Umzug in die Heidelberger Südstadt

Wird es ein "Karlstorbahnhof light"?

Neue Pläne: Kulturhaus könnte offenbar auch ohne Kino in die Südstadt umziehen - Gemeinderat will zügige Entscheidung

22.06.2017 UPDATE: 23.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Dass der Karlstorbahnhof in die ehemaligen Stallungen in der Südstadt ziehen soll, wurde vom Gemeinderat schon vor Jahren beschlossen. Jetzt hängt das ganze Verfahren wieder in der Luft. Denn die Stadt will günstigere Alternativen zur Raumplanung suchen. Foto: Sommer

Von Anica Edinger

Jetzt machen auch die Stadträte Druck: CDU, SPD, Grüne sowie Grün-Alternative Liste (GAL) und "Heidelberg pflegen & erhalten" beantragen in der nächsten Sitzung des Gemeinderats am 29. Juni, dass noch vor der Sommerpause die Entscheidung über eine alternative Raumplanung des Karlstorbahnhofs auf den Campbell Barracks gefällt wird.

Seit einigen Monaten hängt das ganze Verfahren zum Umzug des Kulturhauses von der Alt- in die Südstadt wieder in der Luft. Der Grund: Die Planung, die der Karlstorbahnhof und die Architekten für das neue Zuhause in der Südstadt vorgelegt haben, sprengten den Kostenrahmen um rund sechs Millionen Euro. Und so beharrte unter anderem auch Baubürgermeister Jürgen Odszuck darauf, eine alternative, günstigere Planung vorzulegen. Er trat sein Amt am 1. Oktober vergangenen Jahres an, als der Grundsatzbeschluss längst gefasst worden war.

Nach RNZ-Informationen könnten die neuen Pläne auch eine Abspeckung des Raumprogramms bedeuten. Claus Schmitt jedenfalls, der stellvertretende Vorsitzende des Medienforums, Betreiber des Karlstorkinos, meint: "Mir scheint im Moment wieder in der Schwebe zu sein, ob das Kino überhaupt mit in die Südstadt ziehen soll." Laut Schmitt wird aktuell diskutiert, ob eine Art "Karlstorbahnhof light" in der Südstadt entstehen soll.

Aus der Stadtverwaltung wurde diese Position am Donnerstag gegenüber der RNZ nicht bestätigt. Allerdings sagt Ingrid Wolschin, Geschäftsführerin des Karlstorbahnhofs: "Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: Entweder realisiert man nicht das ganze Raumprogramm." Das hieße, dass eventuell der "Klub K" oder tatsächlich das Kino wegfallen könnten. "Oder man macht alles und hat eben höhere Kosten." Diese Variante würde wenigstens dem Gemeinderatsbeschluss vom Dezember 2015 entsprechen. Darin hieß es, dass der Karlstorbahnhof als soziokulturelles Zentrum in die ehemaligen Stallungen ziehen soll - und zwar "mit all seinen integralen Bestandteilen".

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Im selben Beschluss heißt es auch, dass der Gemeinderat die Zusammenarbeit von Karlstorbahnhof und Medienforum begrüße und der Verein das Kino auch am neuen Standort betreiben solle. Das Medienforum beharrte in den Diskussionen damals darauf, am alten Standort in der Altstadt bleiben zu dürfen - "auch nach wie vor halten wir die Lage dort für sehr gut und sehr wichtig", betonte Schmitt im Gespräch mit der RNZ. Schmitt hat derzeit im Medienforum die Position des ersten Vorsitzenden inne. René Autor gab diesen Posten vor wenigen Wochen ab, da er sich der immensen Arbeitsbelastung - neben seinem eigentlichen Beruf - nicht mehr gewachsen sah.

Der neue Vorsitzende betont jetzt auch: "Sollte ein Umzug tatsächlich passieren, würden wir auch zwei Spielstätten bespielen, vorausgesetzt, wir bekommen eine entsprechende Finanzierungshilfe." Allerdings müsse jetzt erst einmal politisch entschieden werden, "was man überhaupt will und in welcher Qualität". Das neue kommunale Kino in der Südstadt müsse jedenfalls auch so ausgestattet werden, "dass wir ordentliche Arbeit leisten können".

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