Neue Zählstellen erfassen Verkehrsströme
Wärmebild-Sensoren an 15 zentralen städtischen Verkehrsachsen installiert - Sie sollen die Grundlage für nachhaltige Mobilitätskonzepte bilden

Heidelberg (RNZ). Die Stadt Heidelberg wächst seit einigen Jahren überdurchschnittlich, nicht zuletzt durch die Bebauung der zahlreichen Konversionsflächen. Hinzu kommt – die derzeitige Pandemie ausgenommen – ein hoher Anteil an Touristen, die die Stadt besuchen. Dies beeinflusst auch die hiesige Mobilität, den Verkehr und somit die Lärm- und Luftbelastung. Konzepte wie der Klimaschutzaktionsplan oder der Verkehrsentwicklungsplan 2035 sollen der Belastung entgegensteuern, zugunsten einer nachhaltigen, zukunftsweisenden Mobilität.
Eine wichtige Grundlage für die Erstellung nachhaltiger Mobilitätskonzepten bilden Zahlen, Daten und Fakten – von denen die Verwaltung nun noch mehr erhält. Denn innerhalb von wenigen Tagen wurden jüngst im Stadtgebiet von Heidelberg 15 Verkehrssensoren von Smight, einer Geschäftseinheit der EnBW, an verschiedenen Standorten angebracht.
Diese Sensoren wurden aus Fördermitteln des Bundes bezuschusst. Die Sensordaten werden per verschlüsseltem Mobilfunk an eine IoT-Plattform, eine cloud-basierte Lösung für die Anwendung innerhalb des integrierten Netzwerks, übertragen und aufbereitet. Der Stadt stehen diese dann als fertige Analysen, grafisch aufbereitet zur Verfügung. In Kombination mit den Daten der bereits vorhandenen Zählstellen können konkrete Maßnahmen für die Verkehrslenkung abgeleitet werden, zum Beispiel geänderte Ampelschaltungen. Sollte sich das System bewähren, ist laut Stadt auch eine Ausweitung auf weitere Straßen denkbar.
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Die Sensoren arbeiten mit Wärmebildtechnologie und liefern unabhängig von Tageszeit und Witterungsverhältnissen durchgängig Echtzeitdaten zum Verkehrsfluss, den verschiedenen Fahrzeugklassen sowie zu deren durchschnittlicher Geschwindigkeit. Personen und Nummernschilder werden dabei nicht erkannt. Damit soll die Erfassung vollkommen datenschutzkonform erfolgen. Ein großer Vorteil der Sensoren: Sie werden an Bestandsinfrastruktur wie beispielsweise Straßenlaternen angebracht. "Für uns ist das ein entscheidender Pluspunkt, weil Erdarbeiten entfallen. Außerdem erfolgt die Installation sehr schnell", erläutert Thomas Bollian, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik im Amt für Verkehrsmanagement.