Heidelberg

Im Spätsommer 2025 sollen Kita-Fachkräfte aus Kolumbien kommen

Der Gemeinderat beschloss ein Maßnahmenpaket zur Gewinnung von Kita-Fachkräften einstimmig.

11.07.2024 UPDATE: 11.07.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden
Heidelberg hat eine hohe Dichte an Kitas, aber es mangelt immer stärker an Erzieherinnen und Erziehern. Jetzt sollen neue Fachkräfte angeworben werden. Symbolfoto: Getty

Heidelberg. (ani) Jetzt hat auch der Gemeinderat grünes Licht gegeben: Einstimmig haben die Stadträte in ihrer letzten Sitzung ein Maßnahmenpaket zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften für die Kinderbetreuung beschlossen. Dafür wurden überplanmäßige Mittel in Höhe von insgesamt 464.000 Euro zur Verfügung gestellt, 114.000 Euro im laufenden Jahr sowie 350.000 Euro im Vorgriff auf den Doppelhaushalt 2025/26.

Der Gemeinderat hat der Verwaltung außerdem den Arbeitsauftrag erteilt, eine "Heidelbergzulage" für pädagogische Fachkräfte sowie eine Zulage für Fachkräfte mit besonderen Aufgaben in die Beratungen des nächsten Doppelhaushaltes mitaufzunehmen. Für die finanziellen Zulagen wäre eine Investition in Millionenhöhe notwendig. Das Maßnahmenpaket hatte schon der Jugendhilfeausschuss im Mai einstimmig beschlossen. Konkret geht es um diese drei Schritte:

> Anwerbung von Fachkräften aus Kolumbien: Insgesamt sollen 15 ausländische Fachkräfte aus Kolumbien über das Pilotvorhaben "Educo" der Bundesagentur für Arbeit angeworben werden – drei Personen für den städtischen Träger, zwölf Personen für freie und privatgewerbliche Träger. Die Vorstellungsgespräche finden im September 2024 online statt.

Ein Intensivsprachkurs für die Fachkräfte startet im Oktober in Kolumbien. Voraussichtlich im Spätsommer 2025 sollen die Fachkräfte ankommen. Für die Betreuung vor Ort in Heidelberg wurden bereits Gespräche mit den Heidelberger Diensten geführt. "Damit soll das erfolgreiche Ankommen der Fachkräfte in Heidelberg gesichert und Abbrüche vermieden werden", so die Stadt.

> Trägerübergreifende Werbekampagne: Eine auf drei Jahre angelegte Werbekampagne, die alle Träger von Kindertageseinrichtungen einbezieht, soll mit einem externen Anbieter für den Standort Heidelberg entwickelt werden. Ziel der Kampagne ist es, pädagogische Fachkräfte, Schüler und Quereinsteiger für den Heidelberger Arbeitsmarkt zu interessieren und die Attraktivität des Standorts hervorzuheben. Geplant sind ein trägerübergreifendes Stellenportal, Imagefilme, Online- und Außenwerbung.

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> Fachkräfteberatung in den Kitas: Eine feste Ansprechperson soll pädagogische Fachkräfte künftig in Problemfällen beraten. Der Wunsch für eine solche Beratung kam direkt aus den Kitas. Gemeinsam soll so nach Lösungen im Umgang mit herausfordernden Kindern und belastenden Situationen in der Einrichtung gesucht werden. Das Angebot wird in einem ersten Schritt gemeinsam mit der Erziehungsberatungsstelle des Caritasverbands entwickelt.

Kindertageseinrichtungen ächzen auch in Heidelberg unter dem Fachkräftemangel. Insbesondere in den Wintermonaten hatten einige Einrichtungen immer wieder mit Ausfällen zu kämpfen, Öffnungszeiten mussten reduziert oder Gruppen zusammengelegt werden. Der Neuenheimer Jakobuskindergarten schließt zum 31. August sogar gänzlich.

Seit Anfang 2023 arbeiten deshalb das städtische Kinder- und Jugendamt und alle freien Kita-Träger im Schulterschluss an einer Strategie zur Gewinnung und Sicherung von pädagogischen Fachkräften.

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