Beim Namen "Europaplatz" "stimmen wir jetzt mal mit"
Posse ums Namensgebung hat ein Ende - Sieben Gegenstimmen im Gemeinderat

So stellen sich die Architekten den neuen Europaplatz in der Bahnstadt vor. Repro: Stadt
Heidelberg. (hob) Nach mehr als einem Jahr hat die Posse um die Namensgebung für den Bahnhofsvorplatz-Süd nun endlich ein Ende. Bei nur sieben Gegenstimmen und vier Enthaltungen stimmte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause dafür, den neuen Platz zwischen dem verlängerten Querbahnsteig des Hauptbahnhofes und dem neuen Konferenzzentrum schlicht und ergreifend "Europaplatz" zu nennen.
In der Kampfabstimmung waren zuvor aber zwei Alternativvorschläge durchgefallen: Die CDU wollte den Platz nach dem Alt-Bundespräsidenten Roman Herzog benennen. Die Grünen hätten es gut gefunden, wenn der Ort künftig den Namen der ersten Frau an der Spitze der Universität Heidelberg getragen hätte: Margot Becke-Goehring.
Zehn Vorschläge für den Bahnhofsvorplatz-Süd standen bei der Abstimmung auf der Liste. Sieben davon stammten von den Gemeinderatsfraktionen, drei von der Kommission zur Benennung von Straßennamen. Die Linke war für "Rosa-Luxemburg-Platz", die Stadtverwaltung hatte zwischenzeitlich vorgeschlagen, ihn nach Jean Monnet zu benennen, dem Gründervater der Europäischen Gemeinschaften.
Der Bezirksbeirat Bahnstadt hatte sich hingegen, ebenso wie der Haupt- und Finanzausschuss, für Roman-Herzog-Platz ausgesprochen, der Kulturausschuss wiederum für Becke-Goehring. Es war also gar nicht so leicht, herauszufinden, über welchen all dieser Namen nun zuerst abgestimmt werden sollte.
Bei einer Vorauswahl durften die Stadträte daher ihren Favoriten bestimmen. Für Roman Herzog waren die meisten, er verfehlte im Anschluss allerdings mit 21 zu 23 Stimmen die absolute Mehrheit. Die Zweitplatzierte Margot Becke-Goehring fiel mit 18 zu 24 und zwei Enthaltungen durch.
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Selbst manche Stadträte schienen angesichts dieses ganzen Hin und Her etwas amüsiert. Als der Europaplatz als dritter Vorschlag aufgerufen wurde, stieß Bernd Zieger (Linke) seine Fraktionskollegin Sahra Mirow an: "Da stimmen wir jetzt mal mit." Der Name war endlich gefunden.



