Vier Antworten für die Besucher
Was die Besucher beim RNZ-Forum unbedingt wissen wollten

Seit Donnerstag ist es offiziell: Die "Körperwelten" mit ihren plastinierten Körpern ziehen im Herbst ins Alte Hallenbad. Foto: privat
Heidelberg. (RNZ) Wegen der hochemotionalen Debatte um die "Körperwelten" von Hagens durfte das Publikum einige Fragen an die Diskutierenden richten. Eine Auswahl:
Was passiert mit den plastinierten Leichen?
Laut einem Gerichtsurteil handelt es sich weiterhin um Leichen, nicht um Museumsobjekte. "Die Bestattung ist aufgeschoben und nicht aufgehoben", sagte Axel W. Bauer. Aber: Die ersten plastinierten Objekte aus den siebziger Jahren gibt es heute noch - denn sie sind außerordentlich haltbar. "Wir werden es nicht erleben, dass diese Plastinate bestattungsbedürftig sind", sagt die Geschäftsführerin des Instituts für Plastination, Angelina Whalley.
Was ist mit dem Kuratorium gemeint, das die Ausstellung begleiten soll?
Die Idee von Rolf Verres ("um den Schaden zu minimieren") wurde mittlerweile auch von OB Eckart Würzner aufgegriffen. Es soll vor allem über die Auswahl und die Darstellung der plastinierten Objekte entscheiden - und so den Kritikern entgegenkommen. Denn, so sagt Verres: Er misstraut von Hagens, weil er "Gestalten fabriziert, die ich als Zerstörung des menschlichen Wesens empfinde". Beim RNZ-Forum wollte sich Whalley dieser Idee nicht verschließen: "Das finde ich gut, wir wollen ja ein Museum für Heidelberg machen." Bauer hat aber damit seine Probleme: "Es kann nicht sein, dass die einen bestimmen, was ausgestellt wird, und die anderen tragen dann das finanzielle Risiko." Unter den Zuhörern entstand spontan die Idee, das Kuratorium in Form einer Bürgerinitiative zu etablieren.
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Was passiert, wenn die "Körperwelten" im Alten Hallenbad floppen?
Eigentümer Hans-Jörg Kraus ist sich "noch nie so sicher gewesen wie jetzt", dass das das richtige Konzept für diese Immobilie sei. Aber: "Wenn es nicht funktioniert, dann werden wir eben wieder etwas ändern."
Könnten die "Körperwelten" nicht in ein Uni-Institut gehen?
Nein, sagt Whalley. Erstens seien die meisten Institute nicht für einen Museumsbetrieb ausgelegt. Und zweitens gehe es hier um eine Ausstellung zum Lebenswerk Gunther von Hagens’ außerhalb der Universität.



