Heidelberg

Rohrbacher wollen weitere Wasserfläche auf Hospital

Der Bezirksbeirat fordert eine weitere Wasserfläche in Rohrbach. Amtsleiter Ernst Baader macht dafür allerdings keine großen Hoffnungen.

13.04.2024 UPDATE: 13.04.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Auf diesem Areal westlich des studentischen Wohnheims „Collegium Academicum“ soll der Park des Hospitalgeländes entstehen. Der Bezirksbeirat und viele andere Rohrbacher wünschen sich, dass es hier künftig zumindest auch einen begehbaren Brunnen gibt. Foto: Philipp Rothe

Von Philipp Neumayr

Heidelberg. Die Rohrbacher wünschen sich eine weitere Wasserfläche auf dem Hospital-Gelände. Das hat der Bezirksbeirat in seiner jüngsten Sitzung beantragt. Um "die Lebens- und Aufenthaltsqualität auf dem Areal zu steigern" schlagen die Rohrbacher einen begehbaren Brunnen nach dem Vorbild in der Bahnstadt vor. Und obwohl Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes, den Beiräten wenig Hoffnung machte – die Rohrbacher geben nicht auf.

Neun Hektar Gesamtfläche umfasst die Konversionsfläche zwischen Ortenauer und Freiburger Straße sowie Kolbenzeil und Karlsruher Straße. 17.000 Quadratmeter (19 Prozent) davon sollen künftig Grün- und Freiflächen sein. Das "grüne Herz" des Neubauquartiers soll der "Hospital Park" bilden.

Auf 7000 Quadratmetern Fläche – etwa die Größe eines Fußballfeldes – wird es laut Amtsleiter Baader "Raum für Sport, Spiel und Entspannung" geben – mit einer Spiel- und Liegewiese im Zentrum. Nur eines ist in der aktuellen Entwurfsplanung, die Baader in der Sitzung gemeinsam mit seinem Kollegen Felix Tunkel vorstellte, nicht mehr vorgesehen: ein Teich. Nachdem das bereits vor einiger Zeit bekannt geworden war, regte sich Widerstand in Rohrbach. Der Verein "Der Punker" mobilisierte, mehrere Rohrbacher äußerten ihren Unmut zudem in Leserbriefen an die RNZ, warfen der Verwaltung etwa vor, in Stadtteile erster und zweiter Klasse zu unterteilen.

Amtsleiter Baader versuchte, gegenüber dem Bezirksbeirat nun die Wogen zu glätten. Die "Irritationen" gründeten auf dem Siegerentwurf des Wettbewerbs von 2018/19, sagte Baader. Dieser Entwurf, der noch einen Teich vorsah, sei "noch nicht in Stein gemeißelt" gewesen. Für den Amtsleiter und seine Kollegen ist die Einrichtung eines Teiches in dem Park aus heutiger Perspektive nicht mehr sinnvoll – aus mehreren Gründen.

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So, wie die Wasserstelle anfangs vorgesehen war, hätte sie gerade einmal ein Zehntel der Größe des Teiches in der Bergheimer Schwanenteichanlage gehabt – eher ein "Wasserloch", wie Baader sagte. Wegen seiner geringen Größe müsste der Teich zur Sicherheit eingezäunt werden, weil es keine Flachwasserzonen gäbe, erklärte Baader.

Die Bestimmungen des Gesundheitsamtes seien zudem hoch. Auch wegen des hohen Kalkgehalts müsste das Wasser mittels einer eigenen Anlage permanent getauscht werden. "Unter 300.000 Euro kriegen Sie keine Anlage, die vom Gesundheitsamt abgenommen wird", sagte Baader. Hinzu kämen dafür monatliche Unterhaltskosten von rund 1000 Euro. Vor diesem Hintergrund seien die jetzigen Pläne "ein gutes Angebot" sagte Baader: Vorgesehen ist nun ein "Wasser- und Matschspielbereich" von rund 70 Quadratmeter Fläche mit Wasserpumpe und einem Wasserlauf von zwölf Metern Länge.

Die Bezirksbeiräte stellte diese Aussicht nicht zufrieden. "Wir haben in Rohrbach ein dringendes Bedürfnis nach Wasserflächen", sagte Volker Gaukel. Er schlug alternativ zu einem Teich eine Fläche "mit laufendem Wasser" vor. Beirat Bernd Knauber appellierte an Baader, die aktuellen Pläne noch einmal zu überdenken: Es brauche in dem Stadtteil auch Wasser für Erwachsene, nicht nur für Kinder. Knauber wünschte sich zudem, dass die Verwaltung die Bürger bei Planungsänderungen wie diesen besser und regelmäßiger informiere.

Auch Valentina Schenk, Vorsitzende des Vereins "Der Punker", hielt Baader an, "noch einmal nachzudenken", ob man nicht auch andere Abkühlmöglichkeiten statt einem Teich umsetzen könnte – etwa ein Kneipp-Becken oder einen Springbrunnen. "Es braucht keinen ,Rio Grande’ wie in der Bahnstadt, aber zumindest eine Wasserstelle auch für die Erwachsenen", so Schenk. "Das ist unser großer Wunsch." "Mir ist klar, dass der ,Hospital Park’ eine große Bedeutung für Sie hat", sagte Baader. Er versprach, die Wünsche mitzunehmen, machte aber auch klar: "Ich will Ihnen nicht zu große Hoffnungen machen."

Ort des Geschehens

Schenk und viele andere Rohrbacher geben die Hoffnung dennoch nicht auf: Bis zum Wochenende hatten rund 280 Menschen auf einer Liste für einen "Begehbaren Brunnen für das Hospitalquartier" unterschrieben. Am Montagabend trafen sich die Rohrbacher in der Sache dann zu einem weiteren Netzwerktreffen.

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