Wie OB Würzner mit dem neuen Gemeinderat zusammenarbeiten will
Rathauschef zum Wahlergebnis - "Ergebnis spiegelt Vielfalt wider"

Eckart Würzner.
Foto: Rothe
Heidelberg. (hö) OB Eckart Würzner hatte schon im letzten Gemeinderat keine Mehrheit. Die Parteien, die zu seinen Unterstützern gehören - CDU, "Die Heidelberger" und Freie Wähler - kommen aktuell nur noch auf 13 der 48 Sitze im Gemeinderat, vorher waren es 16.
Herr Würzner, können Sie mit dem Ergebnis leben?
Als Oberbürgermeister freue ich mich über die Vielfalt, die dieses Wahlergebnis widerspiegelt. Die Grünen haben, ganz im Bundestrend, über zehn Prozentpunkte zugelegt. Aber dass es die CDU und die SPD so hart trifft, das hatte ich nicht erwartet.
Aber Sie haben keine Mehrheit - von jetzt an noch weniger denn je ...
In der Stadtpolitik muss man sich der Herausforderung stellen, mit einem breiten Spektrum an politischen Parteien zusammenzuarbeiten. Das ist mir bisher auch gut gelungen - auch wenn es vieler Gespräche bedarf. Die meisten Entscheidungen fallen sowieso einstimmig - wenn man von einigen, dafür aber heftig umstrittenen Themen absieht.
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Ist es für Sie gut, wenn die Grünen die dominierende politische Kraft sein werden?
Es wird spannend, wie sich die Grünen verhalten werden - jetzt, wo sie stärker sind als CDU und SPD zusammen. Ich setze auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit - das erwarten auch die Wähler. Außerdem sind meiner Meinung nach die Unterschiede zwischen den Parteien bei uns viel fließender als auf Bundesebene.
Hat bei dieser Kommunalwahl die eigentliche Stadtpolitik überhaupt noch eine Rolle gespielt?
Durch die Zusammenlegung mit der Europawahl wird auch die Kommunalwahl stark von nationalen und europäischen Themen geprägt - also beispielsweise vom Klimaschutz.
Gibt es etwas, worüber Sie sich bei diesem Ergebnis persönlich freuen?
Ja, dass die AfD in Heidelberg deutlich unterrepräsentiert ist und nicht zu der politischen Kraft geworden ist, die viele ihr zugeschrieben haben. Das zeigt, dass unsere Stadt für Toleranz und ein europäisches Miteinander steht.
Wird es in drei Jahren einen grünen Oberbürgermeisterkandidaten geben?
Davon gehe ich aus.



