MLP-Hochhaus: Statt Luxusappartements nun Miniwohnungen

Was der Käufer des ehemaligen MLP-Hochhauses hier plant – Man denkt vor allem an Studenten und junge Wissenschaftler

22.01.2016 UPDATE: 23.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden

MLP verkaufte seinen ehemaligen Firmensitz auf dem Emmertsgrund an einen Investor, der hier Kleinstwohnungen plant. Foto: Alex

Von Micha Hörnle

Immerhin, jetzt weiß man, was in den "Langen Manfred", das ehemalige MLP-Hochhaus auf dem Emmertsgrund, kommt: Es werden keine Luxuswohnungen, sondern sogenannte "Mikroappartements", also Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen - insgesamt 170 Stück. Das erklärte Isabel Schreyger, die den Käufer Uwe Dieter Krück juristisch vertritt. Schreyger denkt wohl vor allem an Studenten oder junge Wissenschaftler, die sich hier einmieten sollen, allerdings sei es jetzt noch zu früh, konkrete Mieten zu nennen. Sie hält eine solche Nutzung für "eine Aufwertung des Stadtteils und absolut passend".

Auf die Frage, ob für Studenten der Weg in die Altstadt oder ins Neuenheimer Feld nicht etwas weit sei, meinte sie: "Nein, direkt vor der Tür ist eine Bushaltestelle." Zumindest hatte die städtische Wohnungsgesellschaft GGH in den letzten Jahren erhebliche Probleme, Wohnungen auf dem Emmertsgrund an Studenten zu vermieten. Im Herbst richtete dann die GGH insgesamt elf vollmöblierte Zimmer in zwei Wohnungen der Emmertsgrundpassage 1 her, um wieder für diese Klientel attraktiver zu werden - und das funktionierte.

Der Umbau des 1992 errichteten, 18-stöckigen Bürogebäudes soll bereits am 1. Juni beginnen, Anfang 2018 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Frank Urfer von der Firma Savills hat den Käufer beraten - und auch er ist von dem neuen Konzept für das Gebäude überzeugt: "Bürogebäude in reinen Wohnlagen wieder zu Wohnungen zu machen, ist eine gute Idee - zumal es oft bessere Bürostandorte gibt." Ihm zufolge hatten alle Kaufinteressenten Wohnkonzepte verfolgt, niemand wollte die Büros beibehalten. Laut Urfer wird dabei das Hochhaus vollständig entkernt, "der Käufer spart sich im Grunde den Rohbau", dann werden die gesamten Grundrisse verändert. Das kostet zwischen 1000 und 1500 Euro pro Quadratmeter - bei einer Gesamtfläche von 8000 Quadratmetern kämen da bis zu zwölf Millionen zusammen (zusätzlich zum Kaufpreis von etwa fünf Millionen). Immerhin: Die Bausubstanz ist für Urfler "sehr gut und hochwertig", was nicht bei allen Bürogebäuden der Fall sei.

Der Käufer an sich ist hierzulande eher unbekannt: Uwe Krück ist ein deutscher Immobilienentwickler mit Büro in London. Nun hat er in Frankfurt eine neue Gesellschaft gegründet, um in seiner alten Heimat geschäftlich aktiv zu werden.

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