Heidelberg-Ziegelhausen

Kleingemünder Straße darf keine Abkürzung sein

Sensibilisierungs-Aktion in der Spielstraße: Damit keine Schranke kommen muss.

07.06.2021 UPDATE: 08.06.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden
Peter Gassert vom Bund der Selbstständigen machte die Autofahrer mit Flugblättern auf die Situation aufmerksam. Foto: Alex

Heidelberg. (ths) Im verkehrsberuhigten Bereich der Kleingemünder Straße in Ziegelhausen ist viel los – und oft gibt es Konflikte. Weil der Abschnitt häufig als Abkürzung benutzt wird, wurden bereits im Bezirksbeirat diskutiert, wie man den Verkehr dort beruhigen könnte. Bevor es um Poller und Schranken gehen soll, versuchten der Bund der Selbstständigen (BDS), der Stadtteilverein und die Ämter für Verkehrsmanagement und Wirtschaftsförderung es am Montag mit einer unkonventionellen Methode: Sie sprachen die Verkehrsteilnehmer an – und verschenkten Brezeln.

Peter Gassert, Vorsitzender des BDS, war bei der dreistündigen Aktion dabei und hat mitgezählt. "Knapp 300 Fahrzeuge, die diese Straße als Abkürzungsstrecke verwendeten", staunte er, als er hier Brezeln und ein entsprechendes Flugblatt für die "Verkehrssünder" verteilte. Die Verkehrsteilnehmer reagierten ganz unterschiedlich auf die Aktion: "Einige preschten vom Westen her in die Einbahnstraße und kamen dann fast zum Stillstand, als sie uns mit den gelben Warnwesten entdeckten, andere taten so, als würden sie uns überhaupt nicht bemerken", so Gassert. Besonders ärgerte er sich über Radfahrer, die ihm entgegen der Einbahnstraße "fast über die Füße fuhren".

Dabei ging es bei dem Vorhaben, das am Dienstag nochmals wiederholt und mit einem Einkaufsgutschein "belohnt" wird, darum, die Interessenkonflikte zu reduzieren. Schließlich gibt es in der Kleingemünder Straße nicht nur Fußgänger und Radfahrer, sondern auch Autofahrer – und sogar die Buslinie 36 nutzt die Strecke. Letztlich geht es um die Aufenthaltsqualität, die eine verkehrsberuhigte Zone, umgangssprachlich Spielstraße genannt, bieten sollte.

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Jede bauliche Lösung lehnte Gassert mit großer Vehemenz ab: "Eine Schranke oder eine Pollerlösung wäre der Tod für die bestehenden Unternehmen, Geschäfte und sonstigen Einrichtungen in diesem Bereich." Er hoffte, mit der Sensibilisierungsaktion auch diejenigen zu erreichen, die die Abkürzung zur nahen Brücke suchten. "Kommen Sie nur zum Einkaufen, zum Besuch der Ärzte und zum Erledigen der übrigen Geschäfte", so der BDS-Vorsitzende.

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