Heidelberger Uniklinik

Viel weniger Geld wegen der Corona-Pandemie

Einnahmen sinken, Kosten steigen - Bundeszuschüsse reichen nicht

26.04.2020 UPDATE: 27.04.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden
Die Klinik im Neuenheimer Feld, in dem sich auch die Corona-Ambulanz befindet. Foto: PR-Video

Heidelberg. (dns) Was für viele Unternehmen gilt, gilt auch für das Heidelberger Universitätsklinikum: Durch die Corona-Pandemie sinken die Einnahmen. Das betonte die neue Kaufmännische Direktorin Katrin Erk bei einer Pressekonferenz am Freitag. Wegen der Konzentration auf den Kampf gegen das Virus brechen nämlich die anderen Erträge zu einem erheblichen Teil weg: "Für stationäre Leistungen bekommen wir normalerweise 50 Millionen Euro im Monat", berichtete Erk, "im letzten Monat waren es zehn Millionen weniger."

Gleichzeitig verursache die Krise deutlich höhere Kosten – etwa weil Ausrüstung viel teurer geworden ist: "Was wir gerade alle tragen", sagte die Direktorin und zeigte auf ihren Einmal-Mundschutz, "kostet sonst unter zehn Cent das Stück. Jetzt zahlen wir über einen Euro." Vor allem sorge jedoch die Bereitstellung zusätzlicher Betten für Covid-Patienten für steigende Kosten. Dafür gibt es zwar vom Bund Unterstützung. Doch die Zuschüsse decken bislang nur einen Teil der Zusatzkosten, so Erk. Für jedes freigehaltene Bett gibt es etwa 560 Euro pro Tag. Das klingt zwar nach einem ordentlichen Zuschuss, reiche jedoch nicht aus: "Bei Maximalversorgern, wie es die Universitätskliniken sind, gehen wir davon aus, dass das Kosten von 800 Euro pro Tag verursacht." Zudem sei die Frage, wie wegfallende ambulante Leistungen kompensiert werden, noch nicht gelöst.

Nicht zuletzt habe das Klinikum in der Krise Strukturen aufgebaut, die man verstetigen und auf andere Bereiche ausdehnen möchte: "Wir brauchen dringend Mittel für die Weiterentwicklung der Digitalisierung, um die mit den Partnern in unserer Region und im Land erfolgreich entwickelten digitalen Plattformen nachhaltig weiterzuentwickeln", erklärte der Vorstandsvorsitzende Prof. Ingo Autenrieth.

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Im Klinikum sieht man deshalb den Bund weiter in der Pflicht: "Wir werden die Themen adressieren und diskutieren, an welchen Stellen das Bundesgesetz nachgebessert werden muss, um die Leistungsfähigkeit der Universitätsklinika auf hohem Niveau zu erhalten", kündigte Erk an.

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