Flüchtlinge in Handschuhsheim: Was plant die Stadt Heidelberg für die Flüchtlinge?

Fragen und Antworten zur Asylbewerberunterkunft "Im Weiher" - Der Einzug der ersten Bewohner ist für Juni geplant

26.01.2016 UPDATE: 27.01.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Auf diesem Grundstück an der Kreuzung der Fritz-Frey- Straße und der Straße "Im Weiher" können laut Plan schon im August oder September Flüchtlinge einziehen . Foto: Katzenberger-Ruf

rie. An 14 Standorten in ganz Heidelberg plant die Stadt den Bau neuer Unterkünfte für Asylbewerber. In Handschuhsheim regt sich Widerstand gegen eine geplante Unterkunft auf einem Grundstück an der Straße "Im Weiher" - vor allem bei einigen direkten Anwohnern. Sie wollen nun einen Anwalt beauftragen, der die Baupläne prüfen soll - und sammeln zudem Unterschriften für eine Petition gegen die Pläne. Die Verwaltung wird für ihre mangelnde Informationspolitik kritisiert. Die RNZ hat bei der Stadt nachgefragt und beantwortet Fragen zur geplanten Unterkunft.

> Wann werden die Handschuhsheimer näher über die Pläne informiert?

In einer öffentlichen Bezirksbeiratssitzung am Donnerstag, 10. März, um 19 Uhr im Carl-Rottmann-Saal, Dossenheimer Landstraße 13. Stadtteilverein und der Bezirksbeirat wurden bereits im Dezember informiert.

> Wann ist Baubeginn?

Anfang April soll mit dem Bau begonnen werden. Im Juni sollen die ersten Bewohner einziehen.

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> Wie vielen Personen soll die Unterkunft Platz bieten?

Rund 100 Asylbewerber sollen dort unterkommen. Da das Land Baden-Württemberg den Kommunen Asylbewerber meist sehr kurzfristig zuweist, kann die Stadt noch nicht sagen, wer genau dort untergebracht wird. Grundsätzlich ist laut Stadt aber, soweit möglich, eine gemischte Belegung geplant - also nicht ausschließlich Familien oder nur alleinstehende Männer.

> Gibt es Ansprechpartner oder Betreuer in der Unterkunft?

An jedem der 14 Standorte sollen ein fester Sozialarbeiter sowie ein Hausmeister arbeiten, die als Ansprechpartner für die Bewohner und die Nachbarn fungieren.

> Manche sorgen sich um die Sicherheit im Stadtteil. Was tut die Stadt, um diesen Ängsten zu begegnen?

Man wolle "ein enges Betreuungs- und Sicherheitsnetz", so ein Stadtsprecher. Es werde auch ein Sicherheitsunternehmen beauftragt, das in und um die Unterkunft eingesetzt werde.

> Sind Beschäftigungsmöglichkeiten für die Bewohner geplant?

Die Stadt verweist darauf, dass sie "in den kommunalen Flüchtlingsunterkünften seit Jahren eine enge Betreuung gemeinsam mit vielen Partnern und ehrenamtlichen Akteuren im Stadtteil" leiste. Die Erfahrungen seien durchweg gut. Den Asylbewerbern werden etwa Sprachkurse und Kurse zur Vorbereitung auf die Ausbildung angeboten.

> Wie lange bleibt die Unterkunft im Weiher bestehen?

Die meisten der 14 Standorte sind für zwei bis drei Jahre angelegt. Die Unterkunft "Im Weiher" wird in Holzständerbauweise gebaut und soll für eine Nachnutzung erhalten bleiben. Wer dort einzieht, wenn der Platz nicht mehr für Asylbewerber gebraucht wird, kann die Stadt noch nicht sagen. Der Bedarf an günstigen Wohnraum sei groß - ob bei Studenten, Azubis, Senioren oder Familien.

> Noch immer kursiert das Gerücht, dass auch im Gebäude des Hüthig-Verlags wenige Meter entfernt Flüchtlinge unterkommen sollen. Ist das ausgeschlossen?

Ort des Geschehens

Der ehemalige Eigentümer des Verlags, Holger Hüthig, hat der Stadt vor einiger Zeit tatsächlich die Räumlichkeiten angeboten. Doch eine weitere Unterbringung "an dieser Stelle und in dieser Größenordnung ist nicht im Sinne unseres Konzepts der dezentralen Unterbringung in überschaubaren Wohneinheiten", so ein Stadtsprecher. Das Gerücht sei schlicht falsch und gewinne auch durch Wiederholung nicht an Wahrheitsgehalt.

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