Heidelberg

Spatenstich für neues Konferenzzentrum am Hauptbahnhof

Lange wurde diskutiert, jetzt wird gebaut - Arbeiten ohne Einschränkungen möglich

23.03.2020 UPDATE: 24.03.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Ein Bagger übernahm gestern symbolisch den ersten Spatenstich für das neue Konferenzzentrum am Bahnhof. Foto: Buck

Von Timo Teufert

Heidelberg. Am Montag fiel der Startschuss für die Bauarbeiten am neuen Konferenzzentrum südlich des Europaplatzes in der Bahnstadt. Doch in Zeiten des Corona-Virus verzichtete die Bau- und Servicegesellschaft (BSG), die im Auftrag der Stadt das Zentrum mit zwei Sälen mit 800 und 1800 Sitzplätzen sowie zwölf Tagungsräumen errichtet, auf den klassischen Spatenstich. Deshalb fanden sich auf der Baustelle am Czernyring nicht Vertreter der Stadt ein, sondern ein Bagger der ausführenden Baufirma sorgte für den symbolischen Baubeginn.

"Mehr als ein Vierteljahrhundert wurde in unserer Stadt über ein neues Konferenzzentrum diskutiert. Ich freue mich, dass wir nun endlich mit dem Bau beginnen können", erklärte Oberbürgermeister Eckart Würzner in einer Mitteilung. Mit dem neuen Konferenzzentrum erhalte die Stadt Kapazitäten für Veranstaltungen, die Heidelberg als Stadt der ältesten Universität Deutschlands, zahlreicher international renommierter Forschungseinrichtungen und mehrerer Weltkonzerne benötige.

"Ich freue mich, dass die BSG mit dem neuen Konferenzzentrum einen weiteren wichtigen Bau für die soziale Infrastruktur der Stadt übertragen bekommen hat und dadurch die städtebauliche Entwicklung entscheidend mitprägt", erklärte Peter Bresinski, Geschäftsführer der BSG und deren Muttergesellschaft, der städtischen Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH (GGH). Die BSG baut auch gerade die neue Großsporthalle.

Für den zukünftigen Betrieb des Heidelberg Congress Center (HCC) ist ebenfalls eine Tochtergesellschaft der Stadt zuständig, die unter Heidelberg Congress firmierende Heidelberger Kultur- und Kongressgesellschaft. Deren Geschäftsführer, Mathias Schiemer und Gerhard Reiter, freuen sich auch über den Startschuss: "Auf dem Gebiet des Tagungsbusiness konnte das Potenzial von Heidelberg bisher nicht ausgeschöpft werden. Mit dem neuen Kongresszentrum katapultiert sich der Standort nun in eine andere Dimension." Der Betrieb startet voraussichtlich nach einer 34-monatigen Bauzeit und eines Probebetriebs im ersten Quartal 2023.

Auch interessant
Neues Großprojekt in Heidelberg: Lebensmittel, Einzelhandel und Wohnungen an der Montpellierbrücke
Klimaschutz, Sicherheit, Straßen: Das wird 2020 wichtig in Heidelberg (Update)
Heidelberg: Das Konferenzzentrum kostet jetzt 100 Millionen

Dem Neubau liegt ein intensiver Planungs- und Entscheidungsprozess zugrunde. Die Bedarfserhebung, Standortfrage, Machbarkeitsstudie und die Ausschreibung sowie die Bewertung eines Architektenwettbewerbs wurden von Experten und einer Bürgerbeteiligung begleitet, für die ein Koordinationsbeirat unter dem Vorsitz von Jobst Wellensiek eingerichtet wurde. Sieger des Architektenwettbewerbs wurde das Baseler Architektenbüro Degelo. Er sieht ein markantes Gebäude mit einer rötlich getönten Fassade vor, die mit der Verwendung von Neckartäler Hartsandstein an die Fassade des Schlosses Heidelberg angelehnt ist. Das Gebäude öffnet sich zum künftigen Europaplatz und zum Zollhofgarten.

Für den Bau verantwortlich sind nun die BSG-Projektleiter Jürgen Wachter und Wahid Saberi. Sie kümmern sich nicht nur um die Ausschreibungen, sondern auch um die Finanz- und die Qualitätskontrolle. "Bislang hat die Stadt ein Hochbauprojekt in dieser Größenordnung noch nicht selbst gebaut. Die Herausforderungen liegen deshalb zum einen in der Größenordnung des Projekts, zum anderen aber auch in dessen Komplexität, der späteren Akustik und den technischen Voraussetzungen, um so nah wie möglich an den Passivhausstandard heranzukommen", so die Projektleiter. Sie rechnen bei den ab 30. März beginnenden Erdarbeiten mit keinen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie: "Die Lkw- und Baggerfahrer sitzen ja jeder für sich in ihren Kabinen. Es gibt also keine Menschenaufläufe."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.