Trotz 300.000 Euro keine Feierangebote für Jugend im Herbst
300.000 Euro stehen für den Herbst und Winter bereit. Das Konzept wird aber nicht rechtzeitig fertig.

Von Sarah Hinney
Heidelberg. Eigentlich sollten diesen Herbst neue Feierangebote für junge Menschen in Heidelberg an den Start gehen. Doch daraus wird wohl so schnell noch nichts. Zwar hat der Gemeinderat im Juli ein Budget von 300.000 Euro zur Verfügung gestellt, um kurzfristig für Herbst, Winter und bis ins Frühjahr hinein eben solche zusätzlichen Party-Möglichkeiten für junge Menschen zu schaffen – aber noch ist unklar, wer dieses Geld wie und für welche Angebote abrufen kann.
Konkret waren die beiden Nachtbürgermeister beauftragt, zusammen mit dem Jugendgemeinderat, der Verwaltung und Vertretern der Heidelberger Jugend ein Konzept zu erarbeiten, das am 12. Oktober im Jugendgemeinderat beschlossen werden und danach sofort abrufbar sein sollte. Allerdings gibt es dieses Konzept noch nicht – und wird nun frühestens in der übernächsten Sitzung des Jugendgemeinderats am 24. November eingebracht. Bis zur Umsetzung wird es also noch dauern.
Nachtbürgermeister Jimmy Kneipp teilte am 30. September auf RNZ-Nachfrage mit: "Die Nachtbürgermeister arbeiten aktuell zusammen mit dem Heidelberger Jugendgemeinderat, dem Stadtjugendring, den politischen Jugendorganisationen, der Stadtverwaltung, Clubs sowie Engagierten von Kollektiven und aus der Heidelberger Subkultur intensiv am Konzept."
Und weiter: "Wir sind uns der Verantwortung über die 300.000 Euro Steuergelder bewusst und möchten damit gewissenhaft und sensibel umgehen. Daher haben wir gemeinsam entschieden, dass es noch mehrerer konstruktiver Arbeitstreffen bedarf." Allerdings gab es zwischen 19. Juli und 24. September – also knapp zehn Wochen lang – gar keine Treffen. Laut Kneipp war das auch der politischen Sommerpause geschuldet.
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Die Verwaltung hat lediglich an dem Treffen im Juli teilgenommen, zwei städtische Mitarbeiter hätten ihre Ideen eingespeist, heißt es auf Nachfrage. Im Rathaus sieht man sich aber gar auch nicht in der Verantwortung. Ein Sprecher erklärte: "Heidelberg Marketing als städtische Beteiligungsgesellschaft beziehungsweise die Nachtbürgermeister, die Mitarbeiter von Heidelberg Marketing sind, haben die Federführung bei der Umsetzung des Gemeinderatsantrags."
Das bestätigt auch Heidelberg Marketing: "Die Verwaltung, in Person von Stefanie Jansen, Wolfgang Erichson und Mathias Schiemer, hat sich schon früh konzeptionelle Gedanken zu diesem Thema gemacht. Diese Gedanken werden an die Arbeitsgruppe weitergegeben und sollten nur Hilfestellung geben, aber keine Beeinflussung darstellen im Vorfeld."
Immerhin scheint jetzt Schwung in die Sache zu kommen. Seit dem 24. September wird wöchentlich getagt. In der Arbeitsgruppe sitzen beide Nachtbürgermeister, Jimmy Kneipp und Daniel Adler, Mitglieder des Jugendgemeinderats, Steffen Wörner vom Stadtjugendring, politische Jugendorganisationen, die Clubs Halle 02, Karlstorbahnhof und Cave 54, Gemeinderäte, Engagierte von Kollektiven sowie aus der Heidelberger Subkultur.
Eingebracht hatten die Idee mit den Feierangeboten die Fraktionen von CDU, SPD, "Die Heidelberger", Die Grünen und FDP gemeinsam. Das Ziel war, "frühzeitig ein gutes Konzept für den kommenden Winter zu entwickeln". Auf die Summe von 300.000 Euro hatte man sich geeinigt, weil das Winter-Feierbad beim Tiergartenbad letztes Jahr so viel gekostet hatte.




