super schwierig. Es gab noch keine Suche von oben."

Ihre ganze Hoffnung liegt jetzt in dieser Suche. "Mit dem Helikopter haben wir die größte Chance, ihn zu finden. Das Bergteam geht die Strecke ab, aber hat es bisher noch nicht mal geschafft, zu Johanns letztem Standort zu kommen, weil es zu gefährlich ist. Da ist Eis und Schnee, deshalb muss da ein Helikopter hin."

Lara W. berichtet auch, dass sie die Deutsche Botschaft informiert habe und versuchte, auf diesem Weg Hilfe zu bekommen. "Aber sie haben keine Genehmigung, dort zu agieren." Lara W. und ihre Geschwister sind verzweifelt. Sie brauchen Hilfe.

Freunde haben mittlerweile ein Spendenkonto auf Gofundme eingerichtet, um Geld zu sammeln, um eine weitere, private Helikopter-Suchen starten können, falls das Such-Team Johann am Mittwochmorgen nicht findet. "Denn wir wissen nicht, ob der Helikopter dann ein zweites Mal startet."

Ein weiterer Bericht folgt.

Info: Wer die Geschwister unterstützen möchte, kann das über diesen Link: https://www.gofundme.com/f/find-johann-alive


20-jähriger Heidelberger auf Kreta vermisst

Johann W. war vor fünf Tagen in eine Schlucht gewandert, deren Zutritt im Winter verboten ist. Seither gab es kein Lebenszeichen mehr von dem jungen Mann.

Chania/Heidelberg. (dpa/rl) Auf der griechischen Insel Kreta wird seit fünf Tagen ein 20 Jahre alter Tourist aus Heidelberg vermisst. Der junge Mann wollte in der berühmt-berüchtigten Samaria-Schlucht wandern.

Am Donnerstagabend soll er eine letzte Nachricht an seine Schwester geschrieben haben, wonach alles in Ordnung sei, berichteten griechische Medien. Danach habe es kein Lebenszeichen mehr gegeben. Die Eltern und die Schwester seien mittlerweile auf Kreta eingetroffen, hieß es.

Er machte sich warm und joggte los

Aufnahmen eine Überwachungskamera, die vom griechischen Sender Alpha TV veröffentlicht wurden, zeigen den Parkplatz am Eingang zur Schlucht und mutmaßlich den jungen Mann, wie er aus einem Mietwagen steigt, sich warm macht und dann losjoggt. Das kretische Internet-Portal "Zarpanews" zeigte Rettungskräfte bei der Suche.

In einer früheren Nachricht soll der Mann seiner Schwester am Donnerstagnachmittag geschrieben haben, er sei beim Aufstieg des 1980 Meter hohen Bergs Gingalos, berichtete "Zarpanews". Die zweite und letzte Nachricht, dass alles in Ordnung sei, schickte er demnach um 19.40 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war es schon dunkel.

Rettungskräfte suchen Schlucht ab

Der Zugang der bei Wanderern beliebten Samaria-Schlucht ist im Winter eigentlich verboten, weil wegen starker Regenfälle Erdrutsche, Steinschläge und Überschwemmungen drohen.

Rettungskräfte und Feuerwehr suchen das Gebiet ab, eine griechische Hilfsorganisation veröffentlichte eine Vermisstenmeldung. Auch die Küstenwache ist im Einsatz für den Fall, dass der junge Mann bis zum Meer gewandert ist.

In Griechenland und gerade auch auf Kreta gibt es immer wieder Unfälle mit ausländischen Wanderern. Im vergangenen Jahr kam unter anderem im Juni ein 67-jähriger Deutscher beim Wandern ums Leben, im September ein 60-Jähriger.

Meist ist es die Hitze, die den Menschen zu schaffen macht: Bei einem Hitzschlag verliert der Wanderer die Orientierung und kann sich nicht mehr selbst helfen. Aber auch im Winter sind Wanderungen etwa auf dem Olymp oder in der kretischen Samaria-Schlucht wegen möglicher starker Schnee- und Regenfälle gefährlich.

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