Heidelberg

Elefanten zieren die Schlossfassade

Es gibt Dickhäuter im Wappen von Kurfürst Karl II. Symbol eines dänischen Ritterordens.

12.08.2023 UPDATE: 12.08.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Wer genau hinsieht, kann einen steinernen Dickhäuter an der Karlsschanze entdecken. Foto: zg

Heidelberg. lsp. Am Samstag, 12. August, ist der internationale Tag des Elefanten. Die sanften Dickhäuter faszinieren die Menschen – und gehören zu den meistbedrohten Tierarten der Welt. Im Wappen des Kurfürsten Karl II. findet sich ein grauer Dickhäuter: An der Karlsschanze von Schloss Heidelberg kann man die Verbindung zum dänischen Elefantenorden auch heute noch erkennen.

Der Heidelberger Elefant ist aus Stein und vom Format her auch sehr viel kleiner als sein realer Vertreter. Man muss deshalb genau hinsehen, um an der Karlsschanze im Wappen des Kurfürsten den Elefanten zu entdecken. Der graue Riese ist das Zeichen des dänischen Elefantenordens, des ältesten und höchsten Ritterordens von Dänemark. Um 1460 wurde der Orden – ursprünglich unter dem Namen "Bruderschaft der Muttergottes-Gesellschaft" – von König Christian I. von Dänemark begründet.

1693, im Jahr seiner Neuordnung, erhielt der Orden seine heutige Gestalt: ein goldenes Abbild eines Elefanten, mit Krone und Stoßzähnen aus Elfenbein, das an einem Ordensband getragen wird. Im Laufe der Zeit wurde der Orden weltweit an knapp 600 Personen verliehen. Unter ihnen ist auch Kurfürst Karl II., der Bruder von Liselotte von der Pfalz.

Am 7. Juli 1671 erhielt Karl II. als 123. Träger den Orden von seinem Schwiegervater – König Friedrich III. –, dem Vater der Prinzessin Wilhelmine Ernestine von Dänemark. Heute wird der Orden fast nur noch an Mitglieder der königlichen Familie und an ausländische Staatsoberhäupter vergeben. Die Königin, als Herrin des Ordens, entscheidet dabei allein, an wen er verliehen wird.

Der internationale Tag des Elefanten besteht seit 2012. Er wurde von den kanadischen Filmemachern Patricia Sims und Michael Clark sowie der thailändischen Elephant Reintroduction Foundation kreiert, um die Menschen über die Schutzbedürftigkeit der afrikanischen und asiatischen Dickhäuter aufzuklären.

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Nach wie vor werden Elefanten illegal gejagt: Ihre Stoßzähne aus Elfenbein sind auf dem Schwarzmarkt – als scheinbare Arznei- und Potenzmittel oder als Schmuck – begehrt. Doch auch der immer weiter schwindende Lebensraum sowie die zunehmende Umweltverschmutzung stellen für die sanften Dickhäuter eine große Bedrohung dar. Der Asiatische Elefant, eine kleinere Unterart, gilt als bedrohte Tierart. Der große Afrikanische Elefant ist stark gefährdet, und der in den Wäldern Afrikas lebende Waldelefant ist sogar vom Aussterben bedroht. Der internationale Tag des Elefanten soll daher ein öffentliches Bewusstsein für die Schutzbedürftigkeit der Landsäugetiere schaffen.

Info: Das Schloss Heidelberg öffnet täglich zwischen 9 und 18 Uhr. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr.

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