Gibt es eine Bürgerbeteiligung beim Landwirtschaftspark?
Die IBA brachte den Bezirksbeirat Pfaffengrund auf den neuesten Stand. Nur das Airfield wird umgebaut.

Von Thomas Seiler
Pfaffengrund. Moritz Bellers von der Internationalen Bauausstellung Heidelberg (IBA) berichtete im Bezirksbeirat Pfaffengrund über den Landwirtschaftspark und die zukünftige Nutzung des Airfelds. Die über 500 Hektar große Fläche liegt zwischen Bahnstadt, Pfaffengrund, Kirchheim und Patrick-Henry-Village (PHV) – und deshalb werden alle Bezirksbeiräte entsprechend informiert, bevor im Februar erst der Konversionsausschuss und dann der Gemeinderat abstimmt.
Wesentlich ist für Bellers, dass der Landwirtschaftspark eine "Art Schaufenster" und kein "Park im klassischen Sinne" wird, hier gehe es eben um einen Wirtschaftsraum. Wie das mit dem Airfield zusammen funktioniere, müsse noch untersucht werden. Bezirksbeirat Bernhard Ortseifen (FDP) nutzte die Gelegenheit, um zu betonen, dass für ihn der ehemalige Flughafen "näher beim Pfaffengrund" liege und eigentlich nicht zum benachbarten Stadtteil Kirchheim gehöre, auf dessen Gemarkung das Airfield allerdings tatsächlich liegt.
Zusätzlich äußerte Claus Wichmann (SPD) seine Enttäuschung über die bisherigen Vorschläge, da er das gesamte Feld für gigantisch hielt. Dafür hatte Bellers jedoch kein Verständnis. Die vorgegebene Thematisierung, die auf einen ökologischen Anbau und eine lokale landwirtschaftliche Vermarktung ziele, sei wichtig. Bei dieser "diffizilen Angelegenheit" fehle allerdings nur noch ein "schlüssiges Konzept". Daher hoffte er auf eine baldige Bürgerbeteiligung.
Das Gebiet des Landwirtschaftsparks umfasst auch den Recyclinghof, den Erzeugermarkt, die Naturschule, den Landschaftsfriedhof und das gepachtete Ackerland mehrerer Landwirte, was allerdings wohl unverändert bleiben soll, betonte Bellers. Zum Umbau stehe laut Plan nur das Airfield an. "Seine Nachnutzung als ehemaliger Militärflugplatz der US-Armee soll sich dann aus dem Konzept des Parks entwickeln", meinte er. Deshalb sah Bellers im Landwirtschaftspark einen steten und über einen längeren Zeitraum dauernden Transformationsprozess. Dazu benötige man ein diskursfähiges Leitbild, das sich "die steigende Verkehrs- und Freizeitnutzung" genauso zum Ziel setze wie "die Zukunftssicherung der landwirtschaftlichen Produktion".
Da das Entwicklungskonzept aus Bellers Sicht aus "Vorschlägen für die Flächentransformation und Aussagen zum Raumgerüst" bestehe und der "Prozess durch viele Akteure getragen" werden müsse, nannte er als nächste Schritte ein "Beteiligungsverfahren zum Fortschreiben und Ausformulieren des Leitbildes in einem öffentlichen Diskurs", ein "Weiterführen der Akteursgespräche" sowie ein Zusammenfassen der Ergebnisse, was insbesondere das Airfeld mit einschließe.