Fällt die Umzugsentscheidung erst im Herbst?
OB machte wenig Hoffnung auf Diskussion vor der Sommerpause

Für den Karlstorbahnhof in der Altstadt heißt es weiter: Warten. Denn die Pläne für den Umzug in die Südstadt wurden von der Stadtverwaltung erst einmal auf Eis gelegt. Fotos: Alex
Von Anica Edinger
Vor der Sommerpause sollte noch eine Entscheidung zum geplanten Umzug des Kulturhauses Karlstorbahnhof in die Südstadt getroffen werden. Doch Oberbürgermeister Eckart Würzner ließ bei der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend durchblicken, dass daraus wohl nichts wird. Und das, obwohl die Fraktionen im Gemeinderat zuletzt geschlossen Druck auf die Verwaltung ausgeübt hatten.
"Wir fordern die schnellstmögliche Behandlung und den Beschluss des Sachverhalts im Gemeinderat noch vor der Sommerpause", heißt es in einer Stellungnahme von CDU, Grün-Alternativer-Liste (GAL), Grünen und SPD. Ein entsprechender Antrag lag der Verwaltung vor (wir berichteten). Doch im Gemeinderat verschob der OB die Diskussion in die übernächste Sitzung des Konversionsausschusses, die am 20. September stattfindet.
Konkret geht es um die Raumplanung des neuen Karlstorbahnhofs in den ehemaligen Stallungen der Campbell Barracks. Am 23. Juli 2015 beschloss der Gemeinderat, dass das Kulturhaus von der Alt- in die Südstadt umziehen soll. Die Pläne, die Karlstorbahnhof-Geschäftsführerin Ingrid Wolschin und ihre Architekten der Verwaltung Anfang dieses Jahres dazu vorlegten, sprengten allerdings laut Stadt den Kostenrahmen. Anfang April stellte die Verwaltung deshalb die gesamte Planung erneut auf den Prüfstand. Zuletzt stand nach RNZ-Informationen etwa zur Diskussion, einzelne Sparten des Kulturhauses auszugliedern, um die Kosten für den Umzug zu drücken.
Laut Stellungnahme von CDU, GAL, SPD und Grünen geht es konkret um zwei Millionen Euro. Denn im Doppelhaushalt 2017/2018 sind 13,5 Millionen Euro für den Umzug vorgesehen, die jetzt veranschlagten Baukosten betragen laut Machbarkeitsstudie aber 15 Millionen. Ein Stadtsprecher wollte diese Zahlen gestern nicht bestätigen.
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Dafür machte der Sprecher allerdings deutlich: "Der September ist der realistische Termin für die Entscheidung." Schließlich müsse die Beschlussvorlage mit den verschiedenen Alternativen erst noch geschrieben werden. Dann müsste sie auch noch mit allen beteiligten Ämtern abgestimmt werden. Bis zum nächsten Konversionsausschuss am 19. Juli - also in zwei Wochen - sei das fast unmöglich. Am Montag beschäftige sich zwar die Bürgermeisterrunde noch einmal mit dem Thema, auch der OB versprach am Donnerstag, "sein Bestes zu geben". Doch laut dem Stadtsprecher ist es "sehr unwahrscheinlich", dass vor der Sommerpause noch einmal Bewegung in die Angelegenheit kommt.



