Windkraft in Heidelberg? "Noch ist nichts entschieden"

Widerspruch gegen Windpark - Grüne gegen Stimmungsmache - Windvorkommen und -stärke liegen in Heidelberg im unteren Grenzbereich

12.11.2015 UPDATE: 13.11.2015 06:00 Uhr 58 Sekunden

Mit maßstabsgetreuen Fotomontagen zeigt der Nachbarschaftsverband, wie die Windkraftanlagen das Landschaftsbild verändern würden: Der Blick vom S-Bahnhof Schlierbach/Ziegelhausen auf das Gebiet "Weißer Stein Süd". Foto: RNZ Repro

hö. Die Debatte um die sieben Heidelberger Standorte für Windräder wird heißer: Die Interessengemeinschaft Handschuhsheim (IGH) legte beim Nachbarschaftsverband förmlich Widerspruch gegen die sogenannte Windkraft-Konzentrationszone im Handschuhsheimer Wald ein - hier wären insgesamt neun bis zu 200 Meter hohe Windräder denkbar. Als Argument führt die IGH eine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes, der Wasserschutzzone und des Naherholungsgebietes an. Auch OB Eckart Würzner und die Heidelberger CDU haben signalisiert, dass sie die Heidelberger Standorte für nicht geeignet halten und sie ablehnen.

Unterdessen äußerten sich auch die Heidelberger SPD und Grünen: Inhaltlich nicht festgelegt sind die Sozialdemokraten, die die Bürger dazu aufrufen, sich einzumischen: "Noch ist nichts entschieden, das umfassende Bürgerbeteiligungsverfahren der Stadt Heidelberg hat gerade erst begonnen, die Stellungnahme der Stadt wird im April 2016 abgegeben." Die Grünen raten zu mehr Gelassenheit in der Debatte und warnen vor Stimmungsmache: "Die Ausweisung einer Konzentrationsfläche heißt nicht, dass dort zwingend ein Windrad gebaut wird." Windvorkommen und -stärke lägen in Heidelberg im unteren Grenzbereich. Ob sich unter diesen Voraussetzungen ein Investor - ob Privatleute, Kommunen oder Bürgergenossenschaften - finde, sei daher nicht klar. Zumal die Kommune bei mangelnder Rentabilität nicht einspringen wird. "Selbst wenn sich ein Investor für eine ausgewiesene Fläche findet, bekommt er nicht automatisch eine Baugenehmigung. Wie bei anderen Vorhaben auch muss er zunächst weitere Gutachten vorlegen, zum Beispiel zum Artenschutz", so die Grünen.

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Die Partei will das Thema bei einer Mitgliederversammlung am 8. Dezember diskutieren und sich für einen Standort aussprechen, der am sinnvollsten ist.